Der amtierende Bürgermeister von Sinzig spricht im Interview mit dem Rhein-Ahr Anzeiger über Kritik der FWG an seinem klaren Ja für den Feuerwehr-Standort Jahnwiese und über die FWG-Forderung nach mehr Gehör und Gewicht für die Ortsteile
Sinzig. Für Amtsinhaber Andreas Geron (parteilos) wird die Wahl zum Bürgermeister am 18. Mai kein Selbstläufer. Er bekommt mit dem zweiten Beigeordneten Alexander Albrecht einen Gegenkandidaten aus den Reihen der Sinziger FWG. Geron begrüßt dies im Sinne der Demokratie. Kritik der Freien Wähler an seiner Amtsführung und den Vorwurf einer mangelnden Beachtung der Ortsteile lässt er hingegen nicht gelten. Das Interview im Wortlaut.
Herr Geron, große Teile Ihrer Amtszeit standen im Zeichen der Ahrflut. Die Folgen der Katastrophe und der Wiederaufbau haben alles andere dominiert. Was hat Sie als Bürgermeister denn in dieser Zeit am meisten gefordert?
Das Einstellen auf stets neue Katastrophenlagen war sehr anspruchsvoll. Schon die Pandemie hat die öffentliche Verwaltung massiv betroffen, und um da rund zu kommen, dafür war schon sehr viel Kreativität erforderlich. Als Corona dann gerade ein bisschen ausklang, kam die Flut. Was mich persönlich am meisten gefordert hat, war der Spagat zwischen dem Amt als Bürgermeister, der Betroffenheit als Mensch und der persönlichen Betroffenheit. Und da immer wieder hin und her zu springen, das war eine sehr harte Zeit. Da bin ich auch meiner Familie sehr dankbar, denn die hätte sich beklagen können, weil ich sie als einzige morgens im Stich gelassen habe. Von den siebeneinhalb Jahren waren wir schon lange im Krisenmodus. Da mussten leider Projekte zurückgestellt werden, weil andere Themen vorrangig waren.
Wo stehen wir denn jetzt in Sachen Wiederaufbau, gut dreieinhalb Jahre nach der Flut?
Was die städtischen Aufbaumaßnahmen betrifft, stehen wir ganz gut, denke ich. Wenn man durch die betroffenen Flutregionen geht, sieht man relativ wenige Folgen der Flut. Man spürt sie, weil eine essenzielle Brücke fehlt, nämlich der Spessartsteg, den wir alle vermissen. Man merkt es an manchen privaten Gebäuden, die nicht wieder aufgebaut werden. Im übrigen sind wir aber jetzt in den langwierigen Planungsphasen. Die dauern leider, weil es viele Rahmenbedingungen gibt, die geprüft und koordiniert werden müssen. Als Beispiel kann ich den Christinensteg und den Sportplatz in der Innenstadt nennen. Wir wissen noch nicht, wo die Ahr entlangläuft, denn wir wollen die Ahr verbreitern. Es soll ein großer Ahrkorridor entstehen. Bislang haben wir da ein Bett von ungefähr 20 Metern, das wollen wir verbreitern auf bis zu 60 Meter, damit diese Wassermengen da durchgebracht werden. Das hat aber wiederum Auswirkungen auf die Frage, wie man den Christinensteg gestaltet, wie breit er wird, wie groß er wird und wie genau das Stadion gebaut wird. Das hängt alles miteinander zusammen. Da sind auch viele Akteure im Boot, der Kreis, das Land, und deswegen dauert das. Für die betroffenen Menschen scheint es so, als tue sich nichts, aber intern ist da sehr viel in Bewegung.
Hochwasserschutz, so heißt es immer wieder, ist eine Sache des Kreises. Vor kurzem hat es etwas geregnet, und schon war das Thema Hochwasser wieder da, weil die Ahr sehr schnell gestiegen ist. Einige Mitglieder im Stadtrat wünschen sich mehr Druck und Eigeninitiative seitens der Stadt beim Schutz für die Sinziger Bürgerinnen und Bürger. Was entgegnen Sie ihnen?
Ich kann da eine ganz klare Antwort geben. Es gibt genau zwei Bausteine: Zum einen ist da der Hochwasserschutz, für den wir als Stadt verantwortlich sind. Das sind die Bäche, die Gewässer dritter Ordnung, da hatten wir jüngst in einem Ausschuss eine Darstellung der entsprechenden Maßnahmen, die die Stadtwerke umgesetzt hat. Der zuständige Mitarbeiter der Stadtwerke hat rund 60 Minuten präsentiert und die Projekte dargestellt. Das sollte eigentlich deutlich machen, wie viel an den Gewässern dritter Ordnung geschehen ist und geschieht. Auf der anderen Seite ist da die Ahr. Bei der Ahr kann ich verstehen, dass nach außen hin der Eindruck entstanden ist, dass sich da nichts tut, weil intern sehr, sehr viele Gespräche stattgefunden haben. Wenn es Gespräche gibt mit dem Landesbetrieb Mobilität, mit dem Land und mit dem Kreis und wir auf einem guten Weg sind, dann dringt relativ wenig nach außen. Aber jetzt kann ich sagen: Es gibt einen sehr, sehr guten Abschluss.
Die Kreisverwaltung hat dazu ja bereits eine Pressemitteilung verschickt. Erläutern Sie für die Sinziger Bürgerinnen und Bürger noch einmal in Kürze die Ergebnisse der Gespräche?
Es wird den Ahrkorridor geben. Dieser Korridor wird im Stadtgebiet rund 60 Meter breit werden. Das war eine essenzielle Forderung, die auch der Rat entsprechend kommuniziert hat. Das ist ein großer Schritt, weil das eine Maßnahme ist, für die der Kreis verantwortlich ist und wo wir unsere Interessen praktisch zu einhundert Prozent wiederfinden. Das macht aber nur Sinn, wenn wir auch eine moderne, durchlässige Brücke für die Kölner Straße haben. Und da hat der LBM gesagt: Wenn der Ahrkorridor kommt, dann wird auch die Brücke Kölner Straße neu gebaut. Das bedeutet: Das Ergebnis der langen Beratungen mit Kreis und LBM sind ein Ahrkorridor und eine neue Brücke Kölner Straße. Und darüber können wir sehr, sehr glücklich sein. Die Planungen laufen und die Politik ist bereits informiert. Die jetzige Brücke Kölner Straße ist noch voll leistungsfähig, da hätte auch das Szenario herauskommen können, dass sie noch 20, 30 Jahre stehen bleibt.
Themenwechsel: Wenn Sie eine Bilanz Ihrer bisherigen Amtszeit jenseits der Flut ziehen sollten, was ist aus Ihrer Sicht gelungen? Und welche Pläne haben Sie noch nicht umsetzen können?
Was mich wirklich gefreut hat, dass man mit Kreativität gestalten konnte. Da gibt es zunächst mal den Blick nach innen in die Verwaltung. Es wurde ein Fachbereich 4 aufgebaut, den es zuvor nicht gegeben hat. Das ist der Fachbereich Familien, Soziales, Sport, wo auch die Kindertagesstätten und Schulen betreut werden. Bei meiner Antrittsrede habe ich gesagt, wir müssen überall sparen, aber nicht bei Kitas und Schulen. Das ist dann auch gelungen. Wir hatten vier städtische Kitas, jetzt haben wir acht, und wir haben eine Kita-Gesamtleitung. Also, was die Kindertagesstätten betrifft, sind wir sicherlich ganz weit vorne mit dabei und haben eine sehr moderne und auch sehr erfolgreiche Kita-Landschaft.
Ein anderes Projekt, das mir sehr wichtig war, war gerade in Anknüpfung an die Flut eine Redundanz, was die Wasserversorgung betrifft. Und da gibt es ein großes Projekt von Sinzig und Bad Neuenahr-Ahrweiler, oberhalb von Löhndorf einen Wasserhochbehälter zu errichten, damit bei künftigen Katastrophen die Ersatzwasserversorgung gesichert ist. Das sind Dinge, die merken die Bürgerinnen und Bürger nicht unmittelbar. Aber das war für mich einfach ein großer Schritt.
Dann denke ich, dass wir mittlerweile ein Team in der Verwaltung haben, das sehr gut zusammenarbeitet. Wir können uns auf die Menschen in der Verwaltung verlassen. Es gibt keine innerbetrieblichen Konflikte – das war ja damals vor der Bürgermeisterwahl ein Thema. Ich war jedenfalls mit keinem Mitarbeiter mehr vor dem Arbeitsgericht.
Von der inneren Verwaltung jetzt nach außen: Wie sieht die Bilanz mit Blick auf die Stadt aus?
Nach außen gibt es viele Projekte, die umgesetzt worden sind oder umgesetzt werden. Ich denke zum Beispiel an den Abriss des Gebäudes in der Bachovenstraße. Als das Gebäude auf dem Markt war, haben wir zugeschlagen und es wurde innerhalb eines Monats abgerissen. Verwaltung kann auch schnell gehen. Dort kommt jetzt der Piko-Park hin, für den die Anwohnerinnen und Anwohner viele eigene Ideen eingebracht haben. Der Park wird auch die umliegenden Restaurants und Geschäfte aufwerten. Dann gab es schon lange Pläne, die Stadtbibliothek in die Innenstadt zu holen. Auch das Bürgerforum hatte ja einen solchen Plan. Nur war der Raum nie verfügbar (der frühere Edeka-Markt in der Bachovenstraße, später CAP-Markt, die Red.). Dann war der Raum plötzlich zu haben, und wir haben zugegriffen. Die Bibliothek kommt in die Innenstadt. Das ist ein Projekt, das für dieses Jahr vorgesehen ist. Die Tourist-Info ist außerdem auf den Marktplatz umgezogen, und es sieht gut aus, dass wir auch ein Hotel bekommen.
Wo soll denn das Hotel entstehen?
Dort, wo jetzt die Tiny-Häuser an der Kölner Straße stehen. An dieser Stelle ist ein Self-Service-Hotel geplant – ohne Rezeption, aber mit Viersterne-Zimmern. Also ein wunderbares Angebot für Touristen, die wandern oder Rad fahren wollen. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen, aber wir sind auf einem guten Weg.
Und wie sieht Ihre Bilanz für die Ortsteile aus? Wir fragen aus Gründen.
In den Ortsteilen, denke ich, ist viel passiert. Glasfaser zum Beispiel war ein großes Thema bei meinem Amtsantritt. Jetzt liegt Glasfaser in den meisten Ortsteilen, und wird demnächst auch in der Kernstadt gelegt. Es gab damals die Möglichkeit, in der Kernstadt oder in den Ortsteilen zu beginnen. Ich habe mich klar entschieden für den Start in den Ortsteilen.
Ihre eigene Bilanz klingt sehr positiv. Hat Sie denn angesichts dessen die Ankündigung einer Gegenkandidatur aus der FWG überrascht?
Ich denke, es ist für eine Wahl immer gut, wenn es einen Gegenkandidaten gibt. Nur ja oder nein sagen zu können, ist für die Wählerinnen und Wähler nicht schön. Deswegen ist es aus demokratischen Gründen wichtig, einen Gegenkandidaten zu haben. Dass es Alexander Albrecht ist, hat mich überrascht. Damit habe ich nicht gerechnet.
Ein Grund für die FWG, den zweiten Beigeordneten Alexander Albrecht zu nominieren, war die Kommunikation zwischen Ortsteilen und Stadtspitze, die nach Ansicht der Freien Wähler offenbar verbesserungswürdig ist. Man will mehr Gehör und mehr Gewicht für die Ortsteile. Können Sie diesen Wunsch nachvollziehen?
Nein. Das kann ich deswegen nicht nachvollziehen, weil bis auf den Ortsvorsteher von Franken, zu dem ich auch einen sehr guten Kontakt habe, alle Ortsvorsteher im Stadtrat einen Sitz haben. Das bedeutet: Wenn sie der Meinung sind, dass die Ortsteile bei irgendwelchen Projekten benachteiligt sind, dann haben sie die Möglichkeit, das im Stadtrat entsprechend zu kommunizieren. Der Stadtrat ist auch mehrheitlich besetzt durch Mitglieder aus allen Ortsteilen. Und ich sehe an keiner Stelle, dass die Ortsteile zu kurz kommen.
Es gibt für Sie also keinen Grund, Ihren Umgang mit den Ortsteilen und mit den Ortsbeiräten auf den Prüfstand zu stellen?
Es gab und gibt Treffen mit den Ortsvorstehern. Zudem habe ich ab diesem Jahr eingeführt, dass es in der Verwaltung einen Paten für jeden Ortsbeirat gibt. Das heißt, es ist immer ein Verwaltungsmitarbeiter im jeweiligen Ortsbeirat, und zwar jemand aus der Führungsebene. Er ist derjenige, der die Ideen und Beschlüsse aus dem Ortsbeirat unmittelbar in die Verwaltung bringt und auch seine Expertise in den Ortsbeiräten nutzbar macht. Es gibt außerdem seit diesem Jahr für jeden Ortsteil 5.000 Euro an Verfügungsmitteln, die sie für eigene Projekte einsetzen können. Die Aufwandsentschädigung für die Ortsbeiräte wurde an die städtischen Ausschüsse angepasst. Das sind alles Entscheidungen, die für die Ortsbeiräte und für diese lebendige Basisdemokratie sprechen. Das bedeutet: Mangelnde Wertschätzung, was die Ortsbeiräte betrifft, das kann man mir nicht nachsagen, denke ich.
Kann es denn sein, dass es zum Beispiel darum geht, dass sich zwei Ortsteile klar gegen Windkraft im Harterscheid ausgesprochen haben, und die Windräder kommen trotzdem?
Es gibt immer wieder Entscheidungen, bei denen möglicherweise der ein oder andere Ortsteil sagt, das gefällt uns so nicht. Aber auch das ist Demokratie. Es gab trotz der Nähe einiger Ortsteile zu den geplanten Windenergieanlagen eine klare Mehrheit im Stadtrat für Windenergie im städtischen Wald. Aktuell sind es dort drei Anlagen, die mehrheitsfähig sind, und bislang sieht die zuständige Genehmigungsbehörde (SGD Nord) keine Hinderungsgründe. Möglicherweise kommen auf Privatgebiet weitere Anlagen hinzu.
Auch bei der Suche nach einem neuen Standort für die Feuerwehr gab es aus der FWG, aber nicht nur von dort, Kritik am Bürgermeister.
Auch diese Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Es gab ein ganz transparentes Verfahren, alle Unterlagen wurden offengelegt. Ich habe mich nach der Standortanalyse aus Sicherheitsgründen für die Jahnwiese entschieden. Städtebaulich kann ich mir da etwas ganz anderes vorstellen. Aber wenn man auf der einen Seite Städtebau und auf der anderen Seite Sicherheit hat, dann schlägt die Sicherheit für mich städtebauliche Interessen. Deswegen ist die Jahnwiese für mich der Favorit. Ich habe mich nach der Standortanalyse festgelegt, habe alle Fraktionen dann auch im Sommer noch einmal angeschrieben und um einen Fragenkatalog gebeten. Die einzige Fraktion, die keinen Fragenkatalog gestellt hat, war die Fraktion der Freien Wähler. Mir ist von einigen Mitgliedern der Freien Wähler, insbesondere aus dem Fraktionsvorsitz, auch vorgeworfen worden, dass ich undemokratisch handele, weil ich mich auf die Jahnwiese festgelegt habe. Da muss ich sagen: Einen Maulkorb lasse ich mir nicht anlegen. Wenn ich von einem Ergebnis überzeugt bin, dann kommuniziere ich das. Ich bin genauso urgewählt wie die Mandatsträger und sage ganz klar das, wofür ich stehe. Das fand ich unschön, dass mir von den Freien Wählern schriftlich vorgehalten wurde, ich würde dadurch eine Gefahr für die Demokratie darstellen. Ich muss aber auch sagen, dass ich zu vielen Mitgliedern aus der FWG ein sehr, sehr gutes Verhältnis und auch freundschaftlichen Kontakt habe. Nicht dass hier der Eindruck entsteht, ich hätte mit der gesamten FWG-Fraktion ein Problem.
Es gibt auch Kritik, dass die Stadtspitze ihre Anträge im Vorfeld nicht genügend mit den Fraktionen abstimmt, dass man von Anträgen der Verwaltung oftmals überrascht werde.
Die Themen werden vor den Sitzungen frühzeitig im Ratsinformationssystem präsentiert und in den Ausschüssen vorberaten. Und für mich ist es ein Element der transparenten Demokratie, dass in den öffentlichen Sitzungen der Ausschüsse öffentlich beraten und diskutiert wird. Es gibt bestimmte Themen, die werden auch mal im Ältestenrat nichtöffentlich diskutiert. Aber ich habe damals im Wahlkampf gesagt, ich möchte keine Politik hinter verschlossenen Türen, sondern ich möchte Transparenz. Die stellt man her, indem man als fraktionsloser Bürgermeister eigene Ideen in die Gremien bringt, und dann kann dort darüber diskutiert werden. Dass nun jede Idee, die ich in die Gremien bringe, im Vorfeld noch durch nichtöffentliche Diskussionsrunden gehen muss, das sieht die Gemeindeordnung nicht vor. Und das ist auch nicht meine Vorstellung der Arbeit als fraktionsloser Bürgermeister.
Die FWG will auch ein serviceorientiertes, bürgerfreundliches Rathaus. Das klingt fast so, als sei das nach ihrer Meinung derzeit nicht der Fall. Was sagt der Chef der Verwaltung dazu?
Wir haben viele engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich sehe keine Stelle, wo der Servicegedanke nicht funktioniert. Die Mitarbeitenden machen aus meiner Sicht einen guten Job. Da müsste vielleicht Alexander Albrecht gefragt werden, an welcher Stelle er da genau denkt.
Wie sehen denn ansonsten Ihre wichtigsten Ziele und Prioritäten für die zweite Amtszeit aus? Was wollen Sie bis 2033 geschafft haben?
Ein ganz wichtiges Projekt ist die Feuerwehr…
Gutes Stichwort: Wann könnte denn die Feuerwehr dort einziehen?
Da eine Jahreszahl zu nennen, das wäre in hohem Maße unseriös. Wenn das aber in der kommenden Amtszeit nicht fertiggestellt würde, dann kann zu recht niemand mehr dafür Verständnis haben.
Dann kommen wir zurück zu den Zielen bis zum Jahr 2033.
Ein zweites wichtiges Projekt ist die Zukunftsfähigkeit unserer Verwaltung, was Räumlichkeiten betrifft. Da haben wir möglicherweise eine Option, wie wir mit einem institutionellen Anbieter zusammenarbeiten können, um uns hier in der Nähe des Rathauses räumlich ganz anders aufstellen können. Als nächstes gilt es, die Innenstadt umzugestalten. Sinzig geht es so wie allen Städten dieser Größenordnung. Wir haben mehr und mehr ein Defizit an Einzelhandel zu verzeichnen. Aber das wird aufgefangen durch Angebote, bei denen das Internet keine Konkurrenz macht. Leerstände von Ladenlokalen, die auch zur Verfügung stehen, gibt es gar nicht so viele. Die Innenstadt umzugestalten mit dem Piko-Park, mit einem schönen Marktplatz, den Kirchplatz zu beleben – das sind Projekte, die jetzt übers Integrierte Stadtentwicklungskonzept ISEK in der Zukunft im Vordergrund stehen. Und hinzu kommt, die Verwaltung weiter zu modernisieren und zu digitalisieren.
Das denkmalgeschützte Walterscheid-Haus in der Mühlenbachstraße ist seit langem im Gespräch für eine barrierefreie Tourist-Info. Der Investor hat der Stadt Gespräche angeboten. Stattdessen wird jetzt mit der Tourist-Info ein Ladenlokal in bester Lage in Sinzig belegt. Macht das Sinn?
Wenn sich an der Stelle in der Mühlenbachstraße etwas tut und etwas entsteht, kann man über alles reden. Jetzt haben wir aber zunächst mal eine neue Heimat gefunden. Und ich denke, von der Location her ist das am Marktplatz wirklich ideal. Die Tourist-Info liegt zentral, sie ist mittendrin. Und wir haben auch noch einige Büroräume für unseren Touristiker und das Klimaschutz-Management angemietet. Da fühlen wir uns zurzeit sehr wohl.
Erklären Sie zum Schluss doch bitte den Sinzigerinnen und Sinzigern in ein, zwei Sätzen, warum man Sie noch einmal wählen soll.
Es wurden viele Projekte nicht nur angestoßen, sondern wirklich auf den Weg gebracht. Wer mit diesen Projekten zufrieden ist, der sollte sein Kreuzchen bei mir machen.
Die Fragen stellte Manfred Ruch
Fotos: Achim Gottschalk, allgrafics.de