Jahnwiese oder Sandkauler Weg – oder vielleicht doch noch ein weiterer Standort in Sinzig-Ost: Stadt prüft Gelände der Hundeschule
Feuerwehr: Neues Grundstück im Visier
Sinzig. Die Entscheidung über den neuen Feuerwehrstandort verzögert sich weiter.
Denn es gibt doch noch eine neue Variante, die die Stadt jetzt prüfen lässt. Dabei handelt es sich um ein weiteres Grundstück im Gewerbegebiet Sinzig-Ost: das bisherige Gelände der Hundeschule.
Das Thema Feuerwehrstandort war überraschend von der Tagesordnung des Bauausschusses für den 18. September gestrichen worden. Die Stadt will zunächst prüfen, ob das besagte, rund 2000 Quadratmeter große Grundstück im Gewerbegebiet für den Bau der Feuerwehr reichen würde. Es handelt sich dabei um ein Gelände in unmittelbarer Nachbarschaft des Bauhofs, das sich im städtischen Besitz befindet.
Kosten identisch?
Der Bauausschuss sollte eigentlich in der Sitzung am Donnerstag über die beiden bisher vorliegenden Varianten beraten: einen Feuerwehrneubau auf der Jahnwiese oder auf dem Gelände des bisherigen Bauhofs im Sandkauler Weg. Insgeheim hofften die Mitglieder der Sinziger Feuerwehr gar auf eine Vorentscheidung im Ausschuss, wobei sie klar die Jahnwiese favorisieren. Entsprechend groß dürfte bei manchen die Ernüchterung über die weitere Verzögerung sein. Die neue Variante in Sinzig-Ost könnte die Ausgangslage für eine Standortentscheidung allerdings erheblich beeinflussen. Bisher ging die Stadtpolitik davon aus, dass bei einem Feuerwehrneubau im Sandkauler Weg der städtische Bauhof weichen und an anderer Stelle ganz neu errichtet werden müsste. Die voraussichtlichen Gesamtkosten für diese Variante wurden demnach auf rund 13 Millionen Euro geschätzt, außerdem würde die Umsetzung des Projekts erheblich länger dauern. Doch ein Umzug des Bauhofs wäre mit der neuen Variante nicht mehr nötig, auch die zeitliche Verzögerung wäre vom Tisch.
Gelände groß genug?
Unklar ist allerdings, ob die 2000 Quadratmeter Fläche für den Feuerwehrneubau überhaupt reichen würden und ob ein weiteres benachbartes Grundstück käuflich zu erwerben ist. Genau das sei Gegenstand der Prüfung, hieß es aus dem Rathaus auf Anfrage des Rhein-Ahr Anzeigers. Deswegen habe man die Abstimmung über den Feuerwehrstandort im Bauausschuss von der Tagesordnung genommen. Dieses Vorgehen sei auch mit der Feuerwehrleitung abgestimmt.
Gleichzeitig betonte die Stadtverwaltung, dass sie an ihrer Priorität für den Feuerwehrstandort auf der Jahnwiese festhält. Auch die Feuerwehr pocht darauf – vor allem mit Blick auf die Einsatzzeiten, die gesetzlich eingehalten werden müssen. Ein Feuerwehrneubau auf diesem Gelände wird derzeit mit 8,2 Millionen Euro veranschlagt.
MR
Foto: Archiv Gottschalk