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Bürgerdialog – Informationsformat zum Hochwasser im Ahrtal

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Bürgerdialog: Was bei der Hochwasservorsorge wichtig ist

Im Ahrtal gibt es ein neues Informationsformat: den Bürgerdialog. Joachim Gerke, Leiter Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz bei der SGD Nord, und Anja Toenneßen, Geschäftsbereichsleiterin bei der Kreisverwaltung Ahrweiler, beantworten Fragen zur Hochwasservorsorge, zur Gewässerwiederherstellung der Ahr und zum Bauen innerhalb des neuen Überschwemmungsgebietes Ahr. Moderiert werden die Anwohnergespräche von Thomas Weimer, Leiter des Verbindungsbüros des Innenministeriums für den Wiederaufbau. Start der Bürgerdialoge in lockerer Runde mit insgesamt zwölf geplanten Etappen bis zum Oktober waren Kreuzberg, Dernau und Altenahr. 

Rund 50 Bürgerinnen und Bürger kamen unter anderem zum Bürgerdialog auf den provisorischen Dorfplatz in Kreuzberg. Denn immer noch ist die Sorge vor einer erneuten Naturkatastrophe groß. Zumal auch der Sahrbach durch den Ort fließt und an jenem Juliabend 2021 zerstörerische Kräfte entwickelt hatte.

Sorgen, die bei Gerke und Toenneßen auf viel Verständnis stoßen. Sie wiesen gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern aber auch darauf hin, dass es einer gründlichen Planung bedürfe und man nicht untätig sei. So kommt für Joachim Gerke der in der Planung befindlichen Gewässerwiederherstellung eine entscheidende Rolle bei der Hochwasservorsorge zu. Die Gewässerinstandsetzung sei kein Wiederaufbau „Eins zu Eins“, sondern mit Maßnahmen zur Hochwasservorsorge versehen. Dieses sei letztlich effektiver und schneller, „weil technische Baumaßnahmen, etwa der von Rückhaltebecken, immer aufwändige Genehmigungsverfahren voraussetzen“, erläuterte Gerke.

Fünf Ingenieursbüros sind mit der Planung der Wiederherstellung beauftragt, erklärte Anja Toenneßen von der Kreisverwaltung. Erste Zwischenergebnisse erhofft sie sich schon im Frühherbst: „Vielleicht können wir dann schon erste Maßnahmen einleiten.“ Mit der Fertigstellung des Gesamtkonzeptes rechnet sie Anfang 2023. 

Das Ziel des Kreises ist weiterhin ein überörtliches Hochwasservorsorgekonzept, das das komplette Gebiet erfasst: Auf Kreisebene steht eine Kooperationsvereinbarung mit allen acht Gebietskörperschaften vor dem Abschluss. Ziel ist, die entwickelten lokalen Hochwasserschutzkonzepte in die Gesamtbetrachtung einfließen zu lassen. Und: Auf überregionaler Ebene ist man dabei, die Gespräche und Kontakte mit Nordrhein-Westfalen verbindlicher auszubauen, beispielsweise über die Hochwasserpartnerschaft Ahr.

Auch die Planung der neuen Brücken für die Ahr ist für Gerke und Toenneßen ein entscheidender Bestandteil der Hochwasservorsorge und des Hochwasserschutzes. Die alten Brücken mit ihren mächtigen Pfeilern in der Ahr hätten für einen massiven Rückstau gesorgt, die unter anderem für die hohen Flutwellen verantwortlich gewesen seien. Neue Brücken, die für einen besseren Durchlauf des Wassers sorgen sollen, seien in der Planung. Neben Statik und Hydraulik spiele auch die Baukultur dabei eine wichtige Rolle. Schließlich wisse man um die identitätsstiftende Bedeutung der alten Rundbogenbrücken im Ahrtal. 

Gerke, Toenneßen und Weimer gingen auch auf Fragen der Gewässergüte und des Naturschutzes ein. Etwa die Tatsache, dass die Ahr an vielen Stellen im Sommer versandet. „Weil Hitzeperioden und Niedrigwasserphasen immer häufiger und früher eintreten, müssen wir den Niedrigwasserabfluss ebenfalls bei allen Planungen berücksichtigen. Eine wichtige Bedeutung kommt dem Geschiebemanagement und der Beschattung des Gewässers bei der Wiederherstellung zu.“ 

Auch die Campingplätze wurden in Kreuzberg, Dernau und Altenahr angesprochen. Dauercamping sei fortan tabu im Ahrtal, machte das Expertentrio klar. Für den Betrieb (etwa Evakuierungspläne) und Wiederaufbau (Nähe zur Ahr und feste Aufbauten) gäbe es klare Richtlinien. Zu entscheiden, ob ein Betrieb bei Einhaltung der Auflagen noch lohne, sei Sache der Eigentümer und Pächter. Deutlich wurden Gerke, Toenneßen und Weimer auch beim Hinweis auf Aufschüttungen innerhalb der Hochwasserlinie während der vergangenen Monate. „Wir werden alles prüfen, was den Hochwasserabfluss negativ beeinflussen kann.

Am 15. August, 17 Uhr, findet die nächste Etappe der Bürgerdialoge in Antweiler statt, am 17. August um 18 Uhr in Schuld. Von September bis Oktober sind weitere Termine vor Ort geplant.

Pressemeldung Ministerium des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz
Grafik: Archiv Gottschalk

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