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Rüstige Rentner montieren Straßenschilder – der Film

Rüstige Rentner montieren Straßenschilder – der Film

Es ist vollbracht. Die Rüstigen Rentner montierten in Sinzig 120 ergänzende Straßenschilder, die über den ursprünglichen Namen der jeweiligen Straße und den geschichtlichen Zusammenhang Auskunft geben. Über sieben Monate hat die Vorarbeit gedauert weil doch recht aufwändige Recherchen angestellt werden mussten um die einzelnen Erklärungen zu finden.
So stammt z.B. der frühere Name der Landskroner Straße vom Bergkegel in Heimersheim “Schleibergasse”, was im Rheinischen eben “Schleupejass” heißt. Interessant auch die Geschichte der Münzgasse. In der Münzgasse „Zwicksjass“ ab 1755 wohnte hier eine angesehene Familie Zwick. Später wurde die Straße umbenannt, weil dort eine „eigene Sinziger Münz“  vermutet wird.
Die Liste mit allen Zusatzschildern finden Sie weiter unten im Text.

Sehen Sie hier den Film, der de Rüstigen Rentner bei der Arbeit zeigt.

 

Die Liste der Straßennamen von Franz-Peter Zimmermann

Albert-Schweitzer-Straße
*1875 + 1965 dtsch. Philosoph, Theologe u. Arzt:  1913
Urwaldhospital „Lambarène“ /Afrika

Alfred-Ott-Straße
* 1846 + 1924. Sinziger Bürgermeister 1883-1910.

Ausdorferstraße
„Usbijestrooß“. Benannt nach dem früheren Bezirk  bzw. Gehöft „Oirsdorf“, am westl. Stadttor gelegen.

Bachovenstraße
„Backowestroß“ Die Familien derer „von Bachoven“ erwarben sich im 18. Jhd. in Sinzig u. Remagen großes Ansehen in der Bevölkerung

Barbarossastraße
vormals „Bahnhofstraße“ Der Kaiser  Friedrich I. * um 1122 + 1190 gen. „Barbarossa“ , weilte nachweislich ab 1152 einige Male in Sinzig

Beethovenstraße
Ludwig van * 1770  + 1827. Bedeutender dtsch. Komponist aus Bonn.

Gustav-Bunge-Straße
* 1821 + 1891. Er ließ zwischen 1854 u. 1858 das heutige Sinziger Schloss auf Fundamentresten der ehem. Jülicher Wasserburg erbauen.
Dreifaltigkeitsweg
Benannt nach dem dortigen alten Wallfahrtskapellchen zu Ehren der Hl.
Dreifaltigkeit. Mundartl. Flurbezeichnung „Tränkbett“

Eichendorffstraße
Josef Freiherr von * 1788  + 1857;   dtsch. Romantiker u. naturverbundener Dichter

Elsa-Brändström-Ring
„Am ahle Kirchhoff bzw. Rousejade“ .
* 1888   + 1948  schwed. Krankenschwester. „Engel von Sibirien“ wegen ihres Einsatzes im 1. Weltkr. gegenüber  dtsch. Gefangenen.

Eulengasse
Ehemals Gasse der Töpfer (Euler) direkt an der Stadtmauer gelegen wegen  möglicher Brandgefahr für die Stadt durch die Töpferöfen

Friedrich-Ebert-Straße
* 1871  + 1925 dtsch. Staatsmann, Reichskanzler und ab 1919 Reichspräsident.

Friedrich-Spee-Straße
* 1591  + 1635 dtsch. Jesuit u. Dichter.  Bekannt durch sein mutiges Engagement gegen den Hexenwahn.

Gerhart – Hauptmann-Straße
* 1862  + 1946 bedeutender dtsch. Dramatiker u. Schriftsteller

Gudestraße
„Jüddejass“. Bis 1951 Judengasse. Dann umbenannt in Gudestr. nach Ritter Heinr. d. Guede (Gute). Rhein. Mundart spricht „G“ wie „J“

Harbachstraße
„Hoobich“. Der Harbach diente der Bewässerung des süd-westl. Stadtgebietes und zur Berufsausübung der Gerber- u. Mühlenbetriebe.

Helenenbergstraße
„En de Holl/Hubbelsholl“. Helena:  Mutter des röm. Kaisers Konstantin. Statue aus 1863 vor ehem. Kloster „Helenaberg“

Am Hellenbach
„An de Hääse-Müll“ . Auf Sinziger Gebiet vormals „Mühlbach“ genannt, wegen der dort bis ins  20. Jhd. betriebenen Mühlen

Herzog-von-Jülich-Ring
Die Herzöge hielten ab dem 14. Jhd. vom Kaiser übertragene Pfandrechte an Sinzig u. waren in dieser Zeit die Erbauer der Wasserburg nördl. d. Stadtmauer.

Hohenstaufenstraße
Schwäbisches Adelsgeschlecht (Staufer), aus dem u.a. Kaiser Friedrich I. “Barbarossa“  (Rotbart) u. weitere Könige u. Kaiser hervorgingen

Im Klostergarten
„Am idschde Kluste“. 1322 ist Mauritiuskapelle erwähnt. Ab 1648  Minoritenkloster  auf der Lee; außerhalb von Lee-Tor u. Stadtmauer

Jahnstraße
„Am Schloss“ Friedr.-Ludw.Jahn * 1778 + 1852. „Turnvater“. Erwarb sich große Verdienste um den Turnsport in Deutschland

Kalkturmstraße
Einst Turm der Stadtbefestigung. Später auch Lager von ungelöschtem Kalk zur Mörtelherstellung. Turmreste um 1928 abgetragen

Kantstraße
Immanuel * 1724  + 1804; bedeutender dtsch. Philosoph

Kolpingstraße
Adolf * 1813 + 1865; Kath. Priester, Gründer der kath. Gesellensvereinigungen; genannt „Gesellenvater“

Kuhbachweg
„Köhbaach“. Fortsetzung des Hellenbachs ab Landskronerstr. bis zur Einmündung in die Ahr.

Landskronerstraße
Abgeleitet vom Bergkegel bei Heimersheim/Ahr. Alte Schreibweise Schleibergasse; mundartlich „Schleupejass“ genannt.

Lindenstraße
Nach der geschätzt um 1550 gepflanzten Linde. Unter der Linde das Trachitkreuz aus 1688. In Sinzig  „Pestkreuz“ genannt

Lohpförtchen
„Luhpözje“. Lohe wurde früher gerbstoffreiche Baumrinde bezeichnet. Geschält u. zerkleinert z.B. bei der Leder- u. Farbherstellung benötigt

Milchgasse
Genaue Herkunft unklar. Aber schon um 1630 wird berichtet, dass dort bei großen und kleinen Märkten Milch u. Käse angeboten wurde.

Mühlenbachstraße
„de Müllebich“ führte vom Mühlenbachtor zu Markt >früher „Fischtor“ genannt wegen der Nähe zu Ahr u.  Hellenbach.

Münzgasse
„Zwicksjass“ Ab 1755 wohnte hier eine angesehene Familie Zwick. Später umbenannt, weil dort eine „eigene Sinziger Münz“  vermutet wird.

Pestalozzistraße
Johann-Heinr. *1746 + 1827;  schweiz. Erzieher u. Philosoph. Gründer diverser Anstalten für verwaiste bzw. verarmte Kinder.

Peter-Käuser-Straße
*1888 +1962 Pfarrer an St. Peter von 1947 bis 1962. In seine Amtszeit fielen Innen- u. Außenrenovierung der Kirche.

Peter-Zepp-Straße
Peter-Joseph  *1875  + 1943;  „Senzje Jong“ Prof. Dr. phil. in Bonn. Befasste sich sehr mit Sinzigs Stadtgeschichte im MA

Rainald-von-Dassel-Straße
* um 1120 + 1167; ab 1156 Kanzler Barbarossas und ab 1159 gleichzeitig Erzbischof von Köln. Sein Aufenthalt hier ist urkundl. belegt

Renngasse
Häufig gedeutet als „Rain“ = Grenzstreifen zwischen Äckern und Fluren. Hier auch Grenze der Stadtviertel „Massener“ u. „Usbijer“

Rolandstraße
Im 8. Jhd. treuer Gefährte Karls des Großen. Gefallen 778 im Kampf gegen die Mauren in den Pyrenäen

Torhausgasse
„Kaffeejässche“; benannt nach dem Haus des Torwächters neben dem Mühlenbachtor.

Tuchergasse
“Tauschjass“. Vermutlich eine Gasse, wo Tuchherstellung bzw. -handel betrieben wurde. Anfang des 19. Jhd. auch „Weyerburgsjass“ genannt.

Von-Are-Straße
Bedeutendes Grafengeschlecht im MA. Aus ihm gingen mehrere Kölner Erzbischöfe hervor.  Stammsitz: Burg Are bei Altenahr.

Wallstraße
Erdwall u. Graben zwischen Ausdorfer- u. Mühlenbachtor zum Schutz vor Angriffen auf die Stadtmauer (erbaut ab 1300)

Welfenstraße
Welfen: Dtsch. Adelsgeschlecht, aus dem Könige u. Kaiser hervorgingen. Im 12. Jhd. u. später zeitweilig Gegenspieler der Staufer.

Weyerburgstraße
„En de Weyerbursch“. Zerstörung der Burg  im 17. Jhd. Später durch die Grafen von Hillesheim zu Ahrenthal teilw. wieder hergestellt

Zehnthofstraße
762 Pfalzbau durch Karolinger-König Pippin d.J. Ab 855 vom Marienstift zu Aachen u.a. als Zehnthof genutzt.  1689 zerstört. Um 1740 teilw. wieder aufgebaut.

Talend
„Im Dalmed“  Nach dem untergegangenen Ort Dalheim auf dem vorderen Ziemet.

Mühlenbergweg
„Müllebirchs Holl“ Hohlweg; in unmittelbarer Nähe standen Mühlenbetriebe am Hellenbach (früher „Mühlbach“ )genannt“

Im Herrental
Alter Flurname: „Hindel“. Frühere  Friedhofsbezeichnung in Sinzig

Koblenzer Straße (Anfang)
„Bonnjass“ vom Brunnen Ecke Ausdorferstr. bis zur Maas. Aus urspr. Bronnjass wurde mit der Zeit „Bonnjass“

Kirchplatz
„Schullhoff“ das „weiße“ Rathaus (erbaut 1835-37) diente ursprüngl. als „Stadt- u. Schulhaus“. Bis 1915 war auch das Amtsgericht hier ansässig.

Auf der Maas
„op de Mass“ war  ein sumpfiges Gelände am Maasener Bach innerh. der Stadtmauer. An die Maas wird bis heute im Sinziger Martinslied erinnert.

Essigkrug
„Em Essichkrauch“. Namensherkunft nicht eindeutig geklärt

Geißenmarkt
„Jeissemaat“ Ziegen- u. Schafsmärkte wurden hier mind. 2 x im Jahr abgehalten.

Im Schießberg
„Scheeßberch“ Das Hang-Gelände bot sich möglicher weise  ideal als Schießstand der ab 1300 gegr.  Schützenbruderschaften an.

An der Burg
Benannt nach der früheren „Martelsburg“. Ab etwa 1300  „Hof zum Thurm“. Stammsitz der Adels-Dynastie „Ritter Rolman von Sinzig“

Schrödersgässchen
„Dressjässche“ Ehem. kürzeste Verbindung zw. Kirche u. Brunnen; z.B. in Brandfällen. Spätere Verlegung des westl. Anfangs Richtg.

Geißenmarkt

Am Wadenberg
„hennesch-acker“  = hinter`m Acker

Im Allen
„em Aller“ Früher schmaler Durchgang zwischen  Häusern (z.B. als Brandschutz)

 

Idee: Rüstige Rentner Sinzig

Texte: Franz-Peter Zimmermann

 

 

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