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Flüchtling arbeitet ehrenamtlich im Gymnasium Nonnenwerth

Afghanischer Flüchtling arbeitet ehrenamtlich im Franziskus Gymnasium Nonnenwerth

Eigeninitiative lohnt sich: Deutsch lernen einmal anders
Integrationskurse helfen Flüchtlingen aus Kriegsgebieten, in Deutschland Fuß zu fassen. Was aber ist mit Menschen, die aus, wie es Amtsdeutsch heißt, „sicheren Herkunftsländern kommen”, wo aber in Wahrheit Gewalt, Willkür und Tod drohen? Die Ökumenische Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr e.V. (ÖFH) hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch diesen Menschen durch kreative Lösungen beizustehen. – Gymnasium Nonnenwerth

Roohullah, ein Flüchtling aus Afghanistan, engagiert sich z.Zt. ehrenamtlich am Franziskus Gymnasium Nonnenwerth. Dieses Engagement ermöglicht ihm eine außergewöhnliche Form, die deutsche Sprache zu lernen. Gerne fährt der junge Mann täglich von Niederlützingen zum Franziskus Gymnasium auf die Rheininsel Nonnenwerth. In Kooperation zwischen Schulleitung und Ökumenischer Flüchtlingshilfe Rhein-Ahr e.V. (ÖFH) entstand dieses besondere Integrationsmodell.

„Am Anfang hat er nur sehr wenig Deutsch sprechen können. Das war für beide Seiten schon eine Herausforderung“ erinnert sich Schwester Andrea, die für den Schulunterricht, Schulseelsorge und Bibliothek und auch für Roohullah zuständig ist.

Nach einem halben Jahr sind seine Deutschkenntnisse weitaus besser als bei den anderen afghanischen Flüchtlingen, die bedauerlicherweise keinen Zugang zu Integrationskursen haben. Gemeinsam mit zwei weiteren jungen Männern, die auf Nonnenwerth ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren, hilft Roohullah überall dort, wo er gebraucht wird.

Bereits am frühen Morgen muss er nach den Oberstufenschülern schauen, die schließlich die Jüngeren betreuen sollen. Dann gilt es, etwa gemeinsam mit den FSJlern ein Keyboard für den Schulgottesdienst aufzubauen, in der Aula Tische für die Abi-Klausur zu stellen oder im Sportunterricht den Jüngeren beim Auf- und Abbau der Geräte zu helfen. Danach aber findet sich für ihn die Zeit, dem Erdkundeunterricht der sechsten Klasse zu lauschen, eine gute Schule, Deutschkenntnisse zu verbessern.

In der Mittagspause regelt Roohullah den Betrieb am Eingang der Cafeteria und hilft nachmittags in der Schulbibliothek. Gemeinsam mit Schülern unterschiedlicher Jahrgangsstufen besucht der Jugendliche außerdem die Aikido-AG.

Teamworking und die vielen sozialen Kontakte zu Lehrern und Schülern bilden die Voraussetzungen zum Erlernen der deutschen Sprache. Zudem ist es eine große Hilfe, dass sich zwei Elfklässlerinnen bereit erklärt haben, ihm während der Freistunden weiteren Deutschunterricht zu geben.

Die vielen Hilfestellungen, Gespräche und Kontakte haben sich schon jetzt für Roohullah gelohnt, und er denkt an seine Zukunft: “Wenn es meine Sprachkenntnisse nach dem Jahr auf Nonnenwerth erlauben, möchte ich eine Ausbildung machen.” Auch bei diesem Schritt ins Berufsleben wird ihn die ÖFH begleiten.

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