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Kriminalitätsentwicklung im Bereich Polizeipräsidium Koblenz 2016

Kriminalitätsentwicklung im Bereich Polizeipräsidium Koblenz für das Jahr 2016

Gewalt gegen Polizeibeamte: Nach wie vor hohes Fallaufkommen, Bodycam-Einsatz zeigt Wirkung – Kriminalitätsentwicklung

Die Polizei im nördlichen Rheinland-Pfalz leistet fühl- und messbar gute Arbeit“, so Polizeipräsident Wolfgang Fromm zum Auftakt der heutigen Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2016. „Dies dokumentiert sich beim Dienstleister Polizei klassischerweise über Statistiken, insbesondere die Aufklärungsquote, die einen Höchststand im Vergleich der letzten fünf Jahre erreicht hat.

Leichter Rückgang der Fallzahlen

Im größten Polizeipräsidium des Landes Rheinland-Pfalz ist im Jahr 2016 ein leichter Rückgang der registrierten Straftaten um 1,8 Prozent zu verzeichnen. Gleichzeitig erreichte die Aufklärungsquote mit 61,3 Prozent den Spitzenwert seit 2012.

Insgesamt wurden 74.267 Straftaten angezeigt, 1.378 weniger als im Jahr zuvor.
Statistisch gesehen liegt das Risiko Opfer einer Straftat zu werden im Bereich des PP Koblenz landesweit auf niedrigstem Niveau, dies belegt die Häufigkeitszahl[i] mit der die Kriminalitätsbelastung ausgedrückt wird. Sie liegt im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz bei 6.018.

Auch die Polizei wurde mit der unerwarteten Flüchtlingswelle vor neue Herausforderungen gestellt, die in erster Linie darauf ausgerichtet war, dass die Menschen Frieden finden.
Anzunehmen, dass sich Zuwanderung nicht auch auf die Kriminalitätslage auswirkt, ist lebensfremd. Alles andere hätte uns überrascht.“, so Wolfgang Fromm weiter.
Ein valider Vergleich ergibt sich jedoch nur bei mehrjähriger Betrachtung der Entwicklungen in diesem Bereich. Aufgrund der stark unterschiedlichen Parameter für 2015 und 2016 wäre ein Vergleich hier unseriös.
Festzustellen bleibt, dass die allermeisten Zuwanderer, die hierher kommen, sich auch an unsere Gesetze halten.“, verdeutlicht Polizeipräsident Fromm in diesem Zusammenhang.

Während im Jahr 2016 bei den Polizeidirektionen Koblenz, Mayen und Neuwied ein Rückgang der registrierten Straftaten verzeichnet wurde, ist im Bereich der Polizeidirektion Montabaur ein Anstieg der Fallzahlen feststellbar. Dieser Anstieg ist dem Standort einer Aufnahmeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in Diez geschuldet.
Die hier registrierten Verstöße gegen das Aufenthalts-, Asylverfahrens- und Freizügigkeitsgesetz fließen in die Kriminalstatistik der Polizeidirektion Montabaur ein.
Dort wurden 2016 allein 1.740 ausländerrechtliche Verstöße erfasst. Ohne diese läge die Entwicklung im Bereich der PD Montabaur um über 30Prozent niedriger. Das Gesamtfallaufkommen des PP Koblenz wäre, um die o.g. Verstöße bereinigt, sogar um ca. 4,1Prozent zurückgegangen.

Zurück zur Kriminalitätsentwicklung insgesamt

Nach wie vor nehmen die Diebstahlsdelikte mit insgesamt 28,4 Prozent den größten Anteil der erfassten Straftaten ein.
Erfreulicherweise sind die Fallzahlen im Deliktsbereich des einfachen Diebstahls erneut gesunken und folgen damit dem Trend der letzten drei Jahre.

Sorge bereitet jedoch nach wie vor die zunehmende Zahl der Einbrüche.
Bei den Wohnungseinbrüchen, die oftmals von überregional agierenden, reisenden Tätergruppen begangen werden, ist in den letzten fünf Jahren eine kontinuierlich steigende Tendenz zu verzeichnen (im Jahr 2016 waren es 2.187 registrierte Taten, ein Plus von 6,2 Prozent).
Gegenläufig zu den Wohnungseinbruchsdiebstählen ist im Bereich der Tageswohnungseinbrüche[ii] ein leichter Abwärtstrend zu verzeichnen.

Aufklärungsquote erreicht einen Spitzenwert im 5-Jahresvergleich

Deutlich gesteigert werden konnte die Aufklärungsquote. Diese liegt nunmehr bei 16,6Prozent für den Bereich Wohnungseinbruchsdiebstahl (+2,6Prozent) und sogar bei 17,4Prozent (+3,6Prozent) bei den Tageswohnungseinbrüchen.

Grund hierfür dürfte in den akribischen Ermittlungen der Beamtinnen und Beamten vor Ort und der „Arbeitsgruppe Bandenkriminalität“ liegen, die bereits im Oktober 2015 ihre Arbeit im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz aufgenommen hat und deren Ziel es ist, die bandenmäßigen Strukturen der Täter sowie Tatzusammenhänge zu erkennen und zu bekämpfen.

Ebenso erfreulich ist es, dass die Präventionsarbeit der Polizei zum Thema Einbruchsschutz mit fast 850 persönlichen Beratungen vor Ort, Vorträgen und weiteren Veranstaltungen zum Thema rund 2.400 Personen erreichen konnte. Als Erfolg daraus ist zu verzeichnen, dass 2016 in vier von zehn Fällen ein Einbruch bereits im Versuch scheiterte, weil Tür- und Fenstersicherungsmaßnahmen die Täter aufgehalten haben.

Gewaltdelikte

Leider setzt sich im Bereich der „Gewaltkriminalität“, also Mord, Totschlag, Raub, räuberische Erpressung, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung sowie gefährliche und schwere Körperverletzung und Körperverletzung mit Todesfolge, der positive Trend der letzten Jahre nicht fort. Während im Vorjahr noch 1.804 Straftaten erfasst wurden, wurde in diesem Bereich für 2016 ein Plus von 10,9 Prozent bzw. 215 verzeichnet.
Die Aufklärungsquote lag hier aber erfreulicherweise mit 82,1Prozent über dem Niveau des Vorjahres (2015: 81Prozent)

Betäubungsmittel

Die Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität nimmt weiterhin einen hohen Stellenwert ein. Im Jahr 2016 sanken die Fallzahlen der Rauschgiftdelikte im Vergleich zum Vorjahr erneut um 3,7 Prozent und liegen mit 5.038 erfassten Straftaten nur noch knapp über dem 5-Jahresschnitt (5.034). Die Aufklärungsquote blieb mit 94,4 Prozent nahezu gleich.

Leider starben an den (Langzeit-) Folgen des Betäubungsmittel-Konsums im Jahr 2016 23 ausschließlich männliche Personen (Vorjahr: 15), die im Durchschnitt 40 Jahre alt waren.

Gewalt gegen Polizisten

Die erfassten Zahlen, bei denen es zu Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und –beamte, zu Übergriffen (Körperverletzungen) oder Beleidigungen, Bedrohungen oder Nötigungen gegenüber den Einsatzkräften im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz kam, sind im Jahr 2016 wieder angestiegen (753 Fälle; Vorjahr: 631). Allerdings stagniert dabei glücklicherweise die Zahl der dabei verletzten Beamtinnen und Beamten. Von den 193 verletzten Polizistinnen und Polizisten mussten drei stationär und 69 ambulant behandelt werden.

Landesweit ist Gewalt gegen Polizeibeamtinnen/-beamte ebenfalls weiter ansteigend. Mit 2.357 Fällen ist im Vergleich zu den Vorjahren ist hier ein erneuter Anstieg der Gewalttaten erkennbar. (2.135 im Jahr 2015, 2.023 im Jahr 2014).

Vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren zunehmenden Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und –beamte sind seit Juli 2015 auch im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz die sogenannten Bodycams im Einsatz. Insgesamt sechs Körperkameras wurden zunächst im Dienstbezirk der Polizeiinspektionen Koblenz 1 und 2 von zehn Mitarbeitern getragen. Seit Februar 2016 stehen 14 weitere Kameras zur Verfügung, von denen sechs im Bereich der Polizeiinspektion Neuwied und acht im Koblenzer Stadtgebiet eingesetzt werden. Anhand der Zahlen für den Bereich des PP Koblenz und der Evaluationsergebnisse hat die Landesregierung festgestellt, dass das Ziel des Bodycam-Einsatzes – die deeskalierende Wirkung und damit die Erhöhung der Eigensicherung der Beamtinnen und Beamten –  tendenziell erreicht wurde. Der Einsatz der Körperkamera hat sich bewährt, so dass die landesweite Einführung beschlossen wurde.

 

Die komplette Fassung und Übersicht über die Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Koblenz finden Sie auch unter www.polizei.rlp.de unter „Statistiken“.

 
[i] Zahl der bekannt gewordenen Fälle insgesamt, errechnet auf 100.000 Einwohner
[ii] Einbrüche, die zwischen 6.00 Uhr und 21.00 Uhr begangen werden

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