MemoriAHR-Initiative nimmt teil an der „Tour de Demokratie“
Auf ihrer „Tour de Demokratie“ anlässlich des 75jährigen Verfassungsjubiläums machten Organisatoren der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratiegeschichte und der Stiftung der Orte der deutschen Demokratiegeschichte am 17. Mai Station in Marienthal bei der Bürgerinitiative MemoriAHR, die entlang der Ahr sowie deren Zuflüssen einen „Weg der Erinnerung für die Zukunft“ zum Gedenken an die Flutkatastrophe und die große SolidAHRität im Jahr 2021 schafft.
Im „Haus der Freundschaft“ sprachen Siegfried Müller, Ortsbürgermeister von Pomster und Jürgen Schwarzmann, Ortsbürgermeister von Hönningen zum Thema Demokratie. Stellvertretend für die Anwesenden unterschrieben Dorfkümmerer Rolf Schmitt sowie die Initiatorin der Bürgerinitiative Annette Holzapfel und Wehrführer Christian Schrading aus Dernau ein Bekenntnis zu den deutschen Grundwerten, das am 24. Mai dem deutschen Bundespräsidenten überreicht und später in Bonn, Weimar und Frankfurt ausgestellt wird.
Die Bürgerinitiative, die am 6. Januar 2022 entstand, ist ein Modell demokratischen Handelns. 31 Mitglieder aus allen flutbetroffenen Orten und weitere Unterstützer schrieben über 200 Texte für eine virtuelle Ausstellung und die Informationstafeln von 33 Stelen. Dabei fingen sie Erlebnisse, Sorgen, Anliegen und Befindlichkeiten der Bevölkerung ein, in einem permanenten und interaktiven Austausch. Im März 2022 stieß Dr. Kai-Michael Sprenger, Referatsleiter für Archive, nichtstaatliche Museen, Landesgeschichte und Heimatpflege des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration ( MFFKI ) zu der Gruppe, mit der Idee professioneller Zeitzeugenberichte. Er brachte die Idee der Stelen ein. Das Ministerium unterstützt durch eine virtuelle Ausstellung zur Ahrflut. Bald werden auf dem zukünftigen Kulturerbeportal von Rheinland-Pfalz Erlebnisberichte und Fotos von der Flut sowie 28 Zeitzeugenvideos des Filmemachers Utz Kastenholz zu sehen sein. Anlässlich der Tour de Demokratie stellte Andreas Schmickler, der die Stelen entwarf und das Layout der Informationstafeln übernimmt, eine Modellstele in Marienthal auf.
Annemie Ulrich, MemoriAHR-Mitglied, überreichte den Anwesenden „Würdetäfelchen“ und brachte eine Königsfigur des Diakons Ralf Knoblauch mit. Die aus einem Fachwerkbalken geschaffene Figur steht für die Menschenwürde und die Einzigartigkeit jeder Person, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe, Religion. Anlässlich des Verfassungsjubiläums entstand die Idee der Würdetäfelchen. Unter der Leitlinie „Würde-unantastbar“ tragen sie im Sinne einer „sozialen Plastik“ die Botschaft der Würde und gegenseitiger Verantwortung für Frieden und Gerechtigkeit in die Welt: überall hin, wo Menschen sich begegnen, miteinander leben, arbeiten und ins Gespräch kommen. Die Worte „Würde-unantastbar“ sind mit Überzeugung in die Täfelchen eingebrannt: unauslöschlich, alternativlos, dauerhaft sichtbar.
Homepage: http://aw-wk.de/wde.html
Pressemeldung MemoriAHR-Initiative
Foto: Privat