Nunja, ganz so tragisch ist es noch nicht; vielmehr wird in den Medien über den erstaunlich niedrigen Wasserstand des Rheins berichtet.
Für einen November ist der Wasserstand des Rheins tatsächlich ungewöhnlich niedrig, doch wenn man die Wasserstände übers Jahr betrachtet ist er noch einiger Maßen gefüllt. Einen ähnlich niedrigen Pegel gabs im Jahr 2003 allerdings im Sommer. Der Hype, der momentan in der Presse publiziert wird basiert nur auf der Tatsache, dass wir uns im November befinden.
Ich kann mich noch gut erinnern, dass in den 70er Jahren der Pegel so niedrig war, dass bei Unkel die Landzunge bis gut in die Hälfte der Fahrrinne frei lag. Bis dahin ist es noch weit. Laut Schätzungen müsste der Wasserstand noch um 1,0 m sinken um den gleichen Zustand zu zeigen.
Die zahlreichen Bombenfunde beruhen vermutlich darauf, dass durch den Presserummel viele Schaulustige ans Rheinufer strömen und dann natürlich die dollsten Dinge finden, wie z.B. Bomben aus dem zweiten Weltkrieg.
Ein weiterer Grund für die Funde ist, dass der Rhein wesentlich sauberer geworden ist. Autoreifen, Kühlschränke, Fässer, Fahrradrahmen, Spraydosen, die noch vor wenigen Jahren das Strandbild des Rheins prägten, sind gottseidank durch ein verantwortungsvolleres Umweltbewusstsein verschwunden. Stattdessen überwiegen heutzutage Muscheln oder auch die Chitinhüllen der aus China unwissentlich importierten Wollhandkrabben. Dadurch fallen technische Dinge wie z.B. die Bomben auf. Ich kann mir gut vorstellen, dass die 2-Tonnen-Bombe, die in Koblenz nächsten Sonntag entschärft wird und dadurch 45 000 Menschen evakuiert werden müssen, schon des Öfteren unwissentlich der Gefahr, mit Steinen beworfen wurde.
Alles in Allem kann man sagen: „Losseme os nit jeck maache“.

Red. Aktiplan