Canossa
1077 – Erschütterung
der Welt |
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Sinzig. Der Gang nach Canossa des Kaisers Heinrich ist sprichwörtlich
geworden. Diesem geschichtlichen Ereignis ist eine großartige
Ausstellung in Paderborn gewidmet, welche die VHS Sinzig am Samstag,
7. Oktober einen Besuch abstatten wird.
„Der Winter war grauenvoll, und die hoch aufragenden und
mit ihren Gipfeln die Wolken berührenden Berge, über
die der Weg führte, starrten von so ungeheuren Schnee- und
Eismassen, dass auf den glatten steilen Hängen weder Reiter
noch Fußgänger ohne Gefahr auch nur einen Schritt
tun konnte...“ so berichtet der Chronist Lampert von Hersfelden
von einem Marsch, der Weltgeschichte schrieb, dem „Gang
nach Canossa“. Der Reisende war König Heinrich IV.
Er trat die beschwerliche und gefährliche Reise an,
um in Canossa die Lösung vom päpstlichen Bannfluch
zu erwirken und so seine Herrschaft zu retten. Die Auseinandersetzungen
zwischen König und Papst, die sich and er Frage der Einsetzung
der Bischöfe entzündet hatte und im Bannspruch des
Papstes Gregor VII endeten sind aber nur ein Aspekt jener Epoche
tief greifender Gegensätze und Umbrüche aber auch Neuanfängen
und Reformen.
Dem sogenannten Zeitalter des Investiturstreits ist in Paderborn
eine großangelegte kunst- und kulturhistorische Ausstellung
gewidmet. An drei Ausstellungsorten (Museum in der Kaiserpfalz,
Erzbischöfliches Diözesanmuseum und Städtische
Galerie) wird ausgehend vom Bußgang nach Canossa ein facettenreiches
Panorama entworfen, welches wesentliche Aspekte der Kunst-, Kirchen-
und Kulturgeschichte dieser Zeit erschließt. Kostbare Exponate
aus Europa und den USA dienen diesem Ziel. Zu sehen sind Werke
des Helmarshausener Künstlermönchs Rogerus, die zu
den großartigsten Artefakten des Mittelalters zählen,
der Buchmalerei aus den wichtigsten Zentren des 11. und frühen
12. Jahrhunderts und der Monumentalskulptur, die sich im Laufe
des 11. Jahrhunderts zu einer ersten Blüte entwickelt.
Anmeldungen ab sofort im Bürgerbüro Sinzig, Tel. (0 26
42) 40 01 – 111.
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Wertvolle Leihgaben aus aller Welt sind in der Ausstellung zu sehen |
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