Offener Brief Bündnis 90/Die Grünen zur geplanten Bebauung des Bad Bodendorfer Kurviertels
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Geron,
Sehr geehrter Herr Monschau,
wir begrüßen die Bereitschaft von Herrn Monschau, weiter in Wohnraum und zukunftsfähige Arbeitsplätze in Bad Bodendorf zu investieren. Auch die Art und Weise, wie die Pläne frühzeitig öffentlich vorgestellt werden, unterscheidet sich sehr wohltuend von geplanten Großinvestitionen in Sinzig. Die Innenentwicklung von Ortschaften und bei vorhandener ÖPNV-Anbindung ist zu begrüßen. Dieser offene Brief ist ein Beitrag zu Ihrem öffentlichen Aufruf zur Weiterentwicklung der vorgestellten Planung.
Da die vorgestellte Bebauung den Charakter des Bad Bodendorfer Kurviertels unwiderruflich verändert, sollten aus unserer Sicht folgende Punkte berücksichtigt werden:
Die neugeschaffenen Wohnungen sollten in einem für den Investor fair abbildbaren Anteil Vier-Zimmer-Wohnungen mit Mietpreisbindung für junge Familien enthalten.
Eine moderne Bebauung hat klimaneutral zu erfolgen. Photovoltaik und Wärmepumpen sind für Heizung und Energieerzeugung zu berücksichtigen. Es sollte geprüft werden, inwieweit Wasser der Bad Bodendorfer Quelle für Wärmetauscher genutzt werden könnte.
Im Gelände des Bad Bodendorfer Freibades darf es durch die Anordnung des Verwaltungsgebäudes und die Stockwerkshöhe aller geplanten Gebäude nicht zu einer Abschattung des Sonnenlichtes kommen.
Die notwendigen öffentlichen Parkplätze für die Besucher des Freibades müssen sichergestellt werden, ohne dass naturnahe Flächen östlich und nördlich des Freibades in Parkplätze umgewandelt werden.
Von der Bäderstraße zum Eingang des Freibades müssen Sichtachsen freigehalten werden.
Entlang des Freibades, auf der Westseite, sollte wie heute ein öffentlicher Weg verlaufen.
Die geplante Baumaßnahme ist für die Stadt die Chance, den Vorplatz des Freibades besucherfreundlich und repräsentativ umzugestalten.
Wie vom Investor zugesichert, sollten die Freiflächen zwischen den Gebäuden öffentlich zugänglich bleiben.
Die Trinkhalle mit Ihrer markanten und zeittypischen Architektur wird in Kombination mit dem Pavillon der Touristeninformation dem Gebäudeensemble einen dauerhaften besonderen Charme verleihen, dadurch seine Attraktivität erhöhen und gleichzeitig dauerhaft an Bad Bodendorfs Vergangenheit als Bad erinnern. Wir sind deshalb für den Erhalt der Trinkhalle.
Die Gebäudeteile, die abgerissen werden, sollten vorher für das Stadtarchiv innen und außen dokumentiert werden.
Wir freuen uns über die weitere Diskussion und stehen gerne für Gespräche und Erläuterungen zu den oben aufgeführten Punkten zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Hahn, Fraktionsvorsitzender Stadtrat Sinzig Bündnis 90/Die Grünen
Anton Simons, Mitglied des Ortsbeirates Bad Bodendorf Bündnis 90/Die Grünen
Hardy Rehmann, Geschäftsführer Ortsverband Sinzig Bündnis 90/Die Grünen
Foto: allgrafics