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Grabbeigaben von Breisig in aller Welt – Fotoausstellung im Schultheißen-Haus

Grabbeigaben von Breisig in aller Welt

– Digitale Bilder – Ausstellung Schmuckstücke von zeitloser Schönheit

BAD BREISIG. Nicht allein die alten Römer haben ihre Spuren in und um Bad Breisig hinterlassen, wie zahlreiche Funde das belegen. Nach dem Ende des  weströmischen Reiches (5. Jhr.)  griffen die Franken in das Ruder der Geschichte. Die Funde aus fränkischen Gräbern sind von atemberaubender Schönheit. Die ans Licht der Welt zurückgebrachten Schmuckstücke  – so etwa aus dem  6./7. Jahrhundert – würden noch heute jeder Frau und jedem Mann gut zu Gesicht stehen. Der Prunk aus diesen Zeiten ist noch bis Ende September im Museum, Schultheißen-Haus an der Biergasse, zu bewundern.

Abenteuerliches umrankt die Bergung dieser Artefakte und ihren Weg in die große Welt, insbesondere ins Metropolit-Museum in New York. Heimatforscher Carl Bertram Hommen hat dieser Geschichte in seinem Standardwerk „Das Breisiger Ländchen“  ein detailliert recherchiertes und reich bebildertes Kapitel gewidmet.

Links- und rechtsrheinisch gab es zahlreiche Fundstätten, darunter eben auch Niederbreisig. Und Hommen bedauert: „Leider hat der Reichtum der Beigaben vor allem in den Frauengräbern vielerorts schon frühzeitig zu einer völligen Ausplünderung ganzer Friedhöfe  durch Raubgrabungen verleitet, wie dies in Deutschland kaum andernorts  so radikal der Fall war“. Erste Ausgrabungen nicht allein römischer und fränkischer Schätze in unserer Region gab es bereits im 16. Jahrhundert. „Systematisch ausgeplündert wurden in Breisig dann Ende des 19. Jahrhunderts ganze Gräberfelder durch Grabräuber, die ihre Funde über den Antiquitätenhandel in alle Welt verkauften“.  Solche private Suche nach archäologischen Fundstücken war damals nicht illegal. Schade. Denn so sind uns wertvolle Funde, die einen Teil unserer Geschichte anschauungsvoll belegen, verloren gegangen. Erst 1914 wurde diese Form der „Ausgrabungen“ verboten – und mit drastischen Strafen belegt.

In Niederbreisig bedeckte der bedeutende fränkische Friedhof grob gesagt das Gebiet nördlich der Bachstraße zwischen B 9 und Bahn. Sein Schwerpunkt lag im Garten des Hotels „Zum weißen Ross“. Für private Fundsucher war diese Stätte wie ein Füllhorn, reich an alten Schätzen.

Nun, diese geschichtlich so bedeutsamen Funde sind seit langem zu einem guten Teil im Eigentum des Metropolitan-Museums. Hier sind sie katalogisiert, digitalisiert und ins Netz gestellt worden, also von Jedermann zu bewundern (manch deutsches Museum kann sich von dieserart der Präsentation seiner Schätze eine Scheibe abschneiden).

Unser Museums- und Geschichtsverein hat diese digitalisierten Farbdarstellungen nun in der Ausstellung „Fränkische Grabfunde aus Breisig“ eingeordnet und untertitelt. Näher erläuternde Literatur lässt sich an Ort und Stelle einsehen. Nein, es tut der Qualität dieser Ausstellung keinen Abbruch, dass sie ausschließlich Fotos präsentiert. Die Darstellungen sind so überzeugend und plastisch, dass hier im Museum an der Biergasse der abgewandelte Spruch seine Gültigkeit hat: „Es war alles Gold was damals  glänzte“. Seien es nun die Abbildungen von Fibeln, Haar- und Gewandnadeln, von Kämmen und Fingerringen, Vasen, Kelchen und Beschlägen, von  Gürtelschnallen, Zierscheiben und Halsketten. Sie sind auch ein Beleg über den hohen gesellschaftlichen Einfluss der Frauen.

Einmal mehr lohnt es, dem Museum in der Biergasse einen Besuch abzustatten. Geöffnet ist die Ausstellung samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr.

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