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Projekt Bahnhof Sinzig – Bahnsteigerhöhung erfolgt bis Ende 2018

Projekt Bahnhof Sinzig geht in die nächste Runde
SINZIG. Mit dem Fahrplanwechsel 2019 werden auf der Eisenbahnstrecke Köln-Koblenz sozusagen auch die Weichen für die Zukunft neu gestellt. Denn mit der Umstellung erfolgt die Aufnahme in das Liniennetz des Rhein-Ruhr-Express, kurz RRX. Voraussetzung für die Einbindung des Bahnhof Sinzig in die dann neue Linie 6 Koblenz-Minden ist die Anhebung des Bahnsteigs von jetzt 34 cm auf 76 cm über Schienenoberkante. Nicht zuletzt aufgrund von durchschnittlich 1.100 Ein- und Aussteigern am Bahnhof Sinzig, sieht die Stadt Sinzig die dringende Notwendigkeit der Änderungsmaßnahmen zum Erhalt des Bahnhofs Sinzig. „Eine Nichtanpassung des Bahnsteigs käme einem Wegfall des Bahnhofs Sinzig gleich, den wir  nicht riskieren dürfen“, stellt Bürgermeister Wolfgang Kroeger klar.

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Bei einer Anhebung der Bahnsteige um 38 cm würde die Höhe bis zur ersten Stufe des Wagons statt jetzt ca. 50 cm lediglich 12 cm betragen.

Für die Planung dieser Maßnahme bis einschließlich Planfeststellung durch das Eisenbahnbundesamt ist die Stadt Sinzig zuständig, die Weiterplanung nach Planfeststellung sowie die Durchführung der Maßnahme erfolgt in Verantwortung der DB Station & Service AG.
Eine entsprechende Planungsvereinbarung wurde nun durch die beteiligten Partner Deutsche Bahn Station & Service AG, vertreten durch Frau Susanne Kosinsky als Leiterin Regionalbereich Mitte und Carsten Hoepfner als Leiter Finanzen, mit dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV Nord), vertreten durch Verbandsdirektor Dr. Thomas Geyer, sowie Bürgermeister Wolfgang Kroeger für die Stadt Sinzig unterzeichnet.
Die Planung, die eine Verbreiterung des Tunnels und Weiterführung unter dem Bahnhofsgebäude bis zur Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes mit behindertengerechtem Aufzug und den Zugang mit einem weiteren behindertengerechten Aufzug auf Gleis 2 umfasst, wird ca. ein Jahr in Anspruch nehmen.
Insgesamt gibt es drei Planungsbereiche. Die erste und zweite Planung wird seitens der Stadt Sinzig vorgenommen. Phase drei wird von einem externen Ingineurebüro im Aufttrag der DB Station & Service AG durchgeführt. Die Planung und Ausführung der Arbeiten müssen perfekt koordiniert und auf einander abgestimmt werden.

Die eigentliche Bauphase stellt eine große logistische Herausforderung dar. Immerhin muss der Zugverkehr trotz Baustelle gewährleistet sein und unter “laufendem Rad” erfolgen. Der Bahnbetrieb geht also während der gesamten Bauphase weiter. Teilweise sind Nachtschichten notwendig etwa wenn provisorische Überbrückungen während der Tunnelbauphase eingerichtet werden.
Dazu kommt die Koordination mehrerer Planungen, ausführenden Firmen und Auftraggeber. Für die Baumaßnahmen am Bahnsteig und im Bahnhofsgebäude ist die DB AG zuständig, für die Arbeiten am Gleis die Bundesnetzagentur. Die Maßnahmen müssen teilweise ein Jahr vorher angemeldet werden, daher auch die verhältnismäßig lange Bauzeit bis 2018.

Durch die umfangreichen Maßnahmen stellen wir den Erhalt des Bahnhofs Sinzig langfristig sicher. Dies ist aus wirtschaftlicher und touristischer Sicht sowie unter dem Aspekt der Barrierefreiheit von großer Bedeutung“, betonte Bürgermeister Kroeger bei der Vertragsunterzeichnung im Rathaus.

Die Maßnahme wird aus Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz, des Bundes, der Stadt Sinzig und der Deutsche Bahn AG finanziert werden. Über die voraussichtlichen Kosten konnten im Rathaus noch keine Angaben gemacht werden, man geht von ca. 5-7 Millionen € aus. Hierbei wurden vergleichbare Projekte in Relation gezogen.

Warum das Land, bzw. die Gemeinde sich an der Finanzierung der Betriebsanlagen einer AG, also eines privaten Unternehmens, beteiligen muss ist dem Dschungel aus Tochterfirmen und Aufgebenteilungen zwischen DB AG, Bundesnetzagentur und Zweckverbänden geschuldet.
Wir versuchen etwas Klarheit in die Finanzierung zu bringen.
Der Bund (also der Steuerzahler), der sich zur Hälfte an den Baukosten beteiligt ist einziger Aktionär der DB AG. Somit zahlt der eigentliche Eigentümer der Bahn-steige und -gebäude die Hälfte der Kosten.
Die andere Hälfte teilen sich die Stadt (also der Steuerzahler) mit ca. 15%  und das Land RLP (also der Steuerzahler) mit ca. 85%. Die Zahlen stehen zurzeit noch nicht fest, je nach Zuschüssen und Finanzierungsmodellen können die Werte variieren.

Die Stationsgebühr
Die DB zur Stationsgebühr auf ihrer Webseite:
“Mit dem Stationsentgelt, das für den Halt an einem Bahnhof zu entrichten ist, erhalten unsere Kunden automatisch ein klar definiertes Leistungspaket.
Unsere Infrastrukturnutzungsbedingungen Personenbahnhöfe (INBP) enthalten eine Liste der Leistungen, auf die Sie mit Abschluss eines Stationsnutzungsvertrages Anspruch haben. Diese Leistungen werden durch die Stationspreise abgedeckt, welche seitens der EVU für jeden Stationshalt gezahlt werden. Wir bieten Ihnen also ein verlässliches Leistungsbündel ohne Zusatzkosten und finanziellem Risiko an.”
Welche Leistungen das im Einzelnen beinhaltet, z.B. Reinigung der Bahnsteige oder des Tunnels, geht aus der Webseite nicht hervor.

Diese “Stationsgebühr” ist ein lukratives Geschäft für die Bahn. Pro Halt eines Zuges fallen aktuell in Sinzig (Kategorie 4)  5,26 € an, das macht aufs Jahr gerechnet rund 190 000,- €, die der Zweckverband Jahr für Jahr an die DB AG bezahlen muss. Dazu kommen weitere Gebühren. Schätzungen gehen insgesamt von ca. 460 000,- € im Jahr aus.

Bundesweit ist jeder der ca. 5400 Bahnhöfe verpflichtet die Stationsgebühr zu entrichten. Die Preise sind zusätzlich zu den 7 Kategorien nochmals nach Bundesland gestaffelt. In der untersten Kategorie 7 beträgt in NRW die Stationsgebühr 3,42 €, in RLP 1,76 €. In der höchsten Kategorie 1 fallen in Hamburg Hbf 12,74 €, in NRW z.B. Köln HBF 17,10 €, in BW z.B. Karlsruhe HBF  21,68 €, in Sachsen, Dresden Hbf sogar 35,33 € pro Halt eines Zuges an.
Wofür die Millionenbeträge letztendlich ausgegeben werden darüber hüllt sich die Bahn in Schweigen.

 

 

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