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Bürgerstiftung Remagen ist 10 Jahre alt

Vorstand veröffentlicht Erfolgsbilanz
Ein Jahrzehnt der ehrenamtlichen Arbeit für arme Menschen in Remagen war nun Anlass für den Vorstand um Bürgermeister Herbert Georgi, Zwischenbilanz zu ziehen und die Früchte der überaus erfolgreichen Arbeit der Stiftung darzustellen:

Ziele erreicht
Ziel war von Anfang an, in erster Linie Menschen in Remagen zu helfen, die unverschuldet in Not geraten sind und die keine staatlichen Mittel erhalten können. Davon gibt es auch im reichen Deutschland erstaunlich viele. Insbesondere ältere Menschen leben häufig unterhalb der Armutsgrenze, aber auch Alleinerziehende und Jugendliche. 68 Prozent der Mittel der Bürgerstiftung Remagen gehen an diesen Personenkreis. Darüber hinaus hilft die Stiftung auch in den Bereichen Kultur, Sport und Brauchtumspflege.

Keine Stiftung wie jede andere
Mit ihrem deutlichen Gewicht auf der Einzelfallhilfe genießt die Bürgerstiftung Remagen auch im Verhältnis zu den 10 anderen Bürgerstiftungen in Rheinland-Pfalz ein Alleinstellungsmerkmal. Vergleicht man die Finanzflüsse, so scheint bei Stiftungen häufig die Kapitalbildung im Vordergrund zu stehen. 378 Bürgerstiftungen bundesweit verfügen über ein Durchschnittskapital von 717.000 Euro.

bsr-finanzstatusDas für die Arbeit der Stiftungen so wichtige durchschnittliche Spendenaufkommen liegt hingegen nur bei 31.700 Euro. (Also viel Kapital, wenig Bewegung). Im Vergleich hierzu ist die Remagener Stiftung mit 100.000 Euro Kapital, aufgebracht von 51 Bürgerinnen und Bürgern, sehr klein.

Dafür liegt das aus der gesamten Bürgerschaft aufgebrachte Spendenaufkommen, das direkt für die Zwecke der Stiftung ausgegeben werden darf, in Remagen derzeit bei über 40.000 Euro jährlich. Die Remagener Bürgerstiftung ist im Reigen der bundesweiten Stiftungen also ein kleiner Fisch, aber ein sehr lebendiger.

Helfen, wo sonst keiner hilft
Keine Frage, das soziale Netz in Deutschland ist enger geknüpft als in den meisten anderen Ländern. Die Altersversorgung ist gut, die Zahl und Vielfalt der staatlichen Hilfen enorm. Und dennoch gibt es bei uns bittere Armut. Vor allem Senioren mit geringen Renten sind davon betroffen. Besonders hart trifft es z. B. alte Leute, die ihr halbes Leben in einer bestimmten Wohnung leben. Stirbt der Partner, dann ist die Wohnung nach dem Sozialgesetzbuch nicht mehr angemessen und die Miete kann nicht mehr in voller Höhe übernommen werden.

Im Jahr 2003 wurde die Hilfe zum Lebensunterhalt alter Prägung für die meisten Sozialhilfeempfänger abgeschafft. Ersetzt wurde sie durch die Grundsicherung. Die Regelsätze der Grundsicherung sind etwas höher als die der Hilfe zum Lebensunterhalt. Dafür sind aber alle Einmalbeihilfen weggefallen. Für Hausrat, Küchengeräte, Energiekosten, besondere Medikamente und Schmerzmittel, Hilfsmittel wie Brillen und Hörgeräte, Sommer- und Winterbekleidung usw. müssen die Hilfeempfänger nun Beträge aus den knappen Regelsätzen ansparen. Eine Fiktion des Gesetzgebers, die in der Praxis nicht funktioniert. Eine Fiktion, die schon allein deshalb nicht funktionieren kann, weil die Regelsätze der Grundsicherung die Preissteigerungen auf einzelnen Sektoren nicht oder nur unzureichend auffangen. Seit 2009 sind z. B. die Strompreise um 37 % gestiegen, die Hartz-IV-Leistungen dagegen nur um 12,5 %. Auch dieser Umstand hat dazu geführt, dass derzeit bundesweit jährlich in 350.000 Fällen der Strom abgestellt wird.

Die Bürgerstiftung Remagen hat in der Vergangenheit wiederholt Stromkosten zur Vermeidung einer Stromsperre übernommen. Darüber hinaus haben wir im vergangenen Jahr z. B. in folgenden Fällen geholfen:

  • Bekleidungsbeihilfe
  • Anschaffung von Möbeln (Lisa)
  • Überbrückungshilfen bis zum Eintreten anderer Kostenträger
  • Stellung einer Mietkaution
  • Medikamentenbeihilfen und Nahrungsergänzung für Hepatitiskranke
  • Heizkostenbeihilfe für Wohnwagenbewohner
  • Anschaffung von Brillen und Hörgeräten
  • Übernahme eines Glasschadens für Empfängerin von ALG II
  • Sprachkurse für Asylanten
  • Übernahme von Heizkostenrückständen
  • Übernahme von Krankenkassenbeitragsrückständen

Darüber hinaus zahlt die Bürgerstiftung derzeit ca. 250 Bedürftigen in Remagen eine Weihnachtsbeihilfe. Unser Ziel ist es, auf diese Weise auch den Bürgerinnen und Bürgern in unserer Stadt ein Stück Solidarität und Lebensqualität zu geben, um die sich sonst niemand kümmert. Viele Rückmeldungen zeigen uns, dass wir dabei auf dem richtigen Weg sind.

Die Bürgerstiftung in Zahlen
Das Kapital der Bürgerstiftung Remagen, aufgebracht von 51 Stiftern, beträgt 101.150,00 Euro. Das Kapital ist unantastbar. Lediglich die Zinsen dürfen für die laufende Arbeit verwendet werden.
Die Summe der Umsatzerlöse (Spenden und Zinsen) während der ersten 10 Jahre beträgt 283.180,28 Euro. Davon ist der weitaus größte Teil bereits für die Stiftungszwecke ausgegeben. Der Rest wurde für künftige Jahre der Stiftungsrücklage zugeführt.

bsr-aufteilung

Die Verwaltungskosten der Stiftung liegen unter einem Prozent der Einnahmen. Davon entfällt allein 0,5 Prozent auf Werbung und Öffentlichkeitsarbeit.

Vorstand und Geschäftsstelle
Der dreiköpfige Vorstand mit Herbert Georgi, Klaus Gansen und Inge Endriss wird unterstützt durch Geschäftsführer Anton Wypior und Andreas Weck.
Darüber hinaus genießt die Bürgerstiftung mit ihrer Geschäftsstelle Gastrecht in der Curanum Seniorenresidenz. Den Dienst in der Geschäftsstelle teilen sich mittlerweile 14 Damen und Herren.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bürgerstiftung wie auch der Vorstand arbeiten zu hundert Prozent auf ehrenamtlicher Basis.
Über die ordnungsgemäße Verwendung der Spenden muss der Stiftungsaufsicht und dem Finanzamt jährlich Rechenschaft abgelegt werden.

Mitgliedschaft im Stifterforum
Das Stifterforum ist quasi das Parlament der Bürgerstiftung. Einmal jährlich berichtet der Vorstand dem Stifterforum über die Projekte und die Verwendung der Mitte. Die derzeit 51 Mitglieder des Stifterforums haben mit einer Einlage von mindestens 1.000 Euro das Stiftungskapital aufgebracht. Das Stifterforum steht selbstverständlich offen für weitere Mitglieder.

Spenden
Da das Kapital der Stiftung nicht angetastet werden darf, ist die Bürgerstiftung Remagen Jahr für Jahr dringend auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen. Auch kleine Beträge helfen uns dabei, bedürftige Menschen in Remagen zu unterstützen.

Spendenkonten sind bei der Kreissparkasse Ahrweiler
IBAN: DE90577513100000400010     BIC: MALADE51AHR

und der Volksbank RheinAhrEifel eG
IBAN: DE59577615910200583300     BIC: GENODED1BNA
eingerichtet.

Die Sprechstunde der Bürgerstiftung Remagen für Menschen in Not findet mittwochs von 15.00 Uhr bis 16.30 Uhr in der Seniorenresidenz Curanum (Klubraum), Alte Str. 42, Remagen, statt.
In der Sprechstunde steht Frau Gudrun Ruf (Tel.: 02642-42262)
oder Frau Christine Vendel (Tel.: 02642-901383)

als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

In der jeweiligen Woche können die Mitarbeiter/innen der Bürgerstiftung auch über die angegebene private Telefon-Nummer außerhalb der festen Sprechstundenzeit kontaktiert werden.
Weitere Informationen und aktuelle Mitteilungen finden Sie auf der Internetseite der Bürgerstiftung Remagen unter www.buergerstiftung-remagen.de.

 

Foto oben: Der Vorstand und die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Bürgerstiftung Remagen traf sich zum 10-jährigen Bestehen.

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