Aktiplan

Rhein-Ahr Anzeiger

Online-Magazin für Remagen + Sinzig + Bad Breisig

Aktiplan

Rhein-Ahr Anzeiger

Online-Magazin für Remagen + Sinzig + Bad Breisig

Aktivgemeinschaft Sinzig

Schulabschluss fertig, und was dann?

Schulabschluss fertig, und was dann?

Freiwilligendienstleistender Dominik Lentz berichtet über seine Arbeit im betreuten Wohnen
Kreis Ahrweiler. Schulabschluss in der Tasche, doch was dann? Ein Freiwilligendienst (Bundesfreiwilligendienst BFD oder Freiwilliges Soziales Jahr FSJ) ist für junge Leute eine gute Möglichkeit sich zu orientieren und erste berufliche Erfahrungen zu sammeln. Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bietet Stellen für Freiwilligendienstleistende. Viele verbinden damit die wohl bekanntesten Bereiche Krankentransport und Rettungsdienst. Es gibt aber noch mehr. Der DRK-Kreisverband Ahrweiler e.V. bietet auch Freiwilligendienst in der Sozialarbeit an.

Der 21-jährige Dominik Lentz aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, der seit dem 13. Lebensjahr leidenschaftlicher Flieger ist und bereits eine Segel- und Motorflug-Lizenz besitzt, macht gerade ein FSJ beim DRK-Kreisverband Ahrweiler e.V. In einem Gespräch berichtet er uns über die vielfältigen Aufgabenbereiche in der Arbeit mit Senioren im Betreuungsstützpunkt des betreuten Wohnens „Weißes Ross“ in Bad Breisig.

Wie kommt man als 21-jähriger auf die Idee, in einer Einrichtung des betreuten Wohnens für Senioren oder Behinderte ein FSJ zu machen?

Ich hatte mich ohne feste Aufgabenauswahl beim DRK um das FSJ beworben. Zuerst war beabsichtigt, dass ich das FSJ im HausNotruf-Team mache. Mir wurde auch die Möglichkeit gegeben, mir einige Tage die Arbeit im betreuten Wohnen anzuschauen. Nach einem kurzen Einblick in die Einrichtung und die dort anfallenden Aufgaben, wie etwa die begleitenden Fahrdienste für die Senioren, habe ich mich entschieden, die Stelle im betreuten Wohnen anzunehmen.

Seit wann bist Du als FSJ-ler im betreuten Wohnen „Weißes Ross“ tätig?

Seit August 2016.

Du bist ja jetzt nun schon einige Monate hier beschäftigt. Die Arbeit mit älteren Menschen ist ja nun auch nicht jedermanns Sache. Wie gefällt Dir die Arbeit hier als FSJ-ler?

DRK FSJAnfangs war ich mir unsicher, wie es mir gefallen wird. Heute kann ich sagen, dass ich sehr positiv überrascht bin. Die Kolleginnen Petra Schütz und Sabine Gremmler und natürlich die Bewohner sind alle sehr nett. Betreutes Wohnen ist nicht, wie man vielleicht denken könnte, wie in einem Altenheim. Die Bewohner leben selbstständig in ihren Wohnungen, sind geistig vollkommen fit, einige sind natürlich altersbedingt körperlich etwas eingeschränkt. Schwerstpflegebedürftige Bewohner haben wir hier nicht. Die Arbeit mit den Bewohnern, die kleinen Hilfen zur Bewältigung des Alltags und natürlich die vielfältigen Fahrdienste zum Einkaufen, zu Arztterminen oder die Gemeinschaftsausflüge, sind sehr vielseitig, interessant und machen schon Spaß.

Was Dich am betreuten Wohnen besonders motiviert ist also, dass Du für Menschen tätig bist, die noch weitestgehend selbstständig ihren Tag verbringen?

Ja, genau. Freiwilligendienst in einer Pflegeeinrichtung hätte ich nicht machen können, dafür bin ich nicht der Typ. Den Bewohnern hier Hilfestellung bei der Tagesbewältigung zu geben ist für mich genau das Richtige.

Was ist als Freiwilligendienstleistender im betreuten Wohnen nun genau Deine Aufgabe?

DRK FSJMeine Hauptaufgabe besteht in der Organisation und Durchführung des FahrService für die Bewohner, also die Fahrten zu Ärzten, zum Einkaufen, zu Gemeinschaftsausflügen und aus vielerlei Gründen mehr. Alle zwei Wochen findet ein gemeinsames Frühstück statt. Hier helfe ich bei den Vorbereitungen und natürlich beim Servieren. Ich leiste Hilfestellung bei den Erledigungen des täglichen Lebens, soweit dies von den Bewohnern gewünscht wird, etwa auch bei der Bewältigung kleinerer handwerklicher Arbeiten in den Wohnungen der Bewohner, wie etwa der Austausch defekter Glühlampen, Batterien in Geräten und Fernbedienungen und natürlich Servicearbeiten an den in allen Wohnungen installierten HausNotruf-Geräten.

Wie sind Deine Dienstzeiten hier im Haus?

Ich bin von 8:30 Uhr bis 16:30 Uhr im Dienst.

Hast Du für deine Arbeit hier spezielle Vorausbildungen absolvieren müssen?

Ich habe für die Wahrnehmung des FahrService zum Beginn meines Freiwilligendienstes einen Personenbeförderungsschein gemacht, den das DRK bezahlt hat. Für alle weiteren Tätigkeiten bin ich von den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen des DRK-Betreuungsstützpunktes angelernt worden. Für die kleinen handwerklichen Hilfen benötigt man auch keine Fachausbildung, dass sind ja Tätigkeiten, die jeder zu Hause selbst erledigt. Klar, dass man ab einem gewissen Alter ungern auf eine Leiter steigt, um eine Glühlampe zu tauschen oder das altersbedingt bei der modernen und immer kleiner werdenden Elektronik auch mal das Feingefühl fehlt, beispielsweise eine Batterie in einem Gerät auszutauschen. Das mache ich dann gerne für die Bewohner.

Was war in Deiner bisherigen Zeit als Freiwilligendienstleistender das beeindruckendste oder lustigste Erlebnis?

Am lustigsten natürlich, weil am meisten los war, war Karneval. Ich persönlich bin nun nicht der große Karnevalsfan. Was aber an Weiberdonnerstag mit dem Narrenaufmarsch hier stattfindet und welche Freude dabei die Bewohner haben, ist schon beeindruckend.

Wenn Du nun nach einem Jahr den Freiwilligendienst beendest, was wäre Dein Resümee, was dir das Freiwillige Soziale Jahr gebracht hat?

DRK FSJEiniges, vor allem im Umgang mit Menschen. Die soziale Kompetenz steigt durch den Freiwilligendienst deutlich. Durch den Umgang mit vielen verschiedenen Menschen lernt man viel im zwischenmenschlichen und persönlichen Umgang untereinander. Freiwilligendienst ist eine gute Alternative zur Orientierung, wenn man nach der Schule noch nicht weiß, was man machen möchte. Freiwilligendienst bietet aber auch Orientierungsmöglichkeiten nach dem Abschluss einer Berufsaubildung, wenn man sich unsicher ist, ob man in diesem Beruf bleiben möchte. Der Freiwilligendienst gibt einem viel Zeit zum Nachdenken über die persönliche Zukunft.

Weißt Du denn schon, was Du nach dem Freiwilligendienst machen möchtest?

Die Leidenschaft zur Fliegerei würde ich gerne in irgendeiner Form zu meinem Beruf machen. Im Freiwilligendienst habe ich die Möglichkeit, noch ein wenig über meine persönlichen Zukunftspläne nachzudenken und dann eine Entscheidung zu treffen.

Das klingt ja spannend. Dann wünschen wir Dir, dass deine Wünsche und Pläne in Erfüllung gehen.


Interesse geweckt? Weitere Informationen über Freiwilligendienste sind im Internet unter www.freiwilligendienste-rlp.de zu finden. Eine persönliche Beratung in der Region erhält man beim DRK-Kreisverband Ahrweiler e.V. von Andrea Thomas oder bei deren Abwesenheit in Vertretung von Werner Borchert unter der Rufnummer (02641) 97 80 11. Eine Kontaktaufnahme ist auch per E-Mail an freiwilligendienste@kv-aw.drk.de möglich.

Pressemeldung DKR Kreisverband Ahrweiler e.V.

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Diesen haben wir dank der Unterstützung unserer Mitglieder und Anzeigenkunden veröffentlichen können. Wenn auch Sie uns mit 3,- € oder 6,- € monatlich fördern möchten klicken Sie auf den Link:  aktiplan-mitglied-werden/
Oder unterstützen Sie uns einmalig mit einem freien Betrag. PayPal Button

Ähnliche Artikel

Anzeigen im Schaufenster

NEWS

Firmen im Aktiplan

Cookie Consent mit Real Cookie Banner