Nächtliche Vollsperrung der B9 geplant
B 9 – Instandsetzung der Anteltalbrücke im Verlauf der B 9 bei Andernach; aktueller Sachstand
Das Bauwerk der Anteltalbrücke im Verlauf der B 9 bei Andernach wurde seinerzeit auf Veranlassung des Landesbetriebes Mobilität Cochem-Koblenz (LBM) nach der „Richtlinie zur Nachrechnung von Straßenbrücken im Bestand“ des Bundes einer statischen Nachrechnung unterzogen.
Aufgrund von Defiziten in den Ergebnissen der Brückennachrechnung, den verschiedenen Schäden und dem fortgeschrittenen Alter der Brückenkonstruktion muss diese langfristig durch einen Neubau ersetzt werden. Um die Tragfähigkeit und Verkehrssicherheit bis dahin sicherzustellen, wird das Bauwerk nunmehr derzeit ertüchtigt und instandgesetzt.
Der aktuelle Sachstand hierzu stellt sich wie folgt dar:
Die nachfolgenden Arbeiten konnten bereits erfolgreich erledigt werden.
- Instandsetzung und Verstärkung der Widerlager;
- Montage einer Kollapssicherung an beiden Widerlagern zur Horizontalaussteifung;
- Einrichten eines Bauwerk-Monitorings zur Überwachung der Brückenbewegung am freien Widerlager.
Hierdurch war es möglich, im Bereich des Bauwerks die Geschwindigkeit für den Pkw-Verkehr auf 60 km/h anzuheben. Lediglich für den Lkw-Verkehr gilt weiterhin ein Tempolimit von 40 km/h, um das Schadensbild der Brücke nicht weiter zu verschlechtern. Durch diese Maßnahme wird den dynamischen Beanspruchungen des Tragwerks infolge der Verkehrsbelastung entgegengewirkt. Zudem stehen kurzfristige prophylaktische zusätzliche Sicherungsmaßnahmen an den Widerlagern unterhalb der Brücke an, die ein unplanmäßiges Versagen der alten und maroden Brückenlager verhindern sollen. Die derzeit laufenden Arbeiten unterhalb der Brücke sind mit keinerlei Einschränkungen im Verkehrsablauf auf der B 9 verbunden. Es kommt lediglich zu zeitweisen Verkehrsbeeinträchtigungen in der Stadtstraße „Antel“; ein durchgängiger Verkehrsablauf wird jedoch stets gewährleistet.
In Kürze stehen weitere folgende Arbeiten unter dem Bauwerk an:
- Gründungsarbeiten in Form von Mikropfählen für die neuen Hilfsstützen und Errichtung der Fundamente;
- Abstützen des Brückenüberbaus in den Feldern durch sieben zusätzliche Stützen als Fertigteile mit Ortbetonergänzung;
- Lasteinleitung in die neuen Stützen durch Anheben des Brückenüberbaus zur Entlastung des Längstragwerks;
- Einrüsten des Überbaus für die Stahlarbeiten;
- zusätzliche Verstärkung und Stabilisierung der Längsträger des Überbaus durch die Montage von aussteifenden Blechen;
- Einbau einer lokalen Kollapssicherung an der Unterseite der Fahrbahnplatte durch eine Stahl-/Gitterrostkonstruktion;
- Instandsetzung der Brückenpfeiler;
- Austausch der Brückenlager auf den Widerlagern.
Bevor die Gründungsarbeiten angegangen werden können, müssen Versorgungsleitungen im Baufeld umgelegt werden, da diese teilweise mit den Fundamenten der neuen Hilfsstützen kollidieren. Hierzu laufen derzeit die Abstimmungen mit den entsprechenden Versorgungswerken.
Innerhalb der noch ausstehenden Arbeiten wird es weiterhin zu unterschiedlichen Verkehrsführungsphasen auf der B 9 im Bereich der Brücke kommen. Dabei müssen zeitweise die inneren Fahrspuren in beiden Fahrtrichtungen eingezogen werden, um z. B. den Brückenlagertausch vornehmen zu können. Für die Lastumlagerung des Überbaus muss das Bauwerk kurzzeitig angehoben werden. Diese Arbeiten erfolgen in einer kurzfristigen nächtlichen Vollsperrung der B 9.
Über detaillierte Angaben zu Verkehrsführungen während der Bauzeit wird der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Cochem-Koblenz sukzessive berichten.
Aktuelle Informationen zur Verkehrsführung können stets dem Mobilitätsatlas unter verkehr.rlp.de entnommen werden.
Nach derzeitigem Stand wird die gesamte Instandsetzungsmaßnahme bis Ende 2025 andauern.
Bei der Antelbrücke Andernach handelt es sich um eine vorgespannte Stahlverbundbrücke aus dem Jahr 1963 im Verlauf der Bundesstraße B 9 zwischen Koblenz und Bonn. Die Brücke überspannt das namensgebende Anteltal bei Andernach. Der Brückenüberbau besteht aus zwei zusammengesetzten Stahllängsträgern, welche im Abstand von 2,5 m durch Stahlquerträger und die oberhalb der Längsträger befindliche und zweiachsig vorgespannte Fahrbahnplatte aus Spannbeton miteinander verbunden sind.
Die so vorgespannte filigrane Stahlverbundbrücke spannt mit ca. 162 m über drei Felder das Anteltal. Der Querschnitt des Überbaus hat eine Gesamtbreite von ca. 20 m. Diese Breite ermöglicht auf der Brücke je Fahrtrichtung zwei Fahrspuren in Richtung Koblenz und Bonn.
Zum Fortgang der Arbeiten wird der LBM Cochem-Koblenz die Öffentlichkeit stets aktuell informieren. Der LBM bittet um Verständnis für die mit dieser wichtigen Erhaltungsmaßnahme an der Anteltalbrücke verbundenen verkehrlichen Beeinträchtigungen.
Pressemeldung LBM
Foto: Archivbild