Start in den Frühling mit kultigen Fahrzeugen
Wie üblich am dritten Donnerstag im Monat startete die Saison der Classic Cars und Pommes auf dem Parkplatz B9 in Bad Breisig. Das zwanglose Treffen für die Liebhaber exotischer Fahrzeuge findet seit 2016 auf dem Parkplatz statt und zählt mit rund zwei Stündchen zu den kürzesten Treffen deutschlandweit.
Von ca. 18 bis 20 Uhr fanden sich rund 70 fahrbare Klassiker ein. Darunter Porsche 911, BMW, VW Scirrocco 1, 124er Benz und auch der legendäre T1 VW Bus und ein VW Kübel. Selbstverständlich dürften die hubraumstarken US-Cars nicht fehlen. Zu erwähnen sind hier die Modelle Mercury Cougar, Plymouth Satelite oder Chrysler 300 L, alle aus den 60er Jahren. Dazu gesellten sich Jeep, Ford Van, Triumph TR6, Citroen 2 CV die “Ente” und einige Motorräder.
Bei gutem Wetter fanden wieder die berühmten Benzingespräche statt und es gab erste Planungen, wie es in der diesjährigen Saison weitergehen wird.
Durch Corona wurden in den beiden vergangenen Jahren etliche Treffen abgesagt. Sieht man sich jetzt im Frühling in der Veranstaltungslandschaft um, entdeckt man viele Ankündigungen für dieses Jahr.
Umweltschleudern oder Kulturgut
Wer denkt, dass diese alten “umweltschädlichen Spritschleudern” endlich von der Straße und durch moderne Fahrzeuge ersetzt werden müssten, der sollte sich auch überlegen worüber er eigentlich spricht und welche Fahrleistungen diese Klassiker übers Jahr bringen. Laut einer Studie von ZDK, VDA, VDIK und BBE beträgt die jährliche Kilometerleistung von Oldtimern unter 2000 KM, das entspricht ca. 0,5% des gesamten Autoverkehrs. Da hinterlässt jeder, der sich z.B. alljährlich ein neues Handy (Laptop, Tablet) zulegt, einen wesentlich größeren ökologischen Fußabdruck.
Außerdem hat ein Oldtimer eine sehr hohe Nachhaltigkeit. Hier werden Teile noch repariert und nicht getauscht und weggeworfen. Reparaturen erledigen rund 3500 Fachwerkstätten in Deutschland und schaffen damit über 9000 Arbeitsplätze.
Die Studie gibt es zum Download auf er Seite des KFZ Gewerbes: https://www.kfzgewerbe.de/fileadmin/user_upload/Presse/Pressemeldungen/Classic_Pressekonferenz_PP-Praesentation.pdf
Und – Hand aufs Herz – an den Spritverbräuchen hat sich seit den 50er Jahren nicht wirklich viel geändert. Damals gab es Modelle, die 4 bis 5 Liter Sprit verbrauchten und es gab Modelle mit 25 Liter und mehr. Solche Verbraucher findet man auch in aktuellen Produktionen. Da nützt auch die modernste Katalysatortechnik und computergesteuerte Verbrennungsoptimierung nicht viel. Bis zu 66 Liter auf 100 Km benötigen SUVs der Mittel- und Oberklasse.
Würde mehr Geld in die Entwicklung von Ecofuel* investiert, könnten sogar diese Spritschlucker klimaneutral fahren. Und noch eine Überraschung – Laut des Start-Up Unternehmens “Sunfire” ist bei industrieller Produktion ein Literpreis zwischen 1,20 € und 1,70 € für diese synthetischen Kraftstoffe möglich.
Quelle: ADAC Synthetische Kraftstoffe
* Kraftstoffe, die mittels erneuerbarer Energien aus CO2 klimaneutral hergestellt werden.
Sehen Sie hier einige Impressionen vom Donnerstag
AG
Fotos: Achim Gottschalk, allgrafics
