Leserbrief bzgl. des Wohnhauses der Lebenshilfe
Ich wurde gestern abend von zwei Anwohnern der Ausdorferstraße aufgefordert, einen Brief, gerichtet an verschiedene Verantwortungsträger der Stadt- und der Kreisverwaltung, zu unterschreiben. Dieser Brief richtet sich gegen die Planung zum Neubau eines Wohnheims der Lebenshilfe in der Ausdorferstraße.
Ich habe diesen Brief nicht unterschrieben und möchte mich hiermit ausdrücklich von diesem Schreiben distanzieren. Ich gehe davon aus, dass auch andere Nachbarn keinerlei Einwände dagegen haben, dass in unserer Nachbarschaft behinderte Menschen leben sondern dass sie dies im Gegenteil sehr begrüßen.
Die Planung, die der von der Lebenshilfe beauftragte Architekt bei einer Einladung der Nachbarschaft vorgestellt hat, hat mir sehr gut gefallen. Als Anregung aus der Nachbarschaft wurde von den Planern aufgenommen, dass die Verkehrssituation an der Kreuzung berücksichtigt werden sollte und z.B. die Gefahrensituation durch eine Erweiterung der verkehrsberuhigten Zone entschärft werden müsste. Ich brachte in diesem Zusammenhang den Vorschlag ein, dort eine Schwelle auf der Straße zu bauen, ähnlich wie in der Mühlenbachstraße.
Gerade Sinzig hat sicher nach den infolge der Flut zu betrauernden Todesfällen im Lebenshilfehaus noch mehr Verpflichtungen gegenüber Menschen mit Betreuungsbedarf. Ebenso wie die Bewohner und Bewohnerinnen des Johanniter-Hauses in unserer Nachbarschaft gern gesehen sind, sind es auch die Menschen, die am Kaiserplatz im Haus der Lebenshilfe wohnen und werden es auch Bewohner eines weiteren Wohnhauses der Lebenshilfe sein.
Dass Menschen mit erhöhtem Betreuungsbedarf ein selbstverständliches Anrecht auf Teilhabe in der Gesellschaft und damit am Leben in der Sinziger Innenstadt haben, steht sicher außer Frage. Ich bin davon überzeugt, dass dies von allen Verantwortungsträgern unterstützt wird.
Für weitere gute nachbarschaftliche Beziehungen wäre es darüber hinaus sicher hilfreich, wenn sowohl seitens der Lebenshilfe als auch seitens der Verantwortungsträger aus dem Stadtrat, der Stadt- und der Kreisverwaltung ein konstruktiver Beteiligungsprozess umgesetzt wird.
Mit freundlichen Grüßen
Helga Schneider
Amn. Red. Dieser Brief wurde bereits am 3.12.2024 an mehrere Personen versendet und erreichte uns am 21.1.2025