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Psychische Gewalt: Schwer erkennbar, schleichender Prozess

Aktionstag „Nein zur Gewalt gegen Frauen“ – Beratungsstellen berichteten

Psychische Gewalt in Partnerschaften und Familien – mit diesem Thema haben sich die Mitglieder des Runden Tisches gegen Gewalt Kreis Ahrweiler auf ihrer Herbstsitzung befasst. Der zeitliche Rahmen passte: Der internationale Aktionstag „Nein zur Gewalt gegen Frauen” findet am 25. November statt.

Der Runde Tisch ist sich einig: Diese Form der psychischen Gewalt ist für Außenstehende schwer erkennbar und wird oft von den Betroffenen lange Zeit nicht als solche erkannt. Sie hinterlässt keine sichtbaren Spuren und beginnt häufig als schleichender Prozess von Grenzverletzungen. Einer Studie zufolge haben 42 Prozent der Frauen in Deutschland solche Gewalterfahrungen mindestens einmal in ihrem Leben gemacht – meist durch den Partner, Ex-Partner oder ein Familienmitglied.

„Solche Misshandlerbeziehungen wirken zunächst oft noch harmonisch. Doch diese Fassade bekommt sehr schnell Risse”, sagte Rita Gilles, Sprecherin des Runden Tisches und Gleichstellungsbeauftragte des AW-Kreises. „Psychische Gewalt wird subtil ausgeübt. Die Frauen sehen sich Beleidigungen und Demütigungen ausgesetzt, bis hin zu Drohungen und Einschüchterungen. Dabei geht es dem Partner immer um Macht und Kontrolle”, so Gilles.

Die am Runden Tisch vertretenen Beratungsstellen berichteten, dass betroffene Frauen sich oft erst sehr spät hilfesuchend an sie wenden. Die Frauen trauten ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr und seien stark verunsichert. Psychische Gewalterfahrung wirke sich zerstörerisch auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen aus und beeinträchtige ihre psychische Gesundheit.

Der Runde Tisch Kreis Ahrweiler setzt sich für Frauen ein, die Opfer von Gewalt in engen sozialen Beziehungen sind. Er besteht aus mehr als 30 Mitgliedsorganisationen, unter anderem Polizei, Fachkliniken, Beratungsstellen, Hilfeeinrichtungen für Frauen sowie dem Arbeitskreis von Kommunalpolitikerinnen „Keine Gewalt gegen Frauen”.

Der weltweite Aktionstag geht zurück auf den 25. November 1960, als drei Schwestern aufgrund ihrer politischen Aktivitäten vom militärischen Geheimdienst der Dominikanischen Republik nach monatelanger Folter ermordet wurden. Seit 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen weltweit Veranstaltungen zu diesem Tag. 1999 hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen den 25. November zum „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen” ausgerufen.

 

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