Aktiplan

Rhein-Ahr Anzeiger

Online-Magazin für Remagen + Sinzig + Bad Breisig

Aktiplan

Rhein-Ahr Anzeiger

Online-Magazin für Remagen + Sinzig + Bad Breisig

Schuh- und Schlüsseldienst

BUND – Rodungen im Ahrtal kritisch sehen

Sonderseite
Hochwasser

Artikel +++ Filme +++ Reportagen +++ Pressekonferenzen +++

Hotlines

Seelsorgerteam
0800 0010218

Wiederaufbau-Telefon-Hotline:
0800 222 0 22 0
https://wiederaufbau.rlp.de

Hilfen aller Art

wiederaufbau.rlp.de/de/ansprechpartner/

Infoseite der Stadt Sinzig

https://www.sinzig.de/flut/

Helfer im Web

www.helfer-shuttle.de
www.helfer-stab.de

Alles um die Flut

https://www.flut-wiki.de

Spendenkonten Hochwasserhilfe

“Flutkatastrophe Sinzig”Volksbank RheinAhrEifel e.G.
IBAN DE57 5776 1591 0100 1830 01,
BIC: GENODED1BNA

KSK  „Stadt Sinzig Flutkatastrophe“
IBAN: DE32 5775 1310 0000 3395 56
BIC: MALADE51AHR

 

Es dürfen nicht die gleichen Planungsfehler wie in der Vergangenheit gemacht werden

Mit einem ausführlichen offenen Brief an die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidentin meldet sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Rheinland-Pfalz zur Hochwasserkatastrophe zu Wort. Der Verband unterstützt die Bemühungen um einen Wieder­aufbau von Wohnungen und Versorgung, weist aber auf die Berücksichtigung von Hochwasserschutz und ein naturschonendes Vorgehen hin. Hierzu sei eine enge fachübergreifende Kooperation von Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft unerlässlich. Der BUND wird sich hier aktiv einbringen und plant dazu in der Region ein Symposium mit Fachleuten, Politik und Betroffenen.

BUND-Landesvorsitzende Sabine Yacoub meint: „Die schnelle Wiederherstellung der lebens­notwendigen Infrastruktur ist für die betroffenen Menschen im Ahrtal und den übrigen vom Hochwasser geschädigten Flusstälern dringend erforderlich. Hierfür müssen alle verfügbaren personellen und finanziellen Ressourcen des Landes mobilisiert werden. Den geplanten Wieder­aufbaufonds des Bundes und der Länder begrüßen wir darum sehr. Es dürfen aber nicht die gleichen Planungsfehler wie in der Vergangenheit gemacht werden, wo bei Bauten in Flussnähe die Naturgewalten oft unterschätzt wurden. Neuplanungen müssen, wo immer möglich, dem Fluss mehr Raum geben, Flächenversiegelungen müssen vermieden werden. Hierzu ist eine fachliche Analyse und offene Diskussion die Grundlage.“ Die Beteiligung der Umweltverbände sei trotz der gebotenen Eile unumgänglich und dürfe nicht durch Schnellschüsse umgangen werden.

Die Vorstandsmitglieder der BUND-Kreisgruppe Ahrweiler Albert Dietz und Winfried Sander weisen auf die besondere Bedeutung des Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebiete (FFH) für Mensch und Natur hin. Es sei durch das Hochwasser ebenfalls stark geschädigt und müsse von Land und Bund wieder hergerichtet werden: „Als europäisches Schutzgebiet ist seine Wiederherstellung eine nationale und dringliche Aufgabe. Die Zerstörungen im Naturraum sind massiv und dürfen beim Wiederaufbau der Kulturlandschaft als Naturerbe nicht vergessen werden, im Gegenteil: Sie bedürfen der besonderen Berücksichtigung und Sorgfalt! “, so Winfried Sander. Der BUND-Kreisvorsitzende Albert Dietz bietet hierbei die ehrenamtliche Hilfe und Beratung der seiner Gruppe an.

In einem abschließenden 10-Thesen-Katalog fasst der BUND Rheinland-Pfalz die wichtigsten Erkenntnisse und Forderungen aus Sicht des Klima-, Umwelt- und Naturschutzes zusammen. Sie reichen von einem verstärkten Engagement der Regierungen für Klimaschutz- und Anpassungs­maßnahmen und die Pflicht zu umfassenden Elementarversicherungen bis zur baldigen rechtssicheren Klärung der Bereiche, die wieder bebaut werden dürfen und der Räume, die als Hochwasser­risikoflächen frei bleiben sollen. BUND-Landesvorstandsmitglied Egbert Bialk schlägt vor, die Hochwasserspitzen bei ähnlichen Starkregen dadurch etwas abzumildern, dass keinerlei weitere Flächenversiegelung im gesamten Einzugsgebiet der Ahr zugelassen wird: „Hier zählt jeder Zentimeter! Dazu gehört darum auch ein Stopp des Neubaus der umstrittenen Autobahn A 1 aus Hochwasser­schutzgründen. Hier würden rund 1 Million Quadratmeter zusätzlich befestigt, das Wasser fließt dann nahezu ungebremst in Ahr und Nebenbäche. Außerdem braucht der Landesbetrieb Mobilität jetzt jede Fachkraft für den Wiederaufbau der kaputten Straßen“, so Bialk. Insbesondere am Oberlauf und den Zuflüssen solle nach Möglichkeiten für viele naturnahe Rückhaltebecken und weitere Retentions­räume gesucht werden. Wald, Wiesen und Boden müssten geschont werden. Landwirtschaft und Weinbau müssten mit einem Förderprogramm schrittweise naturnah und Hochwasser-konform umgebaut werden, um die Wasserhaltefähigkeit der Flächen zu sichern und zu verbessern. Der BUND wird in den nächsten Wochen vor Ort und auf Landesebene in einen verstärkten Dialog mit Betroffenen, zuständigen Behörden und Politiker*innen treten und den Klima- und Hochwasserschutz überall im Land zum Thema machen.

Pressemeldung BUND RLP
Foto: Achim Gottschalk, allgrafics

Der Link zum “offnen Brief” als pdf: https://www.bund-rlp.de/fileadmin/rlp/Mensch_und_Natur/Wasser/210812_br_Offener_Brief_an_Bundeskanzlerin_und_Ministerpraesidentin_Hochwasser_Vers._Ministerpraesidentin.pdf

Veranstaltungen zur Flut

 

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Diesen haben wir dank der Unterstützung unserer Mitglieder und Anzeigenkunden veröffentlichen können. Wenn auch Sie uns mit 3,- € oder 6,- € monatlich fördern möchten klicken Sie auf den Link:  aktiplan-mitglied-werden/
Oder unterstützen Sie uns einmalig mit einem freien Betrag. PayPal Button

Ähnliche Artikel

Anzeigen im Schaufenster

NEWS

Firmen im Aktiplan

Cookie Consent mit Real Cookie Banner