Aktiplan

Rhein-Ahr Anzeiger

Online-Magazin für Remagen + Sinzig + Bad Breisig

Aktiplan

Rhein-Ahr Anzeiger

Remagen + Sinzig + Bad Breisig + Kreis Ahrweiler
Glasreinigung Norbert Engel Sinzig

Streitfall Nepomukbrücke in Rech

Deutscher Verband für Kunstgeschichte und Stiftung Deutscher Denkmalschutz: Ortsbürgermeister Vrijdaghs Entscheidung ist ein tragischer Fehler

Nepomukbrücke – erhaltenswertes Denkmal oder Todesfalle?

Geht es um die Erhaltung der Nepomukbrücke in Rech, gehen die Emotionen hoch. Für die Einen ist es ein erhaltenswertes und kulturell wichtiges Bauwerk, ist es für die Anderen ein lebensgefährliches Hindernis für die Ahr bei Hochwassern.
Viele Fachleute halten den Abriss für unnötig und wollen die Brücke wieder aufbauen, auch von einem Erhalt als Mahnmal ist die Rede. Rechs Ortsbürgermeister Benjamin Vrijdaghs ist da anderer Meinung und würde die Brücke lieber heute als morgen abreißen. Die SGD Nord als Genehmigungsbehörde sieht die Brücke ebenfalls problematisch und hat den Abriss bereits Ende letzten Jahres bewilligt.

Der „Deutsche Verband für Kunstgeschichte e.V.“ hat die 1723 erbaute und seit 1981 als geschütztes Baudenkmal deklarierte Brücke eine akute Gefährdung zugewiesen und einen Eil-Appell zur Erhaltung verfasst.
Der Verband schreibt dazu: „Hilft dieser Brücke nur noch ein Wunder? Die schreckliche Flutkatastrophe im Juli 2021, die viele Menschenleben forderte, hat der Brückenheilige St. Nepomuk nicht verhindern können. Von der im 18. Jahrhundert errichteten Brücke blieben allerdings trotz der katastrophalen Schäden beachtliche Teile erhalten. Sie bedeuten den Menschen vor Ort viel – denn sie sind eine Brücke in die Vergangenheit und zugleich ein Symbol für den Neuaufbau. Angesichts der flächenhaften Vernichtung von Geschichtszeugnissen im Ahrtal ist ihr Abriss nicht hinnehmbar.“ Unterstützung erhält der Verband von der Stiftung Deutscher Denkmalschutz.
Link zur Webseite: https://kunstgeschichte.org/verband/rote-liste/nepomuk-bruecke-in-rech/

Stiftung Deutscher Denkmalschutz

Auch die Stiftung Deutscher Denkmalschutz ist der Meinung, dass die Brücke erhaltenswert ist und schreibt: „Experteneinschätzungen gehen inzwischen davon aus, dass die Bewahrung der Nepomukbrücke in Rech – im jetzigen Zustand, ohne den eingestürzten rechten Bogen zu rekonstruieren – mit geeigneten Konzepten für den Hochwasserschutz gut umsetzbar ist, ohne die Menschen vor Ort erneut zu gefährden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat sich immer wieder bemüht, den Verantwortlichen vor Ort diesen Kenntnisstand näherzubringen. Dennoch halten diese nach wie vor an dem Abrissvorhaben fest. Es ist fünf vor zwölf: der Abriss scheint unmittelbar bevorzustehen. Dieser Verlust wäre aus vielen Gründen ein tragischer Fehler!
Link zur Webseite mit dem Appell: https://www.denkmalschutz.de/ahrtalbruecken/nepomukbruecke.html

Ortsbürgermeister Benjamin Vrijdaghs nimmt Stellung:

Deutsche Stiftung Denkmalschutz greift Rechs Ortsbürgermeister wegen der Nepomukbrücke anwaltlich an

Rechs Ortsbürgermeister Benjamin Vrijdaghs von Denkmalschützern wegen Presse-Äußerungen abgemahnt

VG Altenahr / Rech. Nach einem Bericht in der Rhein-Zeitung vom 15. März 2023, in dem Rechs Ortsbürgermeister (OB) Benjamin Vrijdaghs sich auch zur Initiative der Denkmalschützer zum Erhalt der Nepomukbrücke geäußert hatte, wurde OB Vrijdaghs eine durch die DSD veranlasste anwaltliche Abmahnung mit einer Aufforderung zur Unterlassung bestimmter Äußerungen zugestellt. Diese Abmahnung hat OB Vrijdaghs – notgedrungen ebenfalls anwaltlich – zurückweisen lassen. Daraufhin hat die Stiftung einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung beim Verwaltungsgericht (VG) Koblenz gestellt, auf den OB Vrijdaghs – wiederum notgedrungen anwaltlich – erwidert hat, damit der Antrag der DSD zurückgewiesen wird.
Es gibt so Tage, da würde man sich gerne mal kneifen lassen um festzustellen, dass man nicht träumt“, beschreibt Rechs Ortsbürgermeister Benjamin Vrijdaghs den Tag, als er die Abmahnung gelesen hatte. Für den überzeugten und diskussionsfreudigen Demokraten ist dieses Vorgehen der DSD angesichts seiner harmlosen Äußerungen unbegreiflich.
Die Stiftung stößt sich unter anderem an folgender Aussage von Vrijdaghs in dem Bericht der Rhein-Zeitung: „Von den mehr als 3.000 Unterzeichnern kommen die wenigsten aus der Region. Die Unterzeichner kommen aus München, Stuttgart oder Hamburg, aber nicht aus der Region.
Die DSD behauptet, der zweite Satz sei isoliert vom ersten zu betrachten und enthalte somit eine Falschaussage, weil es ja einige wenige Unterzeichner aus der Region gebe. Vrijdaghs Anwälte, die Kanzlei Müller-Römer Rechtsanwälte aus Köln, weisen darauf hin, dass beide Sätze natürlich zusammen zu lesen sind und also für jeden Leser klar ist, dass eben nur sehr wenige Unterzeichner aus der Region kommen und die Aussage damit richtig sei. Fakt ist: Die DSD selbst trägt vor, dass am 10.03.2023 lediglich fünf Unterzeichner identifizierbar aus der Region kamen.
Außerdem wurden in dem Artikel der Rhein-Zeitung weitere vermeintliche Äußerungen von Vrijdaghs in indirekter Rede wiedergegeben, was bedeutet, dass die Autorin des Artikels diese Äußerungen nur wiedergegeben hat, wie sie meinte, sie verstehen zu dürfen, also letztlich eine Interpretation der Autorin. Die DSD macht diese Formulierungen der Autorin der Rheinzeitung zum Gegenstand des Streits mit dem Ortsbürgermeister, obwohl sie diese Punkte mit der Rheinzeitung ausfechten müsste, wenn sie der Meinung ist, dass da rechtsverletzende falsche Tatsachen behauptet werden.
Die geäußerten datenschutzrechtlichen Bedenken durch den Ortsbürgermeister hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung der online publizierten Initiative missfallen der DSD ebenfalls. Auch hier verlangt sie Unterlassung. OB Vrijdaghs bzw. seine Anwälte sind jedoch nach wie vor der Auffassung, dass ein Datenschutzverstoß vorliegt, weswegen auch die entsprechende Anmerkung von OB Vrijdaghs dazu vollkommen legitim sei.
Rechs Ortsbürgermeister Benjamin Vrijdaghs ist mehr als irritiert über die Vorgehensweise der DSD. „Es spricht grundsätzlich überhaupt nichts gegen eine denkmalschützende Initiative. Aber wie in diesem Fall unter Missachtung der Realitäten in Rech vorgegangen wird und wie ich persönlich angegangen werde, ist für mich extrem befremdlich. Hinsichtlich der Nepomukbrücke, die auch ich immer als sehr schön wahrgenommen habe, gibt es nach meinem Verständnis eine klare Rechts- und Faktenlage. Diese führt dazu, dass die Brücke leider abgerissen werden muss. Wir haben nach der Flutkatastrophe mit dem Aufbau des Ahrtals schon genug Arbeit. Und nun werden uns noch diese zusätzlichen, zeitaufwendigen und nervenaufreibenden Baustellen beschert“, sagt Vrijdaghs, der lieber seine ganze Zeit und Kraft in den Aufbau von Rech statt in juristische Auseinandersetzungen investieren würde.

Pressemeldung Verbandsgemeindeverwaltung Altenahr

Der Südwestrundfunk berichtete bereits mehrfach über die Brücke

Sehen Sie hier den Filmbericht vom 13.4.2023

Link zur Webseite des SWR: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/abriss-nepomukbruecke-rech-100.html


Weitere Berichte im Südwestfunk

SGD hält an Abriss der Nepomuk-Brücke in Rech fest

Sendung vom Di., 29.11.2022
SWR4 Rheinland-Pfalz

Link zur Sendung: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/

Hat die Nepomuk-Brücke in Rech doch eine Zukunft?

Sendung vom Mo., 21.11.2022
SWR Aktuell Rheinland-Pfalz

Link zur Sendung: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/

Streit über geplanten Abriss der Nepomukbrücke

Sendung vom

Link zur Sendung: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/

Weitere Links zur Nepomukbrücke hier im Aktiplan

Nepomuckbrücke in Rech

Rechs Ortsbürgermeister Benjamin Vrijdaghs gibt Rücktritt bekannt

Sechster Bürgerbrief gibt Rücktritt des Ortsbürgermeisters der Ortsgemeinde Rech zum Monatsende bekannt Dominik Gieler zum bevorstehenden Rücktritt von Ortsbürgermeister Benjamin Vrijdaghs VG Altenahr. Mit einem Bürgerbrief vom 20. April 2023 gibt Benjamin Vrijdaghs auf der Homepage der Ortsgemeinde Rech seinen Rücktritt als Ortsbürgermeister zum 30. April 2023 bekannt.Dominik Gieler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, sagt dazu: […]

Nepomuckbrücke in Rech

Streitfall Nepomukbrücke in Rech

Deutscher Verband für Kunstgeschichte und Stiftung Deutscher Denkmalschutz: Ortsbürgermeister Vrijdaghs Entscheidung ist ein tragischer Fehler Nepomukbrücke – erhaltenswertes Denkmal oder Todesfalle? Geht es um die Erhaltung der Nepomukbrücke in Rech, gehen die Emotionen hoch. Für die Einen ist es ein erhaltenswertes und kulturell wichtiges Bauwerk, ist es für die Anderen ein lebensgefährliches Hindernis für die […]

Mike Grunzke Nepomukbrücke

Mikes Federstreich: Nepomukbrücke – Abrissbirne oder Renovierung ?

Hochwasserschutz durch Abriss der Brücke fraglich Schutzpatron der Brücke wurde 1393 von der Karlsbrücke in Prag in die Moldau geworfen und ertränkt Die Wogen gehen hoch, wenn man die Diskussion zur Nepomukbrücke in Rech verfolgt. Vier Maßnahmen sind in Betracht gezogen worden. Dabei stehen die Gemeinde, die Kreisverwaltung, das Denkmalamt, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und […]

Nepomuckbrücke in Rech

Bürgermeister Altenahr – Deutsche Stiftung Denkmalschutz gefährdet Menschenleben

Vorhandene behördliche Abrissgenehmigung setzt Menschenleben über Denkmalschutz Deutsche Stiftung Denkmalschutz agiert eigennützig ohne Rücksicht auf Menschenleben VG Altenahr. Seit Wochen schürt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) Diskussionen im von der Flut hart betroffenen Weinort Rech. Rechs Ortsbürgermeister Benjamin Vrijdaghs und Dominik Gieler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, beziehen Stellung zu den Vorgängen der DSD. Bereits im […]

Nepomuckbrücke in Rech

Abbruch der Nepomuk-Brücke in Rech

Denkmalrechtliche Genehmigung für den Abbruch der Nepomuk-Brücke in Rech Vorab: Es liegt nicht in der Entscheidungshoheit der Kreisverwaltung Ahrweiler, ob beziehungsweise wann die Nepomuk-Brücke in Rech abgerissen wird. Diese Entscheidung kann nur der zuständige Straßenbaulastträger und damit für die Nepomuk-Brück die Ortsgemeinde Rech treffen. In ihrer Funktion als untere Denkmalschutzbehörde hat die Kreisverwaltung in Abstimmung […]

DRK-Wasserwachttaucher begutachten Fundament der Nepomukbrücke in Rech

DRK-Wasserwacht Rheinland-Pfalz übt in der Ahr Kreis Ahrweiler. Für Aufsehen an der Ahr sorgten am vergangenen Sonntag Einsatzkräfte der Wasserwacht vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Rheinland-Pfalz. Die durch die Ahrflut vom 14. Juli 2021 zerstörte Nepumukbrücke in Rech diente DRK-Tauchern im Rettungsdienst als Objekt für einen Erkundungseinsatz. DRK-Fließwasserretter begleiteten den Taucheinsatz und nutzen die […]

AG
Titelfoto: Archiv Gottschalk

Hat Ihnen der Artikel gefallen? Diesen haben wir dank der Unterstützung unserer Mitglieder und Anzeigenkunden veröffentlichen können. Wenn auch Sie uns mit 3,- € oder 6,- € monatlich fördern möchten klicken Sie auf den Link: https://www.aktiplan.de/aktiplan-abonnent-werden/

Oder unterstützen Sie uns einmalig mit einem frei wählbaren Betrag über PayPal:
https://www.paypal.com

Ähnliche Artikel

Anzeigen im Schaufenster

Anzeige Banner

Infos zur Anzeigenwerbung auf unserer Sonderseite bei Klick 

Rheinmeile 360

NEWS

Firmen im Aktiplan