Übung: Technische Einsatzleitung des Kreises Ahrweiler probt Planspiel mit 50 Verletzten
Einen schweren Verkehrsunfall am Rande von „Rock am Ring“ hat die Technische Einsatzleitung (TEL) des Kreises Ahrweiler geübt. Das Planspiel simulierte einen Großeinsatz während der Konzertreihe. Die Kreisverwaltung fasst das Geschehen und die Erkenntnisse des Katastrophenschutztests zusammen.
Angenommen wurde der Zusammenstoß eines Pkw mit einem Traktorgespann. Ein nachfolgender Shuttle-Bus konnte nicht mehr bremsen, rutschte in den Straßengraben und kippte auf die Seite – es gab mehr als 50 Verletzte.
Michael Zimmermann, stellvertretender Kreisfeuerwehrinspekteur und TEL-Leiter, hatte die Großveranstaltung Rock am Ring als Rahmenschauplatz ausgesucht. Beteiligt waren Einsatzkräfte, die keinen wirklichen Dienst bei den Konzerten verrichteten. Außerdem fand die Übung zeitlich vor dem Rock am Ring-Programm statt.
Geübt wurde nicht mit realen Verletztendarstellern, sondern als Planspiel. Auf die laufende Veranstaltung hatte der Test keine Auswirkungen. Das Ziel: Maßnahmen, die bei einer solchen Schadenslage getroffen werden müssen, und interne Abläufe der Einsatzleitung trainieren. Nach zwei Stunden war das Szenario erfolgreich bewältigt, alle gedacht eingeklemmten Personen aus ihren Fahrzeugen befreit und die angenommenen Verletzten versorgt.
Einziger Kritikpunkt: Die Übung machte deutlich, dass die Räume in Balkhausen nahe der Bundesstraße 258 nicht ausreichen und technisch nicht auf dem Stand sind, um solche Schadenslagen professionell abarbeiten zu können. Der Kreis Ahrweiler befürwortet seit langem den Bau eines neuen Sicherheitszentrums für Einsatzkräfte am Nürburgring.
Die TEL setzt sich zusammen aus Mitgliedern der Feuerwehren, des Deutschen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks und der Polizei im Kreisgebiet. Im Einsatz werden sie unterstützt vom Einsatzleitwagen (ELW 2) aus Bad Neuenahr-Ahrweiler sowie der Informations- und Kommunikationsgruppe des Kreises.
Kreisfeuerwehrinspekteur Udo Schumacher und Bert Bertram von der Kreisverwaltung zeigten sich als Übungsbeobachter sehr zufrieden mit der Leistung der Führungskräfte und dankten ihnen für den Einsatz. Durch die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer sei der AW-Kreis für alle Großveranstaltungen am Nürburgring personell gut gewappnet, hieß es. Die TEL stehe bei Events wie Rock am Ring, dem 24 Stunden Rennen, dem Truck Grand Prix oder der Formel 1 in Bereitschaft.
Neben der Führungsgruppe waren in Balkhausen die Feuerwehren der Verbandsgemeinde Adenau, unterstützt von einem Großtank-Löschfahrzeug aus Sinzig, das gesamte Rock am Ring-Wochenende im Einsatz, um bei Bränden und Unfällen eingreifen zu können.
Foto: Führungskräfte im Planspiel: In Balkhausen am Nürburgring spielten die Rettungskräfte eine schwere Schadenslage durch.