Austausch mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz zum Wiederaufbau
Die Landtagsabgeordnete Susanne Müller traf sich in dieser Woche per Videokonferenz mit der Architektenkammer zum Thema Wiederaufbau.
Die Architektenkammer wurde von Herrn Herges (Kammergruppensprecher für den Bereich Ahrweiler, Mayen-Koblenz und Cochem) und Frau Kurz (Vizepräsidentin der Architektenkammer RLP) vertreten. Auf Initiative der Architektenkammer sind seit der Flut im letzten Jahr im Rahmen des Wiederaufbaus für die Betroffenen kostenlose bautechnische Vor-Ort-Beratungen durchArchitekturbüros eingerichtet worden. Zahlreiche Büros führen darüber hinaus Schadensbegutachtungen durch, während die Kammer Fachforen, Informationsveranstaltungen anbietet unddie Vernetzung der Akteure vor Ortunterstützt.
Frau Kurz und Herr Herges berichten, dass sich das Tätigkeitsfeld der Architekten zunehmend verlagert: Von der Einzelmaßnahme, dem einzelnen Haus oder dem Wohnkomplex hin zu dem Gesamtbild einer Ortschaft / der Region. Ortsprägende Gebäude oder Bauten beeinflussen beim Wiederaufbau das Ortsbild und die Region nachhaltig. Die Architektenkammer ist im regen Austausch mit Behörden, kommunal Verantwortlichen und anderen Akteuren. Sie hat beispielsweise die Idee von “mobilen Gestaltungsbeiräten” eingebracht, die z. B. beratend in den Orten tätig werden könnten.
Es wird insbesondere für die nächsten Monate spannend werden, welche Auswirkungen z. B. vorliegende Tourismuskonzeptionen oder Ideen Einfluss auf die Dorf- oder Ortsentwicklung haben werden und wie mögliche Tourismuskonzepte inhaltlich gestaltet sein werden oder z. B. welche Besuchergruppen angesprochen werden sollen.
Im Gespräch mit betroffenen BürgerInnen würde – so berichtet Herr Herges – oft klar, dass die Sorge vor weiteren möglichen Überschwemmungen groß ist. Es ginge nicht nur darum, den Wiederaufbau hochwasserresilient und nachhaltig zu gestalten, sondern dem Fluss mehr Raum zu geben, dieses Bewusstsein habe sich vor Ort intensiv eingeprägt. Das Informationsbedürfnis der Menschen ist groß. Es ist eine Herausforderung, die vielen Informationen zu adressieren und fortlaufend im Austausch zu bleiben, um so für eine gleichgute Informationslage zu sorgen.
Ein weiterer Themenkomplex waren die Auswirkungen der Ukraine-Krise auf die Bauwirtschaft, insbesondere auf den Wiederaufbau im Kreis. Der Baupreisindex sei nach wie vor steigend. Die starke Nachfrage im Kreis führt zu massiven Preiserhöhungen. Davon Betroffene können durch Verwendungsnachweise einen Nachweis über die Kostensteigerung erbringen und erhalten dieses Geld nachträglich zurück (Antragsverfahren ISB). Letzter Themenkomplex war die Bauleitplanung sowie mögliche Erleichterungen für den Wiederaufbau. Aus Zeitgründen konnte dieser Bereich nur angerissen werden, daher wird das Gespräch fortgesetzt. Die Landtagsabgeordnete dankte Herrn Herges und Frau Kurz für das Engagement der Architektenkammer beim Wiederaufbau und die gute Kooperation und Unterstützung der Betroffenen in der Region. Die Informationen aus dem Gespräch wird sie als Information für die weitere Arbeit in der Enquete-Kommission mitnehmen.
Pressemeldung SPD Landtagsabgeordnete Susanne Müller
Foto: Privat