Das Bündnis lieferte wichtige Gegenargumentation und Aufklärungsarbeit während des Treffens rechter Esoteriker an den Rheinwiesenlager-Gedenkstätten 10.-12. Mai 2023
Während seiner dreitägigen Mahnwachen an den Gedenkstätten der ehemaligen Kriegsgefangenenlager in Remagen (Friedenskapelle) und Sinzig (Frauenlager) bezog das Bündnis für Frieden und Demokratie Remagen vielfach klare Position gegen die angereisten rechtsnationalistischen Esoteriker-Gruppen.
Auch wenn die Anmeldung für die Gedenkstätten offiziell abgesagt wurden, ließen die geschickt unsichtbar bleibenden Organisatoren und ideologischen Leiter der mindestens ca. einhundert Angereisten offensichtlich ihre Anhänger über Tag in kleinen und mittleren Gruppen zwischen Remagen und Sinzig umherwandern. Ritualartige Aktivitäten sollten im Geheimen und an Ausweichorten stattfinden.
An der vom Bündnis verhüllten Friedenskapelle ergaben sich teils heftige Diskussionen mit den reichsbürgernahen, die Geschichte verfälschenden Esoterikern, den Holocaust verharmlosend oder sogar leugnend und die Täter-Opfer Rolle offensichtlich verdrehend. Die meisten sehen sich auf ihrem alleinigen „Heilsweg für die deutsche Volksseele und für das große Erwachen durch energetische Verbindung mit den geschundenen Ahnen“. – so in den sozialen Medien dieser Gruppen nachzulesen – Dem besitzergreifenden Auftreten der Esoteriker auf dem Gelände vor der Friedenskapelle wurde ebenso entgegen getreten wie der vorgeblichen Unkenntnis über die Existenz von Neo-Nazis und Reichsbürgern und deren Anhängersuche über Glückseligkeit versprechende Esoterik-Seminare.
Zum Teil widersprüchlich waren Kommentare aus der umliegenden Zivilbevölkerung, wo einerseits die völlig überfüllten Lager und das brutale Vorgehen der Alliierten angeprangert wurde und andererseits Zeitzeugen dem heftig dem widersprachen.
Dem Bündnis gelang mit seiner Aufklärungsarbeit, dass Quartier- und Raumgeber den Anmeldungen der Esoterik Gruppen absagten, nicht zuletzt auch in Leimersdorf, wo sich dank des schnell eingreifenden Ortsbürgermeisters die Gruppe mit Durchsetzung durch die Polizei auflösen musste.
Fazit: Die Sensibilisierung und die Aufklärung für das Thema schleichender Rechtsextremismus bleibt eine nicht zu unterschätzende Aufgabe.
(auf Genderformen wurde zugunsten der sprachlichen Übersichtlichkeit verzichtet)
Pressemeldung Bündnis für Frieden und Demokratie Remagen
Foto: Archivbild