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Exkursion zu Friedhöfen in Bonn und Köln

Zu Besuch bei Ostermann, Schumann und Jean Löhring

Auf dieser Tagesfahrt mit dem Kölner Kunsthistoriker Günter Leitner wird zunächst der Alte Friedhof in Bonn besichtigt. Am Nachmittag folgen dann der Friedhof Melaten und der Kölner Südfriedhof.  Er stellt die Friedhöfe und ausgewählte Gräber vor und sorgt mit manchem Anekdötchen dafür, dass der Tag keineswegs schwermütig verläuft.

Bonner Adel
Im Jahre 1715 wurde der alte Friedhof als erster außerhalb der Bonner Stadtbefestigung eingerichtet. Der Friedhof ist ein Ort, in dem sich die Geschichte der Stadt seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts sowie Baustile und Stilepochen seit dem Barock widerspiegeln. Zahlreiche Prominentengräber sowie Grab- und Denkmäler bedeutender Künstler werden hier vorgestellt. Bei der Gestaltung des Friedhofes wurden auch gärtnerische und ästhetische Gesichtspunkte berücksichtigt. An den Planungen war unter anderem der in Bonn geborene Generalgartendirektor in Potsdam, Peter Joseph Lenné, beteiligt.
Zu den Musikern, die auf dem Alten Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, gehören die beiden Pianistinnen Alma von Wasilewski und Ella Adaïewsky, sowie Ludwig van Beethovens Geigenlehrer Franz Anton Ries. Auch das Grab von Beethovens Mutter, Maria Magdalena van Beethoven, befindet sich hier. Mit einem sehenswerten Denkmal ist das Grab von Clara und Robert Schumann versehen. Im Jahr 1880 wurde der Komponist Wilhelm Westmeyer auf dem Friedhof beigesetzt. Die auf dem Friedhof begrabene Riege Bonner Professoren führen Ernst Moritz Arndt und August Wilhelm Schlegel an. Ein dort begrabener Rektor der Universität war z.B. Clemens-August Freiherr Droste zu Hülshoff, Vetter der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Ebenfalls als Lehrer an der Universität waren Friedrich Christoph Dahlmann, Karl Friedrich Mohr, Christian Friedrich Nasse, Georg Niebuhr, Johann Jacob Nöggerath, Julius Plücker, Hermann Schaaffhausen und Karl Joseph Simrock tätig.

Sinziger Gräber und Eau de Cologne
Die Fahrt wird fortgesetzt nach Köln, wo im „Marienbild“  ein Mittagessen eingenommen wird.  Dann aber steht der Friedhof Melaten auf dem Programm.  Er war ein Sitz eines Lepra Hauses, woran noch die Kapelle und der Schellenknecht erinnert. Auch die Kölner Richtstätte auf der eine Kölner Posthalterin, Katharina Henoth unter anderem  hingerichtet wurde, war hier zu finden.
Heute ist Melaten ein Platz vieler kunsthistorischer Gräber, skurriler Grabstätten und Anekdötchen.  Hier lebt ganz private Familiengeschichte auf  neben den vielen Prominenten wie Nicolaus August Otto , der 1876 den Viertakt-Motor vorstellte; der einst berühmte, von den Nazis ermordete Radrennfahrer Albert Richter; der aus dem Ruhrgebiet stammende Karnevalist Horst Muys ; Schauspieler wie René Deltgen  und Willy Birgel; Ferdinand Franz Wallraf, der sich sehr für Melaten engagierte und seine reiche Kunstsammlung der Stadt Köln schenkte und  Maria Clementine Martin, die berühmte Klosterfrau mit dem Melissengeist (1775-1843), oder die Familie Farina mit dem Schöpfer des “Eau de Cologne”…
In einer eigenen Ecke, „dem Fastelowendsviedel“ genannt, liegen Büttredner, Krätzchensänger und Dreigestirne, ja selbst Ostermann ist hier begraben. Wer ist Tulpen-Becker und warum hat ein Kneipen-Gast einen Kanonenofen auf dem Grab?   Warum liegt unter dem steinernen Skelett ein Fröschlein und wer war die Zigeunerfürstin? Mit den Familien Bunge und Königs ist sogar Sinziger Geschichte auf dem Friedhof Melaten vertreten.

FC Köln und Obdachlose
Der letzte Friedhof der Exkursion ist der 1901 entstandene Südfriedhof, der eine Reihe architektonisch interessanter Grabmäler vorzuweist und auch  zu den bedeutendsten Grünanlagen der Stadt zählt. Karl Berbuer (Komponist und Mundartsänger), Dominikus Böhm (Kirchenbaumeister), Franz Kremer (langjähriger Präsident des 1. FC Köln), Jean Löring (Präsident des SC Fortuna Köln)  oder etwa Hans Sion (Kölsch-Brauer) zählen zu den Prominenten, die hier ihre letzte Ruhe fanden
Aber auch die Grabstätte der Kölner Obdachlosen findet sich hier.
Das Grab von Ursula Kuhr, einer Lehrerin wird besonders oft besucht.  Sie war eines der Opfer des Attentats von Volkhoven, das im Jahre 1964 insgesamt zehn Menschenleben forderte und bundesweit für Schlagzeilen sorgte. Ursula Kuhr war eine der beiden dabei getöteten Lehrerinnen: Sie wurde vom Attentäter Walter Seifert erstochen, als sie ihn am Eindringen in ein Schulgebäude zu hindern versuchte.
Bei schlechten Wetterverhältnissen kann auf ein Ausweich-Programm mit einer Stadtrundfahrt und der Besichtigung romanischer Kirchen umgestiegen werden.
Die Exkursion findet am Sonntag, den 12. Oktober 2014 statt. Die Abfahrt erfolgt mit dem Bus um 10.00 Uhr vom HOT. Anmeldungen nimmt die VHS Sinzig unter Tel. (02642) 40010 entgegen

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