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Stadt Sinzig

Neubau Lebenshilfe Sinzig: Die ursprüngliche Unterschriftenaktion

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Das originale Schreiben mit Unterschriftensammlung gegen den Bau des Lebenshilfehauses

Die Wogen gehen hoch, wenn man das Thema „Neubau des Lebenshilfehauses“ in der Sinziger Ausdorferstraße beobachtet.
Was war geschehen? Einige Anwohner der näheren Umgebung hatten Unmut über den „Neubau einer Unterbringung für Behinderte“ geäußert und eine Unterschriftenaktion gegen den Bau gestartet. Daraufhin ging ein Sturm der Entrüstung durch die Stadt. Mehrere Zeitungen schalteten sich ein, es gab eine Demonstration für den Neubau und für Inklusion und sogar der SWR berichtete.
Aber was stand in dem Schreiben zur Unterschriftensammlung gegen den Bau genau? Was will die Aktion erreichen? Ist es der Unmut gegen ein Bauvorhaben oder richtet sich das Schreiben gegen „Behinderte“, oder besser „Menschen mit Assistenzbedarf“?
Um den eigentlichen Tenor zur Unterschriftensammlung und den genauen Wortlaut wiederzugeben, veröffentlichen wir das Schreiben, selbstverständlich ohne die Unterschriften.
Inzwischen haben sich mehrere Unterzeichner von diesem Schreiben distanziert.

Das Schreiben

An:
Vorstandsvorsitzender Lebenshilfe Kreis AW, Herr van Bebber,
Bürgermeister, Herr Geron,
Ortsvorsteher Sinzig, Herr Friedsam,
Leiter Bauamt Sinzig, Herr Ockenfels,
Mitarbeiter Bauamt Sinzig, Herr Wördehoff
Leiter Bauamt Kreisverwaltung AW, Herr Weis
Mitarbeiterin Bauamt Kreisverwaltung, Frau Becker

25.11.2024

Geplantes Zentrum der Lebenshilfe in der Ausdorferstraße 20 und 22 in Sinzig
Sehr geehrte Mitarbeitende der Lebenshilfe, Politiker, Mandatsträger, Mitarbeitende der Stadt und des Kreises, wir, die Bewohner der Ausdorferstraße und der Eulengasse in Sinzig, möchten hiermit
unsere großen Bedenken eines weiteren viel zu großen Neubaus der Lebenshilfe in Sinzig äußern.
Dieser geplante Neubau soll ungefähr doppelt so groß werden, wie das bereits vorhandene Gebäude am „Kaiserplatz“. Dort leben nach Angaben der Lebenshilfe derzeitig 13 Personen in Wohnungen, in dem neuen Haus sollen 24 Personen einziehen mit Nachtwachen. Das ist fast das Doppelte der nun lebenden Menschen am Kaiserplatz, ca. 50 m von dem geplanten neuen Bau entfernt.
Wenn die Angaben stimmen, soll auf einem 1.500 qm großen Grundstück eine unglaubliche Wohnfläche von 2.000 qm entstehen. Das Gebäude mit seinen 5 Vollgeschossen passt in dieser Größenordnung mit Sicherheit nicht ins Stadtbild . Es ist im Vergleich zur Nachbarbebauung herausragend , ca. 3 m höher als die Höhe der vorhandenen Nachbarhäuser der Ausdorferstraße,
sollte es in dieser Form gebaut werden. Was ist mit der Vielfalt in der Innenstadt? Was ist die Stadtpolitik von Sinzig – ein einseitiges Zentrum einer gleichen Bevölkerungsgruppe in der Innenstadt?
Es ist schwer nachzuvollziehen , dass nur drei Parkplätze hinter dem Gebäude geplant sind: Wo sollen die Mitarbeitenden parken? Wo die Angestellten der Betreuung , die Tag und Nacht stattfinden soll? Die Beschäftigten in der Versorgung und die des Putzens der riesigen Wohnfläche? Wo sollen Angehörige, Freunde , Besucher, Förderer parken? Hinzu kommen die Anlieferer, die ambulanten Pflegedienste, etc.
Wo sollen die vielen Pflegebedürftigen, die täglich das Gebäude verlassen und abends zurückkehren, teils jeder mit einem einzelnen Bus, ein- und aussteigen? An dieser Kreuzung, wo Münzgasse , Kaiserplatz und Ausdorferstraße aufeinandertreffen, ist der Verkehr schon jetzt mit Bremsen, Anfahren, Hupmanövern, Fußgängerüberquerungen, Fahrradgegenverkehr stark überstrapaziert.
Wie sieht es mit der jetzt schon schwierigen Parkplatzsituation aus? Wenn die Parkplätze auf dem Kaiserplatz und in der Harbachstraße von der Lebenshilfe noch . viel mehr belegt sind, wird das immer mehr Menschen davon abhalten, die Innenstadt zu besuchen. Wie viele Ankommende finden schon jetzt für ihren Gang in die Innenstadt keinen Parkplatz und fahren wieder. Es werden weitere Geschäfte schließen.
Desweiteren ist dieser Neubau eine Zumutung für die Anlieger der Eulengasse und der Ausdorferstraße bzw. Kaiserplatz, da diese schon das Altenheim und das vorhandene Haus der Lebenshilfe vor der Türe haben. Natürlich verhalten sich die Bewohner vom Altenheim oft unangenehm laut durch körperliche und seelische Schmerzen, die die Nachbarn jetzt schon oft stören. Auch ein Verweilen auf der
Terrasse ist oft schwierig. Warum alles nach Sinzig zum Kaiserplatz und in die Ausdorferstraße zur Belastung der Innenstadt, der Geschäftsleute und Anwohner? In der Ausdorferstraße befindet sich ohnehin ein Investitionsstau, aber wer wird dann bei dieser wesentlichen Mehrbelastung durch Verkehr und Lärm und Einseitigkeit hier noch investieren wollen?
Das neue Haus wird eher ein Pflegeheim als ein Wohnheim mit Bewohnern, die wesentlich größere geistige und körperliche Behinderungen haben, als in der vorhandenen Einrichtung am Kaiserplatz.
Wir möchten Sie dringend bitten, unter Berücksichtigung der Situation und des Entstehens eines einseitigen Wohnviertels nach anderen Bauplätzen zu suchen.
Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen
Die Nachbarn

AG
Foto: Achim Gottschalk

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