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„Radverkehrspapst“ Prof. Dr. Heiner Monheim referierte im Schloss

Radverkehrspapst Prof. Dr. Heiner Monheim referierte im Schloss

Die Forderung lautete: 200 neue Fahrradstraßen für Sinzig –
Die Förderung des Radverkehrs als elementarem Beitrag zum Gelingen der Energiewende – diesem Thema widmete sich „Radverkehrspapst“ Prof. Dr. Heiner Monheim jetzt in einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung in Sinzig. Der grüne Ortsverband der Barbarossastadt hatte den Emeritus der Universität Trier und interessierte Öffentlichkeit dazu in den großen Saal des Schlosses eingeladen. „Ein Drittel unserer Energie verbraucht der Verkehr“, sagte Monheim vor vollbesetztem Saal, „und dies ist der einzige Bereich, in dem wir hier in Deutschland auf dem Weg zur Klimaneutralität keine Fortschritte machen.“ Dabei hätten E-Bikes und Pedelecs und in Ballungszentren ebenso wie in ländlichen Regionen die Möglichkeiten des Fahrrads als Verkehrsmittel deutlich verbessert und erweitert. 

Fahrräder mit Elektroantrieb seien auch für mittlere Distanzen und für Fahrten in hügeligem Gelände zur Alternative geworden. Der Bund und die Mehrzahl der Kommunen aber nähmen dies nicht zur Kenntnis nehmen, rügte Monheim. Stattdessen würden sie nach wie vor einseitig das Automobil fördern – durch direkte Investitionen in den Straßenbau und auf dem Wege indirekter Subventionen für Diesel- und Geschäftsfahrzeuge.

Die unzulängliche Verkehrssituation in der Sinziger Innenstadt ist vielen Einwohner ein Ärgernis, wie sich bei der Diskussion im großen Saal des Schlosses zeigte.
Die unzulängliche Verkehrssituation in der Sinziger Innenstadt ist vielen Einwohner ein Ärgernis, wie sich bei der Diskussion im großen Saal des Schlosses zeigte.

Was Städte und Ballungszentren betrifft, warb Monheim für Shared-Space-Konzepte. Dabei dominieren Fahrradfahrer und Fußgänger die öffentlichen Verkehrswege; Pkw werden dort als „Gäste“ geduldet. Auch für Sinzig empfahl der Verkehrswissenschaftler und Geograph die Umwandlung sämtlicher verkehrsberuhigten Straßen und Tempo-30-Zonen in Fahrrad- und Shared-Space-Verkehrswege. Außerdem sprach sich Monheim, der von 1972 bis 1985 Referatsleiter bei der Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung, dem heutigen Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, war, dafür aus, durchgehende Korridore für Radfahrer zu öffentlichen Zielpunkten wie Schulen, Rathäusern und Einkaufmöglichkeiten zu schaffen. Andernorts hätten sich derartige Maßnahmen längst als erfolgreich bei der Förderung des Radverkehrs erwiesen.

„Schreiben sie ruhig, dass Herr Monheim 200 Fahrradstraßen für Sinzig empfiehlt“  forderte Monheim die Pressevertreter im Saal auf. Ein attraktives Radwegenetz entstehe allerdings nur dann, wenn einzelne Fahrradstraßen und Shared-Space-Bereiche intensiv miteinander vernetzt werden. Um Einwohner und Touristen zur Nutzung des Fahrrads zu motivieren, sei außerdem eine Planung nötig, die Stadt- und Gemeindegrenzen überschreitet und die stattdessen die gesamte Region in den Blick nimmt. Als Leuchttürme einer derartigen Planung nannte Monheim Antwerpen und die Bodensee-Region. 

Die lebhafte Diskussion, die sich an den Vortrag anschloss, drehte sich unter anderem um Möglichkeiten der Abgrenzung von Rad- und Kfz-Verkehr. Hardy Rehmann, Geschäftsführer der Sinziger Grünen und Spitzenkandidat für die bevorstehende Stadtratswahl, dankte dem Referenten und warb für die Teilnahme an der nächsten Vortrags- und Diskussionsveranstaltung, zu der der grüne Stadtverband für Montag, 6. Mai, um 19.30 Uhr ins Pfarrheim St. Peter einlädt. Dann soll es um die Herausforderungen gehen, vor denen Stadtentwicklung und Wohnungsbau stehen. Referent ist Andreas Hartenfels (MdL), selbständiger Stadt- und Landschaftsplaner.
Die Folien zum Vortrag von Prof. Dr. Heiner Monheim können unter gruene-sinzig.de heruntergeladen werden.

Pressemeldung Ortsverband Sinzig Bündnis 90/Die Grünen
Fotos: Privat

 

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