AZV zieht zum Jahresende 2021 Resümee zur Flutkatastrophe
Wie geplant konnten bis Jahresende alle Anlagenteile der Kläranlage Sinzig wieder in Betrieb genommen werden, teilweise erfolgte dies mit Provisorien und Mietgeräten.
Derzeit läuft der biologische Prozess zum Aufbau der Bakterienmasse in den Belebungsbecken. Dies wird erschwert durch die witterungsbedingten Temperaturen und durch einen hohen Anteil von „sauberem“ Wasser (Fremdwasser), welches über die Kanäle derzeit der Kläranlage zugeführt wird.
Seit Dezember erreichen bei Trockenwetter im Tagesverlauf 1.300 – 2.000 m³/h Abwasser die Kläranlage. Dies ist ca. das 1,5-Fache des Trockenwetterzuflusses vor der Flutkatastrophe.
Zum aktuellen Zeitpunkt wird davon ausgegangen, dass zum 01.03.2022 die Kläranlage die Abwässer wieder entsprechend der beschiedenen Werte – wie zum Zeitpunkt vor der Flutkatastrophe – reinigen kann.
Im Bereich der Kanalisation befindet sich der AZV auf einem guten Weg. Einige Schadstellen konnten bereits vollständig behoben werden. Fünf Schadstellen wurden provisorisch repariert, an diesen Stellen werden die Abwässer mittels Pumpen an den zerstörten Stellen vorbei in die intakten Kanäle geleitet. Drei weitere Schadstellen sollen in der vorgenannten Weise bis Jahresende noch behoben werden. Leider wird es aber auch zwei Schadstellen geben, an denen es bis zum Jahresende nicht gelingen wird, die Unterbrechung zu schließen; diese beiden Schadstellen sollen bis Ende Januar 2022 geschlossen werden. An fünf der zuvor genannten zehn Stellen laufen derzeit Baumaßnahmen.
Bislang sind für die Schadensbeseitigung Kosten in Höhe von ca. 5,1 Mio. € angefallen, es wird erwartet, dass der größte Teil der Kosten im Jahr 2022 durch die Gelder aus dem Wiederaufbaufond übernommen werden.
Ziel wird es für 2022 sein, einen Großteil der Schadstellen vollständig zu beheben. Bei derzeit mindestens zwei Schadstellen wird davon ausgegangen, dass die vollständige Behebung bis ins Jahr 2023 dauern wird. Bei der Kläranlage wird im ersten Quartal 2022 das Augenmerk auf der Erstellung eines Schadensgutachtens sowie einer groben Planung für den Hochwasserschutz liegen. Beides wird Einfluss auf die Entscheidung des Wiederaufbaus der Kläranlage oder einen Standortwechsel haben.
Anfang 2022 wird zudem der Badenacker / Badenackerweg wieder hergestellt. Im Zuge der Arbeiten auf der Kläranlage wurde der Weg durch schwere Baustellenfahrzeuge stark in Mitleidenschaft gezogen.
Pressemeldung Abwasserzweckverband Untere Ahr
Foto: Dominik Ketz