“Zum Weinen schön!“, “Gänsehaut pur“ und “begnadete Musiker“
Bad Breisig. “Zum Weinen schön!“ antwortete eine Besucherin der “Grobschnitt Acoustic Party“ am vergangenen Samstagabemd im “Kultschuppen“ Jahnhalle in Bad Breisig auf die Frage eines Redakteurs, wie ihr die Musik gefallen habe. Andere sprachen von “Ein Abend lang Gänsehaut pur!“ oder sogar von “Begnadete Musiker!“. Und dieser Meinung waren fast alle, die teilweise über hunderte von Kilometern aus ganz Deutschland und sogar aus dem benachbarten Ausland angereist waren, um diese Band nochmals an dem Ort zu sehen, an den sie aus den 70er und 80er Jahren unvergessliche Erinnerungen an die Konzerte mit “Grobschnitt“ haben.
Die Gründungsmitglieder der Band, “Lupo“ (Gerd Kühn-Scholz) und “Willi Wildschwein“ (Stefan Danielak), verstärkt durch Willl’s Sohn “Nuki“ (Stefan Danielak Jr), ließen die alten “Grobschnitt“-Songs an diesem Abend wieder aufleben. In völlig neuem Sound-Gewandt, aber immer wiedererkennbar. Gleich der erste Titel “Vater Schmidt“ mit seiner Anfangszeile “Heut‘ ist ein schöner Tag, wie Vater Schmidt ihn mag …“ ließ sogleich manchem Besucher ein Tränchen in die Augen rinnen. Der “Grobschnitt“-typische Hramonie-Gesang in Ergänzung zu Willi’s seit Jahrzehnten unveränderter Stimmgewalt war daran nicht unschuldig.
Noch vor der Pause nach fast 90 Minuten dann das Epos vom kleinen “Ernie“ in “Rockpommels Land“! Mit geschlossenen Augen konnte man “Ernie“ auf seiner Reise zusammen mit dem Vogel “Maraboo“ begleiten, konnte selbst Teil seines Märchentraums werden. Einfach nur schön!
Als bei “Grobschnitt“-Konzert in der Jahnhalle ein Klo explodierte
Zwischen den einzelnen Stücken wurde mit vielen Anekdoten immer wieder an heute lustig erscheinende Geschehnisse aus den mehr als 1.500 Konzerten der Band erinnert. Dabei durfte das “Grobschnitt-Wohnzimmer am Rhein“, die Jahnhalle in Bad Breisig, natürlich nicht fehlen.
Im Januar 1978 kam es beim damals 3. “Grobschnitt“-Konzert in Bad Breisig zu einem “Pausenvorfall“ zwischen den Musikern und ihren Roadies hinter der Bühne. Ein in die Musiker-Garderobe geworfener China-Kracher wollte nicht explodieren. Um ihn gänzlich unschädlich zu machen, wurde dieser in die Toilette geworfen. Folge war, dass genau in diesem Moment der Kracher explodierte und die gesamte Kloschüssel zertrümmerrte. Aus dem Boden ragten danach nur noch vereinzelte Keramiksplitter heraus. Verletzt wurde glücklicherweise niemand dabei. Danach baute die Band die Explosion eines Klohäuschens in ihre damalige Bühnenshow ein.
“Solar Music“ fehlt bei keinem Live-Auftritt
Der zweite Teil des Konzertes lief auf dem gleichen musikalischen Niveau. Fantastische Musik, vorgetragen von exzellenten Ausnahme-Musikern. Was da an Fingerfertigkeit auf den Saiten der Acoustic-Gitarren zu bewundern war – Spitzenklasse!
Absoluter Höhepunkt – wie übrigens bei allen Live-Auftritten von “Grobschnit – war auch am Samstagabend das sich durch Improvisationen der einzelnen Musiker jedesmal in der Länge ändernde “Solar Music“. Früher mal 45 mal 75 Minuten lang. Hier in der Acoustic-Version genossen die Besucher dieses Stück deutscher Rockgeschichte über 30 Minuten. Wie immer war es das letzte Stück der Band bei ihrem Bühnenauftritt in Bad Breisig, der lange in Erinnerung bleiben dürfte. Dieser Abend war ein absoluter Genuss! Der Beifallssturm zeigte es. Danke “Grobschnitt“!
Dank ging auch an die Techniker der Band für einen hervorragenden Sound. Wie meinte ein aus dem Raum Frankfurt angereistes Paar? “!Die Akustik hier im “Kultschuppen“ ist besser als in unserer Jahrhunderthalle.“ Damit war zum Sound auch alles gesagt!
Das nächste Rock-Event der Veranstalter vom Kulturverein BREISIG.live e.V. findet am Samstag, 25. Mai 2024, an gleicher Stelle statt, Dann steht die Heidelberger AC/DC-Tributband “Dirty Deeds“ auf der Bühne. Opener sind “Yellow Snow“ aus dem Großraum Koblenz.
Pressemeldung Kulturverein BREISIG.live e.V.
Foto: Archiv Kulturverein BREISIG.live (Fotograf: Rüdiger Kowalsky)