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Sinziger Denkmalverein besucht das Erlebnismuseum „Römerwelt“ in Rheinbrohl

Sinziger Denkmalverein besucht das Erlebnismuseum „Römerwelt“ in Rheinbrohl

Sinzig/Rheinbrohl. Kürzlich stellten die Vertreter von sieben Museen, die mit dem Thema Römer befasst sind, in der „Römerwelt“ in Rheinbrohl ihren gemeinsamen Internetauftritt www.roemer-spuren.de vor – darunter auch die Ahrweiler Römervilla, das Heimatmuseum Schloss Sinzig und das Römische Museum Remagen. Mit von der Partie sind ebenso Museen in Andernach, Boppard, Kretz und Rheinbrohl.

Dieser Zusammenschluss motivierte den Verein zur Förderung der Denkmalpflege und des Heimatmuseums in Sinzig zu einer Exkursion nach Rheinbrohl. Zuvor hat das Heimatmuseum eine Ausstellung über römische Münzen und Terra Sigillata gezeigt und der Denkmalverein bereits zwei seiner „Turmgespräche“ mit Römer-Fokus präsentiert. Gibt es im vielseitig aufgestellten Sinziger Museum auch eine Abteilung zu den Römern, so widmet sich das Erlebnismuseum Römerwelt mit Limesinformationszentrum des Landes Rheinland-Pfalz ausschließlich der Kultur der Eroberer und dem Leben am Limes. Das 2008 eröffnete Museum am Caput Limitis, also am Anfang des Limes, versteht sich als „selbsterklärend“. Anfassen, Ausprobieren und Mitmachen sind ausdrücklich erlaubt. Gleichwohl profitierten die Gäste sehr von der sachkundigen Führung durch Dr. Hartmut Froesch, der ihnen als ehemaliger Lateinlehrer viele Aspekte näherbringen konnte.

Den Einstieg ins Römische Reich mit seinen Außengrenzen vermittelte er anhand einer Wandkarte. Der Obergermanisch-Raetische Limes schützte in der Zeit von etwa 100 bis 260 Jahre nach Christus zwischen Rhein und Donau die römischen Provinzen Obergermanien und Raetien vor Einfällen der Germanen. 550 Kilometer lang war dieser Grenzabschnitt, der sich von Rheinbrohl bis zum Kastell Eining erstreckte. Angriffe wurden abgewehrt. Aber vielfach diente der Limes der Beobachtung und als Zone des Handels. Die Römer erwarben von den Germanen Seife und Blondhaar für Perücken, während die Germanen auf Tafelgeschirr, Terra Sigillata, aus waren.

Man hat sich oft gefragt, wie das einst kleine Volk ein Weltreich erobern konnte. Froesch führte als Gründe eine „zahme Besatzungspolitik“ und die durchorganisierte straff geführte Berufsarmee an. Darin spielte der Centurio, Befehlshaber einer Hundertschaft, eine wichtige Rolle. Er sorgte für Disziplin. Die Gäste wurden am Beispiel einer Figur mit Kettenhemd, Schwert und Helm auch auf den Rebstock hingewiesen, das eigentliche Rangabzeichen und Zeichen der Disziplinargewalt, mit dem er die Soldaten gnadenlos schlug. Er war „ein Spitzenverdiener“, zum einen durch sein Gehalt, aber auch durch Gelder, die er von den Soldaten für das Freikaufen von unliebsamen Diensten einnahm. Eine der bedeutsamsten Waffen stellte das Pilum dar, ein Wurfspeer, der den Schild des Gegners durchschlagen konnte. Praktikables Schuhwerk stand den Soldaten mit den genagelten Sandalen zur Verfügung.

Handwerkskojen sowie Latrinen gab es im Außenbereich zu sehen. Froesch erläuterte auch die Replik des römischen Gedenksteins für Marcus Caelius, einen Centurio der 18. Legion, welcher der Inschrift nach in der Varusschlacht ums Leben kam. Für die Erläuterung einer römischen Pfahlramme war die Zeit zu knapp. Aber die Gäste sahen sich im Nachbau des Backhauses um, zu dem traditionell eine Getreidemühle gehört. Außer einer Herdstelle weckten die römischen Kuppelbacköfen das Interesse. Dort erklärte Froesch auch die Bedeutung der Amphore. In Unmengen waren sie als Vorrats- und Transportbehältnis im Umlauf, auch für Garum, die beliebte römische Würzsoße aus Fisch.

Zuletzt ging es in die rekonstruierte Mannschaftsstube der Soldaten, die dort als Selbstversorger auch ihre Mahlzeiten zubereiteten. Sie war für acht Personen ausgelegt, verfügte aber nur über sechs Betten, da zwei Soldaten Wache hielten. Für die hilfreichen Erläuterungen bedankte sich der Vereinsvorsitzende Hardy Rehmann. Im Anschluss wurde die Gelegenheit sich bei Kaffee und Limeskuchen auszutauschen, gerne angenommen.

Pressemeldung Denkmalverein Sinzig
Foto: Privat

Wir waren ebenfalls mit der Kamera in den Römerwelten und konstruierten diese 360° Panoramaaufnahme

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