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Polizeipräsidium Koblenz legt Verkehrsunfallbilanz 2017 vor

Polizeipräsidium Koblenz legt Verkehrsunfallbilanz 2017 vor

Anstieg der Verkehrsunfälle, insbesondere mehr Unfälle unter dem Einfluss von Drogen,
so lautet die summarische Bilanz der Unfallstatistik für das Polizeipräsidium Koblenz.
Im vergangenen Jahr registrierte das Polizeipräsidium Koblenz 46.745 Verkehrsunfälle, 1400 Unfälle mehr als im Vorjahr und damit den höchsten Stand der letzten fünf Jahre.

Bei 4.803 Unfällen wurden insgesamt 6.319 Menschen verletzt. 68 Menschen verloren 2017 auf den Straßen im nördlichen Rheinland-Pfalz ihr Leben, 11 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Schwerverletzten stieg von 1.110 im Vorjahr auf 1.140 und die der Leichtverletzten sank von 5.329 im Vorjahr auf 5.116 in 2017.

27.096 Verkehrsunfälle wurden innerhalb und 19.637 außerhalb geschlossener Ortschaften registriert. Die Unfälle mit schwerwiegenden Folgen (getötete und schwer verletzte Personen) ereigneten sich auch im Jahr 2017 überwiegend außerhalb geschlossener Ortschaften.

Der Faktor Geschwindigkeit birgt nach wie vor das größte Gefahrenpotenzial!

Zu schnelles Fahren ist dem Grunde nach die Hauptursache für folgenschwere Ver-kehrsunfälle.
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden, der Leicht- oder Schwerverletzten wie auch der Getöteten, entwickelte sich von 2016 auf 2017 mit einem leichten Anstieg bei den Getöteten und einem etwas stärkeren Rückgang bei den Leichtverletzten uneinheitlich.

Verunglückte Kinder im Straßenverkehr
Unter den Risikogruppen2 im Straßenverkehr gilt ein besonderes Augenmerk der Polizei den Kindern.
Mit 434 Verkehrsunfällen, an denen Kinder beteiligt waren, ging die Zahl wieder etwas zurück. Glücklicherweise wurde auch im vergangenen Jahr kein Kind bei einem Verkehrsunfall getötet und auch die Zahlen der Kinder, die verletzt wurden, sanken.
193 verunglückte Kinder saßen als Mitfahrer in einem Kraftfahrzeug. Viele von ihnen waren dort nicht oder nicht ausreichend gesichert.
81 Kinder wurden als Fußgänger, 100 als Radfahrer verletzt. Insgesamt trugen 397 Kinder bei Verkehrsunfällen körperliche Schäden davon.
Prävention spielt für die Polizei im Bereich der Verkehrssicherheit schon bei den Jüngsten eine große Rolle.
Die Polizeipuppenbühne bezieht bereits Kinder und Jugendliche in ihre präventiven Maßnahmen ein. Die Verkehrssicherheitsberater treten bereits in Kindergärten und Grundschulen auf und vermitteln dort die ersten Kenntnisse zur sicheren Teilnahme am Straßenverkehr. Auch die Eltern erhalten Tipps und Hinweise zur sicheren Beförderung ihrer Kinder in Kraftfahrzeugen.

Verkehrsunfälle werden häufig durch menschliches Fehlverhalten verursacht. Dabei machen die Personen, je nach Alter, häufig unterschiedliche Fehler. Im Hinblick auf die Vorbeugung von Verkehrsunfällen, der sogenannten Prävention, aber auch der Verfolgung von Verkehrsverstößen, Repression, sind die Personen in Gruppen eingeteilt. Diese werden auch Hauptrisikogruppen genannt.

Schulwegunfälle von Kindern
Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Kindern, die auf dem Weg von oder zur Schule an einem Verkehrsunfall beteiligt sind, werden zusätzlich ausgewertet.
Hierbei zeigt sich, dass die Unfallzahlen insgesamt und die Anzahl der verletzten Kinder bis 2014 zurückgegangen sind. Nach einem deutlichen Anstieg in 2015 wurde 2016 und in 2017 in etwa wieder der Durchschnittswert der Vorjahre verzeichnet.

Verkehrsunfälle mit jungen Fahrerinnen und Fahrern (15 – 24 Jahre)
Die Zahl der Unfälle unter Beteiligung junger Fahrerinnen und Fahrer blieb im Jahr 2017 leicht unter dem hohen Vorjahreswert.
Erfreulich ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Unfälle mit schwerem Personenschaden etwa auf dem niedrigen Vorjahreswert blieben.
Die jungen Fahrer bilden eine Hauptrisikogruppe ab und sind am Unfallgeschehen überproportional beteiligt. Hier gehen mangelnde Fahrerfahrung und erhöhte Risikobereitschaft eine unselige Allianz ein.
Die Polizei und ihre Kooperationspartner in der Verkehrssicherheitsarbeit begegnen diesem Phänomen mit zielgruppenorientierten Präventionsprogrammen. Bei den gezielten Veranstaltungen in Schulen und Jugendhäusern richtet sich die Verkehrsunfallprävention vor allem an die Risikogruppe der „Jungen Fahrer“ (15 bis 24 Jahre). So finden z.B. regelmäßig Verkehrssicherheitstage mit dem Projekt „Crash-Kurs“ an Schulen statt, bei denen die Zielgruppen hinsichtlich der Gefahren in Straßenverkehr sensibilisiert werden.
Neben den präventiven Maßnahmen wird diese Zielgruppe auch regelmäßigen Kontrollen unterzogen, um den „verkehrserzieherischen Dialog“ zu verstärken. Hierbei gilt es das gesamte Spektrum über Anschnallpflicht, Handynutzung (Ablenkung), Geschwindigkeit, Fahrtüchtigkeit, pp. abzudecken.
Es hat sich gezeigt, dass sich eigentlich nur durch die Kombination präventiver und repressiver Maßnahmen verbunden mit einer gewissen Nachhaltigkeit die Unfallzahlen beeinflussen lässt.

Verkehrsunfälle mit motorisierten Zweiradfahrern
Nach einem starken Rückgang der schweren Motorradunfälle in 2016, was teilweise auch auf die witterungsbedingt kürzere Motorradsaison zurückzuführen sein dürfte, kam es in 2017 zu einem Anstieg.
16 Menschen starben bei Verkehrsunfällen unter Beteiligung von motorisierten Zweirädern, 7 mehr als in 2016.
Die Polizei hat in den vergangen Jahren ihre präventiven und repressiven Maßnahmen zur Reduzierung dieser Verkehrsunfälle ausgeweitet.
Neben den verschiedenen Präventionsmaßnahmen zu Beginn der Motorradsaison („Anlassen“ am Nürburgring, Motorradgottesdienste, pp.) wurden zusätzlich Zweiradkontrollen im gesamten Präsidialbereich durchgeführt. Dabei standen die technische Überprüfung der Zweiräder und das typische Fehlverhalten der Motorradfahrer im Vordergrund.

Verkehrsunfälle mit Seniorinnen und Senioren (ab 65 Jahre)
Wie in den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von älteren Menschen weiter an. 2016 nahm die Polizei im Bereich des Polizeipräsidiums Koblenz 8.720 Verkehrsunfälle mit Seniorenbeteiligung auf; dies stellt den bisherigen Höchststand dar. Erfreulicherweise triftt dies auf die Verkehrsunfälle mit Personenschaden nicht zu.
Die demografische Entwicklung und die zunehmende Mobilität der älteren Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer werden sich auch in Zukunft immer deutlicher in der Statistik niederschlagen. Die Polizei hat ihre Verkehrssicherheitsarbeit schon jetzt darauf eingerichtet und wird diese in Zukunft noch intensivieren.
Neben vielen Vorträgen für die Zielgruppe 60+ durch den Sachbereich Polizeiliche Prävention, bieten auch die Verkehrssicherheitsberater der Flächendirektionen seit Jahren immer wieder Schulungen für die ältere Generation der Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführer an.

Alkohol und Drogen
Nach einem deutlichen Anstieg in 2016 ereigneten sich in 2017 insgesamt 637 Verkehrsunfälle mit Fahrern, die unter Alkoholeinwirkung standen (- 2,2 %).
Bei den unter dem Einfluss von Drogen stehenden Verkehrsunfallbeteiligten war ein starkerer Anstieg zu verzeichnen. Bei 157 Unfällen standen die Fahrzeugführer unter dem Einfluss illegaler Betäubungsmittel.
Durch die intensive Schulung aller Beamtinnen und Beamten im Wechselschichtdienst erreicht die Polizei, dass Fahrten unter dem Einfluss illegaler Drogen auch erkannt werden. Die Drogenerkennung bei Verkehrskontrollen wie auch bei der Unfallaufnahme zählt mittlerweile zum polizeilichen Standard.

Verkehrsunfälle mit unerlaubtem Entfernen vom Unfallort (Unfallflucht)
Leicht erhöht war 2017 die Zahl jener Fälle, in denen sich ein Unfallbeteiligter uner-laubt von der Unfallstelle entfernte.
9.066 Unfallfluchten bedeuten: Bei fast jedem fünften Verkehrsunfall entfernte sich ein Unfallbeteiligter unerlaubt von der Unfallstelle. Immerhin gelang es der Polizei, 3.691 dieser Taten aufzuklären. Das entspricht einer Aufklärungsquote von 40,71 Prozent.
Durch gründliche Spurensuche und intensive Ermittlungen gelingt es vielfach den flüchtigen Unfallverursacher zu ermitteln. Die Hinweise von Unfallzeugen sind dabei besonders hoch einzuschätzen. Fehlen verwertbare Spuren oder Hinweise von Zeu-gen, bleiben die Täter leider viel zu oft unerkannt.

Resümee Polizeipräsident Karlheinz Maron:
Die Unfallentwicklung 2017 fordert die Polizei nach wie vor zu abgestimmten Maßnahmenpaketen. Wir werden uns als Polizei weiterhin bemühen, Verkehrssicherheitsbelange in den Köpfen der Verkehrsteilnehmer in den Fokus zu rücken. Ständige Vorsicht, das Bewustsein um die besonderen Gefahren und gegenseitige Rücksicht sind die „Zauberworte“.
Neben der Bekämpfung der Hauptunfallursachen Geschwindigkeit, Abstand und Nichtbeachten der Vorfahrt, legen wir unser Augenmerk weiterhin auf die Risikogruppen Kinder, junge Fahrerinnen und Fahrer sowie Seniorinnen und Senioren.
Dem Anstieg der Drogenunfälle werden wir mit verstärkten Kontrollmaßnahmen be-gegnen.
Risikogruppenübergreifend erhärtet sich die Annahme, dass die Ablenkung der Fahrzeugführer durch den Gebrauch von Smartphones oder anderen elektronischen Geräten eine immer größere Rolle beim Unfallgeschehen spielt. Hier gilt es das Risikobewusstsein der Verkehrsteilnehmer nachhaltig zu stärken, Verstöße festzustellen und konsequent zu verfolgen. Aus diesem Grund wird die Polizei Koblenz in 2018 ihre Aktivitäten zur Bekämpfung der „Ablenkung“ intensivieren.

Die Bekämpfung der Unfallursache Geschwindigkeit bleibt ein Kernanliegen unserer Verkehrssicherheitsarbeit. Mit der Anschaffung neuer stationärer und teilstationärer Geschwindigkeitsmessanlagen wird durch einen erhöhten Kontrolldruck der präventive Effekt weiter gesteigert werden.“

Pressemeldung Polizeipräsidium Koblenz

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