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Der Erhalt der Sinziger Linde

Der Erhalt der Sinziger Linde

Ein Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre und Ausblick auf Neues –
Ich erinnere mich an eine Mitgliederversammlung des CDU Stadtverbandes (deren Vorsitzender ich seinerzeit war) im  April 1999: in dieser Versammlung wurde der schlechte Zustand der Sinziger Linde thematisiert. Ich hatte auf Rückfragen bei der Kreisverwaltung erfahren, dass ein Gutachten zur Sinziger Linde der Kreisverwaltung als Untere Naturschutzbehörde vorliegt. Auf Grundlage dieses Gutachtens gab es die Diskussion, ob die Aufhebung der “Sinziger Linde” als Naturschutzdenkmal und die Fällung des Baumes vorzunehmen sei. Nachdem ich 1999 Ortsvorsteher der Kernstadt wurde, beschäftigte ich mich gemeinsam mit den Ratskollegen in mehreren Sitzungen des Sinziger Ortsbeirates mit diesem Thema. 
 
Ein umfassender geschichtlicher Rückblick über die Sinziger Linde von Joachim Wulf erschien nach der beginnenden öffentlichen Diskussion im Mai 2000. Er bezog sich dabei auch auf den verstorbenen Sinziger Volksschullehrer Max Dünhöft, der 1957 mit beindruckenden Worten die lange Geschichte der Linde beleuchtet hatte. Joachim Wulf beschrieb die aufwändige zweimonatige Sanierung 1968 nachdem der Bonner Gartenarchitekt Straßberger vom Botanischen Garten Bonn die Sinziger Linde als “das älteste Exemplar dieser Art in der gesamten Region” bezeichnet hatte. Der Baumchirurg Mauers aus der Nähe von Nürnberg kam bei seinen Arbeiten zu dem Ergebnis, dass die Linde wahrscheinlich 1648 im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich der Beendigung des 30-jährigen Krieges gepflanzt wurde, sie also über 350 Jahre alt ist.
 
Der Sinziger Ortsbeirat bemängelte im Laufe seiner Beratungen das Ergebnis des ersten Gutachtens, das die Kreisverwaltung eingeholt hatte. Er gründete einen Arbeitskreis unter Vorsitz von Ortsbeiratsmitglied Sigrid Hoppe. Im Jahr 2000 veranlasste der neu ins Amt gewählte Landrat Dr. Jürgen Pföhler das vom Sinziger Ortsbeirat geforderte zweite Gutachten. Im  Sommer 2000 luden die CDU-Mitglieder im Ortsbeirat einen von Sigrid Hoppe vermittelten Baumsachverständigen des Botanischen Gartens Bonn ein. Dieser erklärte, dass die Linde noch lebt, sie erhaltenswert ist und nach einer umfassenden Baumpflege noch mindestens 100 Jahre leben könne. 
 
Nach längerer Wartezeit – es waren zwei Begutachtungen zu verschiedenen Jahreszeiten erforderlich – und vielen Rücksprachen bei der Kreisverwaltung und anderen Behörden konnte Sigrid Hoppe dem Sinziger Ortsbeirat und den Sinziger Bürgern die erfreuliche Mitteilung machen, dass die untere Naturschutzbehörde eine Fällung der Linde nicht als notwendig ansieht. Der Erhalt der Sinziger Linde war damit gesichert. 
 
Heute haben wir an unserem neuesten Kreisel eine schönen Baum mit historischer Vergangenheit stehen. Eine Idee der “rüstigen Rentner” aus Sinzig, dort eine Bank zu errichten, schlug dann wieder Wellen, weil das unmittelbare Umfeld der Linde nicht betreten werden darf. Ich habe mich im Ortsbeirat positiv zu dieser Idee geäußert und halte diese immer noch für sinnvoll. In größerem Abstand von der Linde, in dem “Dreieck” Richtung Helenensaal, könnte meines Erachtens eine Bank errichtet werden ohne die Linde zu gefährden. Ich werde im Ortsbeirat den Antrag stellen, dass dies gemeinsam mit den rüstigen Rentnern, der Stadtverwaltung und der zuständigen Landesbehörde Landesbetrieb Mobilität (LBM) noch einmal beraten wird.
 
Kurt Quarz, Sinzig
Foto: Privat

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