Katrin Eder: „VISDOM sensibilisiert für Starkregengefahren und stärkt die regionale Handlungskompetenz“
Klimaschutzministerin präsentiert eines der modernsten Systeme zur Starkregenvorsorge – Digitales 3-D-Simulationsmodell wird nach und nach ausgebaut – Ab 2025 in schlankerer Version für die Öffentlichkeit frei zugänglich.
„Wir sind an einem Punkt, an dem die Folgen durch den Klimawandel auch in Rheinland-Pfalz für alle spürbar sind. Vor allem durch Wetterextreme, definiert durch den Mangel oder den Überfluss von Wasser. Die Landesregierung arbeitet intensiv daran, die Werkzeuge zur Bewältigung dieser Aufgaben stetig zu verbessern. Heute kann ich Ihnen sagen, wir bauen als erstes Bundesland ein digitales 3-D-Simulations-Fachsystem für das Thema Sturzfluten und Flusshochwasser auf. Das System heißt VISDOM-RLP und ist ein zentraler Bestandteil in der Umsetzung des 7-Punkte-Plans, ein Tool des Zukunftsplans Wasser und Leitprojekt der Digitalstrategie des Landes. Für die gesamte Einführung von VISDOM werden vom Klimaschutzministerium rund acht Millionen Euro in die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger investiert“, eröffnete Klimaschutzministerin Katrin Eder die Pressekonferenz zur Präsentation von VISDOM-RLP.
Rheinland-Pfalz war das erste Flächen-Bundesland, dass 2018 Hinweiskarten für eine Gefährdung durch Sturzfluten veröffentlicht hat. Diese wurden mittels einer damals dem Stand der Technik entsprechenden GIS-Analyse (Geo-Informationssystem) erstellt. Die Karten wurden sehr gut aufgenommen und bilden eine wichtige Informations-Grundlage, unter anderem bei der Erstellung der örtlichen Vorsorgekonzepte der Kommunen, aber auch für die Wasserwirtschaftlichen Stellungnahmen der Behörden. „Hochwasservorsorge ist eine Ewigkeitsaufgabe und uns war klar, dass wir dieses Produkt, genau wie die Hochwassergefahrenkarten, fortschreiben und weiterentwickeln müssen“, erklärte Eder.
2020 wurde daher eine ausführliche Fachrecherche durchgeführt. Diese kam zu dem Ergebnis, dass VISDOM das aktuell leistungsfähigste System auf dem Markt für die Berechnung von sowohl Sturzfluten als auch Flusshochwassern ist. In der ersten Einführungsphase von VISDOM-RLP wurde sich auf das Thema Sturzfluten und die Fortschreibung der Sturzflutgefahrenkarten konzentriert. „Wir haben für das gesamte Land eine neue Generation von Sturzflutgefahrenkarten gerechnet. Diese Kartenwerke haben einen deutlich ausgedehnten Informationsumfang und sind ab heute allen im Land frei zugänglich“, präsentierte Ministerin Eder die ersten Anwendungsergebnisse von VISDOM-RLP.
Rheinland-Pfalz macht damit das Angebot einer gemeinsamen Plattform, mit einheitlichen Daten, Regeln und Qualitätsstandards. Das Angebot geht insbesondere an die Kommunen, es für die Planung und Detailberechnungen zu nutzen, aber auch an die Bevölkerung, sich zu informieren. Mit der fortschreitenden Einführung des Systems sollen neben den aktuellen drei Pflichtszenarien (HQ10, HQ100 und HQextrem) viele weitere Zwischen-Szenarien wie HQ1, 5, 25, 50 und zusätzlich extreme Szenarien mit maximaler Verklausung bereitgestellt werden. 2024 bis 2025 kommt der nächste wichtige Meilenstein. Denn bis dahin sollen alle Hochwassergefahrenkarten neu gerechnet werden – inklusive neuer weiterer Hochwasserszenarien.
„VISDOM-RLP stärkt die regionale Handlungskompetenz, das System hilft bei der akuten Gefahrenabwehr vor Ort und dient dem präventiven Katastrophenschutz. Im Ergebnis des Ausbauprozesses sollen die Berechnungsergebnisse die gesamte Bevölkerung von Rheinland-Pfalz bestmöglich über Risiken von Sturzfluten und Flusshochwasser informieren. 2025 soll das System in einer schlankeren Version für die Öffentlichkeit im 3-D-Modus frei zugänglich online sein“, führte Eder aus. „VISDOM-RLP hilft damit für Risiken zu sensibilisieren, ein Gefahrenbewusstsein zu etablieren und Hochwasserdemenz vorzubeugen. Der Prozess des Systemaufbaus von VISDOM-RLP im Bereich Sturzfluten hat erfolgreich begonnen. Damit haben wir einen zentralen Prozess zur Etablierung eines der modernsten Systeme zur verbesserten Hochwasser- und Starkregenvorsorge gestartet.“
Pressemeldung Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz
Grafik: 3D Simulation © MKUEM
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