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Rückbau der flutzerstörten Brücke „Vor Kiehren“ in Hönningen kann beginnen

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Wiederaufbauaktivitäten an der Mittelahr nehmen Fahrt auf

Hönningen / VG Altenahr. Mit dem Spatenstich an der durch die Ahrflut zerstörten Brücke „Vor Kiehren“ in Hönningen kann der Rückbau beginnen. Ortsbürgermeister Jürgen Schwarzmann vollzog am vergangenen Donnerstag zusammen mit Dominik Gieler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr sowie tatkräftiger Unterstützung von Olaf Heimermann und Clemens Wecke vom Projektsteuerer Julius Berger International den Spatenstich.

Der Neubau dieser flutzerstörten Brücke leitet im Gebiet der Verbandsgemeinde Altenahr gleichzeitig einen resilienten und nachhaltigen Wiederaufbau der Brücken ein. Während die bisherige Brücke noch einen Mittelpfeiler hatte, wird der Neubau ohne dieses Bauteil auskommen. Eine weitere große Besonderheit wird der verwendete Beton bei diesen und den zukünftigen Brücken in der Verbandsgemeinde Altenahr sein: Die neu zu bauenden Brücken werden mit klimafreundlichem Beton gebaut. Das haben die Gremien der Verbandsgemeinde Altenahr nach ausführlicher und fachkundiger Beratung mit den Planungsbüros und dem Projektsteuerer Julius Berger International entschieden.

Das Besondere an dieser Art des Betons ist, dass ein Teil des Zementes durch andere Stoffe wie Hüttensand oder Flugasche ersetzt wird. Der für Beton benötigte Bedarf an CO2-intensivem Zement wird verringert und der Beton dadurch klimafreundlicher, in dem er durch Abfallstoffe aus der Eisenherstellung oder der Müllverbrennung ersetzt wird. Durch die fein gemahlenen Zusatzstoffe kann auf viel Zement verzichtet werden, ohne dabei die Stabilität der fertigen Bauteile zu gefährden. Wird der maximale Anteil der Zusätze ausgenutzt, können in Abhängigkeit vom Energiemix während der Herstellung des Betons die CO2-Emissionen bis zu 50 Prozent reduziert werden. Die großen Betonhersteller haben dafür Betonrezepturen entwickelt und sich diese durch das sogenannte CSC-Betonzertifikat klassifizieren lassen. Die CO2-Reduktion bei Beton ist durchaus bedeutend, da etwa 8% der globalen Treibhausgasemissionen aus der Zementproduktion stammen.

Die Hersteller dieser speziellen Ökobetone haben regionale Allianzen geschlossen und sich dadurch den benötigten Wertstoff Hüttensand langfristig gesichert. Zulieferer dafür sind unter anderem die noch vorhandenen Stahlhütten im Ruhrgebiet. „Bei der Verarbeitung des sogenannten Ökobetons gibt es eigentlich keine großen Unterschiede zum bisherigen Beton. Lediglich die Zeit bis zur vollständigen Durchhärtung verlängert sich um einige Tage über die üblichen 28 Tage hinaus. Das ist aber für die Bauabläufe unproblematisch, da in der Zeit bereits andere Arbeiten durchgeführt werden können“, sagt Clemens Wecke über den klimafreundlichen Beton.

Die Ausführungen und Erklärungen zum klimafreundlichen Beton waren überzeugend. Das hat unsere Gremien zu der Entscheidung veranlasst, die neu zu bauenden Brücken mit diesem hochmodernen Baustoff wiederaufzubauen“, sagt Dominik Gieler zur Entscheidung der Verwendung dieses speziellen Betons.

Der nun beginnende Rück- und dann folgende Neubau der Brücke „Vor Kiehren“ ist ein aus dem Sondervermögen Wiederaufbau finanziertes Projekt. Der Bewilligungsbescheid für das rund 4,9 Millionen-Projekt wurde bereits erteilt. Die neue Brücke wird eine Spannweite von 49 Metern ohne zusätzliche Zwischenpfeiler erhalten. Die Brückenfläche beträgt etwa 360 Quadratmeter. Da es sich um eine überwiegend als Fuß- und Radweg genutzte Brücke handelt, die auch als Wirtschaftsweg genutzt wird, erfolgt der Neubau wie die Bestandsbrücke in einspuriger Bauweise. Um den dort verlaufenden bereits neu gebauten Ahrradweg durch die Bauarbeiten nicht zu beschädigen, wird parallel dazu eine einfache Baustraße erstellt.

Pressemeldung Verbandsgemeinde Altenahr
Foto: Thorsten Trütgen / VG Altenahr

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