18 Feuerwehrkräfte der Verbandsgemeinde Altenahr absolvierten lehrreichen Ausbildungsabschnitt
Ausbildungsmodul „Technische Hilfe“ im Rahmen der Feuerwehrgrundausbildung
VG Altenahr. Das Modul „Technische Hilfe“ der Truppmannausbildung absolvierten am vergangenen Samstag 18 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Altenahr. Der stellvertretende Wehrleiter der Verbandsgemeinde Altenahr Thorsten Gasper, Heckenbachs Wehrführer Paul Schier und der hauptamtliche Gerätewart Stefan Saager gaben ihre Erfahrungen und ihr umfangreiches Fachwissen an die Lehrgangsteilnehmer weiter. Die Truppmannausbildung ist der erste Ausbildungsabschnitt der Freiwilligen Feuerwehren, gliedert sich in zwei Teile und wird in verschiedenen Modulen über einen Zeitraum von zwei Jahren unterrichtet.
Thorsten Gasper begrüßte die Lehrgangsteilnehmenden und gab einen kurzen Überblick über den Tagesablauf und die Lehrinhalte. Zusammen mit Stefan Saager begann er mit dem theoretischen Teil. Schwerpunkt waren die besonderen Gefahren der im Einsatz zur Verfügung stehenden Werkzeuge und Rettungsgeräte, die teilweise mit hohem Luft- oder Hydraulikdruck betrieben werden.
Diese modernen Rettungsgeräte sind nicht in allen Feuerwehreinheiten auf den dort stationierten Einsatzfahrzeugen vorhanden. Dennoch ist es erforderlich, dass alle Kräfte auf das zentral zur Verfügung stehende Material ausgebildet werden. Insbesondere bei Alarmierungen tagsüber kommt es immer öfter vor, das eine vernetzte Zusammenarbeit zwischen den örtlichen Einheiten und den Stützpunktwehren notwendig ist, da einige Kräfte auswärts arbeiten und deswegen im Einsatzfall erst später oder gar nicht zur Verfügung stehen.
Paul Schier ging im praktischen Teil zuerst darauf ein, welche Möglichkeiten die Ortswehren mit dem auf einem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) verladenem Material, etwa zu Verkehrssicherungsmaßnahmen, zur Erstversorgung von Verletzten, zur Sicherung von Unfallfahrzeugen mit Schlauchbrücken oder Leitern, zum Brandschutz während des Einsatzes und natürlich zum Eigenschutz, zu dem auch die richtige Positionierung des Einsatzfahrzeugs zählt, haben.
Seitens der Ausbilder wurde darauf geachtet, dass die Übenden von Anfang an die Einsatzstelle auf die strategische Raumordnung ausrichten, in die sich nach den bestehenden Standards der Feuerwehren nachrückende Kräfte und deren Fahrzeuge eingliedern können und dadurch eine nahtlose Zusammenarbeit gewährleistet wird. Mit einem Übungsdummy wurde die achsengerechte Rettung von Verletzten Personen mit Verdacht auf Schädigung der Wirbelsäule mit Standardmitteln, die bei den Wehren vorhanden sind, geübt. Durch all diese Maßnahmen kann die Zeit bis zum Eintreffen der Großfahrzeuge der Stützpunktwehren sinnvoll genutzt werden.
Nach einer kleinen Stärkung in der Mittagszeit, einer Spende einer Metzgerei aus Mayschoß, ging es in den großen praktischen Ausbildungsteil des Tages über. Stefan Saager erklärte die vorhandenen Werkzeuge und Materialien eines zentral in Altenahr stationierten Hilfeleistungs- und Löschfahrzeug (HLF 20), bevor die Teilnehmenden an vom Abschleppdienst Michael Krupp zur Verfügung gestellten Übungsfahrzeugen ihr Wissen praktisch anwenden konnten. Mit hydraulischen Schneid- und Spreizgeräten rückten die Lernenden den Fahrzeugen zu Leibe, verformten und zerschnitten diese, um den vermeintlichen Verletzten aus dem Unfallfahrzeug zu befreien.
Dabei wurde der Eigenschutz der Rettungskräfte durch entstehende scharfe Kanten, Gefahren durch im Seitenholm verbaute Airbagpatronen oder durch unter Druck stehende Öldruckdämpfer der Heckklappen vermittelt. Weiterer Bestandteil der Übung war die ständige Betreuung und der Schutz des zu Rettenden mit verschiedensten Maßnahmen, wie etwa das Überlegen einer Decke auch über den Kopf. Aufbauend auf die bereits getroffenen Maßnahmen der ersteintreffenden Wehr an einem stehenden Fahrzeug wurde eine Seitenöffnung zur Rettung geschaffen. Trainiert wurde auch an einem Fahrzeug in Seitenlage, das zuvor mit einfachen Mitteln in unveränderlicher Position gesichert wurde, die Schaffung eines Rettungszugangs durch abnehmen des Daches. Am Ende dieses Ausbildungsmoduls waren die Teilnehmenden um viel Wissen und praktische Erfahrungen für die zukünftigen Einsätze reicher und die Übungsfahrzeuge in Kleinteile zerlegt.
Die Truppmannausbildung ist die Grundausbildung für alle Einsatzkräfte im feuerwehrtechnischen Dienst und gliedert sich in zwei Teile. Während der erste Teil zusammenhängend sowohl in Theorie und Praxis unterrichtet wird, wird der zweite Teil in verschiedenen Modulen mit zwischenzeitlichen Praxisphasen in den jeweiligen Feuerwehreinheiten über einen Zeitraum von zwei Jahren durchgeführt. Wer sich für ein Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Altenahr interessiert, kann sich bei den jeweiligen Ortsfeuerwehren oder zentral in der Verbandsgemeindeverwaltung Altenahr bei Sachbearbeiter Niklas Koll per E-Mail an niklas.koll@altenahr.de informieren. Die Erreichbarkeit der jeweiligen Ansprechpartner der Ortsfeuerwehren findet man auf der Homepage der Verbandsgemeinde Altenahr unter www.altenahr.de/de/leben-wohnen/feuerwehr.
Pressemeldung Verbandsgemeindeverwaltung Altenahr
Fotos: Paul Schier / FFW