Die historische Mühle läuft fast von selbst
Sinzig. Die Mosenmühle am Fuße der Schweppenburg war das Ziel der Frühjahrsexkursion des Sinziger Fördervereins Denkmalpflege und Heimatmuseum. Es ist die einzige im Kreis Ahrweiler noch verbliebene Mühle. Sie wird bereits in einer Urkunde des 14. Jahrhunderts erwähnt. Vom Wasser des Brohlbachs angetrieben, stellt sie ein einzigartiges Kulturdenkmal dar. Daher steht sie mitsamt dem Mühlengraben unter Denkmalschutz.
Mit einem „Glück zu!“, dem traditionellen Gruß der Müllerburschen, begrüßte Müllermeister Rainer Mosen die 25 Exkursionsteilnehmer. Dann führte er die Besucher zuerst zu dem imposanten eisernen Wasserrad, das sämtliche Einrichtungen der Mühle antreibt. Die Kraftübertragung von 40 PS erfolgt hauptsächlich durch Transmissionsriemen, die sich durch alle Stockwerke bis unters Dach hinziehen. Die an sich altmodische Technik funktioniert einwandfrei mit großer Präzision.
Das Mahlgut wird pneumatisch durch ein Gewirr von Rohren von den Mahlwerken zu den Reinigungsmaschinen und zur großen Siebanlage transportiert, die mit großem Getöse die groben von den feinen Bestandteilen trennt. Wie Rainer Mosen erklärte, wird das Mehl eines bestimmten Typs aus unterschiedlichen Fraktionen des Mahlvorgangs in einer Mehlmischmaschine gemischt. Der Müller liefert verschiedene Weizen und Dinkelmehle aber auch Roggenmehl und Haferflocken an ausgewählte Bäckereien.
Die Exkursionsteilnehmer waren verblüfft, dass die Mühle quasi von selbst läuft. Erst beim Abfüllen des Mehls in Papiersäcke greift der Müller ein. Allerdings gibt es auch ständig etwas zu reparieren. So viel geballte Technik hätte niemand in dem schlichten Gebäude erwartet.
Der strahlende Frühsommertag lud dazu ein, die vielen Eindrücke der Exkursion gemeinsam am Rhein in Bad Breisig ausklingen zu lassen.
Die nächste Exkursion des Vereins findet am 28. Juni statt. Sie führt zum Glasmuseum und zum Infozentrum in Rheinbach. Anmeldungen dazu unter Telefon 02642/3406.
Pressemeldung Denkmalverein Sinzig
Foto: Karl Krahforst