Remagen feiert im November wieder den Tag der Demokratie
Ein buntes Programm für alle am Samstag 18. November
„Demokratie und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit, sondern müssen von uns als Gesellschaft gelebt und gestaltet werden.“ Björn Ingendahl, Bürgermeister von Remagen zum Tag der Demokratie 2023.
Das Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie feiert den diesjährigen Tag der Demokratie am 18. November unter dem Motto „aktiv.zukunft.machen“. Nach einem interreligiösen Gottesdienst an der Kapelle „Schwarze Madonna“ findet der Hauptteil des Programms in der Rheinhalle Remagen, von 13:00 Uhr bis 19:00 Uhr statt.
Hintergrund
Der Tag der Demokratie ist seit 2012 zu einer jährlichen Veranstaltung in Remagen geworden. Die Aufmärsche der Rechtsextremisten finden seit dem letzten Jahr nicht mehr statt. Remagen bzw. die Rheinwiesen bleiben dennoch ein wichtiger Anziehungspunkt der Szene. Michaela Schmitt, aus dem Sprecherteam des Bündnisses Remagen für Frieden und Demokratie, meint, dass die Gefahr für unsere Demokratie durch die Aktivitäten von Rechtsradikalen nicht gebannt ist. „Die Rechten suchen immer wieder neue Möglichkeiten, ihre antidemokratischen Ideen zu propagieren, suchen auch Unterstützung in der Mitte unserer Gesellschaft mit Geschichtsverfälschungen und Verschwörungserzählungen. Wenn wir eine bessere Zukunft für unsere und die nächsten Generationen wollen, ohne Hass und Menschenverachtung, müssen wir unsere Demokratie schützen. Wir müssen aktiv sein!“
Ein buntes Demokratiefest für alle
Die Vorbereitung für den Tag läuft gerade auf Hochtouren. Sehr viele Menschen aus der Region sind schon „aktiv“ dabei. Mittlerweile, durch Zusagen von vielen Personen, sowohl Politikern, Musikern und Künstlern, als auch diversen Gruppen und Organisationen, entwickelt sich der Tag der Demokratie zu einem großen und einem großartigen Ereignis. Zahlreiche Infostände sowie Beiträge aus der Literatur und Kunstszene bieten den offenen, aktiven Austausch mit Menschen unterschiedlicher Meinung und diversem Hintergrund. Insbesondere sind junge Menschen eingeladen, durch kreative Beiträge (Poetry, Theater, Lieder, Film, Poster, Musik etc.) ihre eigenen Perspektiven zum Thema Demokratie zu präsentieren, auf der Infomeile oder sogar auf der Bühne.
Wie in vorherigen Jahren wird Björn Ingendahl, Bürgermeister von Remagen die Veranstaltung mit seinem Grußwort um 13:00 Uhr offiziell eröffnen. Es folgt ein spannendes Programm auf der Bühne mit Moderatorin Marsha Richarz, verschiedenen lokalen Beiträgen zum Thema Demokratie und zwei top Bands der Region, GUTSO und Sinuz.
Wir erwarten viele Teilnehmer. Es wird interaktiv, anregend, unterhaltsam!
Der Tag der Demokratie wird durch das Bundesprogramm ‚Demokratie Leben‘ gefördert.
Ausgewählte Details zum Programm
- 11:30 Uhr 4. Kripper Friedensspaziergang von der Feuerwache Kripp zur Kapelle in Remagen
- 12:00 Uhr Interreligiöser Gottesdienst Friedenskapelle „Schwarze Madonna“
Ab 13:00 Uhr in der Rheinhalle, Remagen
Moderation: Marsha Richarz, Autorin und Slam-Poetin
(brimborium-verlag.de/marsharicharz/)
Grußwort: Bürgermeister Björn Ingendahl
Begrüßungsworte Friedensbündnis: Michaela Schmitt
Lieder und Beiträge von Demokratie-Aktivist:innen: z.B. Liedermacher Stephan Maria Glöckner, Amnesty International, Schüler:innen der Barbarossaschule Sinzig, Künstlerin Rosmarie Feuser, Frauen-Leben-Freiheit etc.
ca. 15:00 Uhr Lesung mit Gabriele Keiser, Autorin „Tatort Rheinbrücke“; anschließend im Vereinsraum eine Diskussion zum Thema Rechtsextremismus
16:30 – 17:30 Uhr Band: GUTSO (wir-sind-gutso.de)
18:00 – 19:00 Uhr Band: Sinuz (sinuz.org)
„Infomeile“
Die Rheinhalle bietet ausreichend Platz für den aktiven, offenen Austausch. Hier können sich Vereine und Organisationen aus der Region präsentieren und zeigen, was Demokratie für sie bedeutet. Hier eine Auswahl von bestätigten Infoständen aus Remagen inkl. ihre Ortschaften und der Region.
- Weltladen Remagen
- Seniorenbeirat Remagen/AWO
- RheinAhrCampus, Hochschule Koblenz
- Omas gegen Rechts, Koblenz
- Beiräte Jugend, Migration
- Ideenwerkstatt Oedingen
- Friedensmuseum Remagen
- SPD Grafschaft und AG 60+
-Okuja Bad Neuenahr mit Queer-Treff - Frauen Leben Freiheit Bonn
- Merida e.V, Sinzig
- Rosmarie Feuser „alle Farben außer braun“
- Kinderhof Remagen
- Irina Garshina, Künstlerin, Ukraine
- SPD OV Remagen und SPD Arbeitskreis Frauen
- Amnesty International
- Podcast-Hörstation 89-Schritte
- Ausstellung NS-Dok-Zentrum Bonn
- Bündnis 90 / Die Grünen
- Barbarossaschule Sinzig
- Engagierte Stadt Remagen
- IGS Remagen
Besucher werden die Möglichkeit haben, aktiv in Gespräche mit den teilnehmenden Gruppen einzutreten und sich an diversen Mitmachaktionen zu beteiligen.
Politiker:innen unterstützen den Tag der Demokratie in Remagen
Tag der Demokratie : Thema Politiker:innen
„Demokratie und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit, sondern müssen von uns als Gesellschaft gelebt und gestaltet werden.“ So äußert sich Björn Ingendahl, Bürgermeister von Remagen in seinem Appell zum Tag der Demokratie am 18. November in der Rheinhalle, Remagen. Wie in vorherigen Jahren wird Herr Ingendahl die Veranstaltung mit seinem Grußwort um 13:00 Uhr offiziell eröffnen. Viele Politiker:innen der Region haben dem Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie erklärt, warum sie ihre Teilnahme an der Veranstaltung bereits bestätigt haben. Vom Ortsvorsteher über Stadtratsmitglied bis zu Mitgliedern des Landtags, aus vielen Parteien. Alle Aussagen zeigen, wie ernst und wie leidenschaftlich unsere Vertreter:innen zu den Grundwerten unserer Demokratie stehen.
Wilfried Humpert, 2. Vorsitzender der Freien Bürgerliste und Ortsvorsteher Remagen, ist nicht allein, wenn er auf die „Zerbrechlichkeit freiheitlich demokratischer Staatsgebilde“ hinweist. „Populistische und ablehnende Haltungen gegenüber Fremden, anderen Kulturen, anderen Religionen und gegenüber dem Staat dürfen nicht den Weg in die Mitte der Gesellschaft finden.“
Susanne Müller, SPD, MdL, sagt „Deutschland ist ein vielfältiges und weltoffenes Land – und das soll auch so bleiben.“ Sie mahnt gegen den Versuch, Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung „salonfähig“ zu machen.
Tim Schäfer, Sprecher Bündnis 90/Die Grünen OV Remagen, meint „Weiterhin drohen rechtsextreme Gruppierungen und Parteien die Stimmung in der Gesellschaft zu vergiften und unsere Demokratie von innen heraus zu zerstören.“
Petra Schneider, CDU, MdL, erinnert daran, dass Freiheit und Gerechtigkeit gefährdet sind, und dies in einer Zeit, in der Krieg in Europa wieder Realität wurde und undemokratische Kräfte unsere Freiheit in Frage stellen.
Alle Beiträge sind sich einig: Im Hinblick auf die verschiedenen Herausforderungen, mit denen unsere Demokratie konfrontiert ist, sind alle Bürger:innen aufgefordert, unsere demokratischen Grundwerte aktiv zu unterstützen.
Petra Schneider: Die Demokratie „gewährleistet die Freiheit, die Menschenrechte und die Möglichkeit, an politischen Prozessen teilzunehmen. Es ist unser aller Pflicht, die Prinzipien der Demokratie zu schützen und fördern.“
Wilfried Humpert: „Demokratie muss durch eigenes Tun lebendig gehaltet werden.“ Wir sollten uns nicht verstecken, sondern für die Demokratie in unserer Stadt und unserem Land einstehen.
Tim Schäfer: „Unsere Demokratie verdient es, auch nachdem keine Neonazis mehr durch Remagen marschieren, verteidigt und gefeiert zu werden.“
Susanne Müller: „Der Tag der Demokratie ist für uns wichtig, um klar zu zeigen, dass die Menschen die sich in unserem Land für Frieden, Freiheit, Toleranz und ein solidarisches Miteinander engagieren, die deutliche Mehrheit sind und dass wir für diese Werte einstehen.“
Die vollständigen Statements dieser und anderer Teilnehmer:innen am Tag der Demokratie sind auf der Homepage tagderdemokratie-remagen.de/ zu finden.
Der Tag der Demokratie wird durch das Bundesprogramm ‚Demokratie leben!‘ gefördert.
Herausragende Musiker spielen in Remagen am 18. November am Tag der Demokratie
Am 18. November ab 13:00 Uhr in der Rheinhalle, Remagen, findet der Tag der Demokratie mit einem starken Angebot an Musik statt.
Stephan Maria Glöckner ist Künstler und Singer/Songwriter aus dem Ahrtal und seit langer Zeit beliebter Musiker in der Region. Als Gründer der Band ‚Menino‘, Gastsänger der Koblenzer Big-Band ‚Swing & More‘ sowie als Sänger und Gitarrist der Sting/Police-Tribute-Band ‚Stingchronicity‘ ist er regelmäßig unterwegs. Er sagt, er möchte durch eine klare Haltung und durch seine musikalische Aussage für den Schutz unseres Rechtsstaates einstehen. Deswegen nimmt er mit einem neuen, für die Veranstaltung komponierten Lied am Tag der Demokratie teil. Mehr auf stephanmaria.de/musik/.
Zwei Top Bands aus der Region sind auch dabei.
GUTSO haben schon dreimal beim Tag der Demokratie mit ihrem Rock mit punkigen Gitarrenriffs gegen Rechts gespielt. GUTSO-Texte sind hintersinnige Bekenntnisse gegen Konsumterror, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie oder für einen radikaleren Umweltschutz. Vor und hinter der Bühne gilt das Motto: »Leute wie wir, die feiern wir hier!« Kritisch-politisch, immer brutal ehrlich und live gute Laune pur. Auch diesmal am 18. November wird musikalisch gefeiert. Mehr auf wir-sind-gutso.de.
Sinuz, eine hervorragende Hip-Hop Band, rennt mit warmen Melodien zu knackigen Drums gegen die Melancholie und den Stillstand an. Immer wieder! Eine Mischung aus progressiver, analoger Soundästhetik und atmosphärischen Synthies lockt ihr Publikum aus der Reserve. Ihr passioniertes Lied zur Flut im Ahrtal lässt keine Zuhörer kalt. Kay Michelt erklärt, warum Sinuz beim Tag der Demokratie spielt: „Remagen ist ein historischer Ort, und der Nationalsozialismus hat bis heute deutliche Spuren hinterlassen, die Remagen immer wieder zur Pilgerstätte für rechtes Gedankengut werden lassen. Gerade in Zeiten, in denen die Rufe von rechts immer lauter werden, gilt es sichtbar zu bleiben, denn: Das ist nicht unser Land und nicht unser Menschenbild – Sinuz steht für Vielfalt, Farbe und die Freiheit des Wortes, und diese Rechte lassen wir nicht missbrauchen! Wir sind lauter!“ Mehr auf sinuz.org
Mehr über den Tag der Demokratie ist auf der Homepage tagderdemokratie-remagen.de/ zu finden.
Der Tag der Demokratie wird durch das Bundesprogramm ‚Demokratie leben!‘ gefördert.
Pressemitteilung Bündnis Remagen 28.10.2023
Tag der Demokratie Remagen Statements von Teilnehmer-innen
Bürgermeister Björn Ingendahl
Warum es auch ohne rechten Aufmarsch wichtig ist, den Tag der Demokratie in Remagen zu begehen:
Auch wenn es in diesem Jahr erfreulicherweise bereits zum zweiten Mal keinen Aufmarsch rechtsextremer Kräfte in Remagen gibt, ist es dennoch von enormer Bedeutung, den Tag der Demokratie zu begehen. Gerade in einer Welt, in der aktuell viele teilweise alte Konflikte neu entflammen, in der Fremdenhass geschürt wird und in der autoritäre Tendenzen drohen, müssen wir unsere demokratischen Grundwerte verteidigen. Demokratie kann auf Dauer nur gelingen, wenn sich viele für diese einsetzen, sich engagieren und die Demokratie so jeden Tag gestalten. Indem wir uns aktiv in den demokratischen Prozess einbringen, tragen wir dazu bei, eine Gesellschaft zu schaffen, die auf Respekt, Zusammenarbeit und Verantwortlichkeit aufbaut. In unserer Einheit und dem Engagement jedes Einzelnen liegt die Stärke, die notwendig ist, um eine gerechte und freie Gesellschaft zu bewahren. Gerade in diesen unruhigen Zeiten ist es umso wichtiger, für unsere freiheitlich-demokratischen Grundwerte einzutreten. Demokratie und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit, sondern müssen von uns als Gesellschaft gelebt und gestaltet werden. Daher rufe ich alle dazu auf, sich am Tag der Demokratie zu beteiligen.
Marsha Richarz, Moderatorin, Autorin, Slam-Poetin
Ich moderiere den Tag der Demokratie. Ich wünsche mir eine vielfältige, inklusive Gesellschaft, die nur entstehen kann, wenn Demokratie und demokratische Werte in allen Lebensbereichen gelebt wird.
Wilfried Humpert, FBL, Ortsvorsteher Remagen
Wie zerbrechlich freiheitlich demokratische Staatsgebilde sind, wenn Populisten und Autokraten mit ihren Thesen hierfür ganze Bevölkerungsschichten unterwandern, lehrt uns nicht nur die dunkle Vergangenheit, sondern leider auch die Gegenwart.
Uns muss bewusst sein, dass Demokratie eben kein Selbstläufer ist, sondern immer wieder verteidigt und durch eigenes Tun lebendig gehalten werden muss. Deshalb lassen Sie uns am Samstag, 18. November 2023 beim Tag der Demokratie in Remagen zeigen, dass uns das Treiben der rechten Szene und deren verquere Ideologien und Parolen eben nicht gleichgültig sind.
Populistische und ablehnende Haltungen gegenüber Fremden, anderen Kulturen, anderen Religionen und gegenüber dem Staat dürfen nicht den Weg in die Mitte der Gesellschaft finden.
Also, zeigen wir gemeinsam, dass wir dem Treiben der rechten Szene nicht tatenlos zusehen, dass wir uns nicht verstecken und dass wir für die Demokratie in unserer Stadt und unserem Land einstehen.
Ich sage an dieser Stelle ein Dankeschön allen Akteuren, allen voran dem „Bündnis Remagen für Frieden und Demokratie“, für die Vorbereitung und Durchführung des Tags der Demokratie. Wir sehen uns am 18. November.
Johanna Kretschmer, Barbarossaschule, Sinzig
Die Grundlage der Demokratie sind die Menschenrechte. Diese wiederum sind nur möglich aufgrund bedingungsloser Achtung der Menschenwürde. Schaut man sich um in der Welt, so ist ein freiheitliches und menschenwürdiges Leben leider nicht selbstverständlich und auch Demokratie ist kein Geschenk. Die meisten von uns in Deutschland haben zwar das Glück, nun schon fast 80 Jahre Frieden und Demokratie zu erleben. Aber alle müssen dafür sorgen, dass es auch so bleibt. Demokratie muss man pflegen, sonst verkümmert sie. Diese Zeilen las ich einmal als junger Mensch. Sie begleiten mich seitdem und bestimmen meine Haltung.
Band Sinuz / Kay Michelt
Warum wir am Tag der Demokratie spielen? Remagen ist ein historischer Ort und der Nationalsozialismus hat bis heute deutliche Spuren hinterlassen, die Remagen immer wieder zur Pilgerstätte für rechtes Gedankengut werden lassen. Wir sind also nicht nur der Historie der Region, sondern vor allem unserem Gewissen verpflichtet, eine rote Line gegen rechte Hetze und menschenfeindliches Gedankengut zu ziehen! Gerade in Zeiten, in denen die Rufe von rechts immer lauter werden, gilt es sichtbar zu bleiben, denn: Das ist nicht unser Land und nicht unser Menschenbild – Sinuz steht für Vielfalt, Farbe und die Freiheit des Wortes und diese Rechte lassen wir nicht missbrauchen! Wir sind lauter!
Udo Klein, SPD Grafschaft
Die demokratischen Werte feiern und sich eindeutig gegen alte und neue rechte Verschwörungstheorien zu positionieren ist wichtig und der aktuellen politischen Lage – im Hinblick auf die erschreckend hohen Zustimmungswerte rechtspopulistischer Kräfte – dringend erforderlich. Daher engagieren wir uns auch in diesem Jahr wieder beim Tag der Demokratie. Seit 160 Jahren ist die SPD das Bollwerk gegen rechts in diesem Land. Das bleibt in Zukunft so. Ich wünsche mir, dass die Veranstaltung auch ein großer Solidaritätsbeitrag für unsere jüdischen Freunde und Freundinnen darstellt, die so brutal überfallen und gedemütigt werden.
Stephan Maria Glöckner, Künstler und Singer/Songwriter
Ich nehme am Tag der Demokratie teil, um durch eine klare Haltung und meine musikalische Aussage für den Schutz unseres Rechtsstaates einzustehen. Sicherlich ist Demokratie eine Art Dauerkompromiss. Jede Person ist aufgefordert, sich zu beteiligen. Das macht Prozesse zäh und Entscheidungen langwierig. Demokratie ist anstrengend, denn es wird gestritten und argumentiert. Aber die Demokratie bietet Grundrechte für alle. Jede Meinung ist berechtigt, solange sie nicht demagogisch oder systemzersetzend ist. Ihr größter Wert ist die Freiheit. Die Freiheit, das Leben selbst zu gestalten, die Freiheit, eine eigene Meinung zu äußern. Das schafft Kreativität, Vielfalt, Lebensqualität und Vertrauen. Für mich als Künstler die einzige Voraussetzung für eine echte Entfaltung.
Winfried Kraatz, Jugendwart der Jugendfeuerwehr Sinzig, Stv. Kreisjugendfeuerwehrwart
Beisitzer d. VG Adenau im Kreisfeuerwehrverband Ahrweiler
Seit 2016 erklärt sich die Kreisjugendfeuerwehr Ahrweiler durch die Teilnahme und einem Infostand solidarisch im Bemühen gegen Rassismus, Antisemitismus, Queerenfeindlichkeit, gegen rechts.
Einer für alle – Alle für einen!“ als ein Leitspruch der (Jugend)Feuerwehren heißt
⦁ Ideologien und Rechtsextremismus zu bearbeiten und sich klar zu positionieren
⦁ Helfen, ungeachtet von Herkunft, Religion, Hautfarbe, sexueller Orientierung
⦁ Vielfalt leben und als Jugendfeuerwehr offen sein für Mädchen und Jungen unterschiedlicher Religion, sozialer, kultureller oder nationaler Herkunft, und unterschiedlicher sexueller Orientierung
⦁ Demokratie und demokratische Prozesse erlebbar machen
⦁ Physische und psychische Gewalt nicht zulassen
⦁ Offensiv Themen der Mitte der Gesellschaft wie Gewalt, Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus, rechtsextremen
Eine Positionierung heißt, wachsam zu sein, wenn sich demokratiefeindliches Engagement in der Jugendfeuerwehr zeigt.
Die Jugendfeuerwehr steht für Zivilcourage, Hilfsbereitschaft und Demokratie. Die engagierten Mitglieder gestalten eine Gemeinschaft, in der Vielfalt und Pluralität geachtet werden. Diskriminierung auf Grund von Nationalität, Herkunft, Geschlecht, Religion oder Hautfarbe und vermeintlich nicht der „Norm“ entsprechenden Mitmenschen stehen im Widerspruch zum Vielfaltgedanken. Schon deshalb schließen sich demokratiefeindliche Agitation und Mitgliedschaft in der Feuerwehr auch aus.
Es gab viele Interessierte, die über den Einsatz der Kreisjugendfeuerwehr in Bezug auf Demokratie aufgeklärt werden konnten. Unser Lehrmaterial, wie Pädagogischer Begleiter, Demokratieberater sind wichtige Grundlagen.
Daher werden wir auch 2023 wieder mit einem Infostand dabei sein.
Rosmarie Feuser, Künstlerin
….von Anfang an engagiere ich mich im Bündnis, besonders zum Tag der Demokratie, der in den letzten Jahren vielfach neu gestaltet wurde.
„Nein, nie wieder rechtes Gedankengut, Nationalismus, Gefährdung der Freiheit und der Demokratie.“ Gerade in diesem Jahr scheint es mir besonders wichtig zu sein, sich eindeutig zu positionieren. Zu dem unsäglichen Krieg in der Ukraine müssen wir jetzt auch noch kriegerische Handlungen im Nahen Osten wahrnehmen. Die momentane israelische Regierung zeigt uns doch sehr deutlich, was rechte Hardliner im Kabinett anrichten können. Damit möchte ich unter keinen Umständen die furchtbaren Taten der Hamas entschuldigen, aber…
Ich hoffe sehr, dass bis zu den Landtagswahlen im Jahr 2024 auch viele AFD-Sympathisant:innen einsehen, dass „ihre“ Partei nicht die sein darf, die als Siegerin hervorgehen wird.
Der Tag der Demokratie 2023 wird in ganz neuem Gewand stattfinden – ich hoffe sehr, dass viele BürgerInnen Flagge zeigen und in die Rheinhalle kommen.
Ich bin mit einer Kunst-Mitmach-Aktion vor Ort. Unter dem Motto: „Alle Farben, außer braun, sind erlaubt“ soll ein übergroßes Plakat entstehen.
Petra Schneider MdL, CDU
Die Demokratie ist das Fundament unserer Gesellschaft und der wesentliche Pfeiler unserer Werte. Sie gewährleistet die Freiheit, die Menschenrechte und die Möglichkeit, an politischen Prozessen teilzunehmen. Es ist unser aller Pflicht, die Prinzipien der Demokratie zu schützen und zu fördern.
Demokratie ist nicht nur ein politisches System, sondern ein Versprechen an die Bürger auf eine gerechte und stabile Zukunft. Beim Tag der Demokratie in Remagen engagieren sich Bürger und Bürgerinnen um daran zu erinnern, und dies in einer Zeit in denen Freiheit und Gerechtigkeit gefährdet sind. In einer Zeit, in der ein Krieg in Europa wieder Realität wurde und undemokratische Kräfte unsere Freiheit in Frage stellen. Für eine stabile Demokratie müssen wir alle zusammenhalten.
Deshalb unterstützte ich das Engagement für den Tag der Demokratie, einer Veranstaltung mit Leuchtturmcharakter für die gesamte Region. Ich freue mich auf den 18. November.
Michael Müller, HOT (Haus der offenen Tür, Sinzig)
Demokratische Grundrechte sind für uns heute selbstverständlich, doch unsere Demokratie gerät europaweit zunehmend in Gefahr. Deshalb ist es von hoher Bedeutung unsere Demokratie jeden Tag neu mit Leben zu füllen. Sie braucht Menschen, die demokratische Kultur vor Ort leben und sie gestalten. Aus diesem Grund ist der „Tag der Demokratie“ eine überaus wichtige Veranstaltung, an der wir vom „Haus der offenen Tür“ jedes Jahr sehr gerne teilnehmen.
Susanne Müller, MdL, SPD
Statement als Mitglied des Landtages RLP:
Deutschland ist ein vielfältiges und weltoffenes Land – und das soll auch so bleiben! Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung sind keine Randerscheinungen sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Manche versuchen sogar, diese „salonfähig“ zu machen. Wir müssen als Demokratinnen und Demokraten am Tag der Demokratie – wie auch an jedem anderen Tag – zusammenstehen und uns zu Demokratie, Vielfalt, Integration, Toleranz und den gesellschaftlichen Zusammenhalt bekennen.
Statement als SPD OV Remagen
Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit haben keinen Platz in unserer Gesellschaft. Wir Sozialdemokraten stehen für Integration und Weltoffenheit und werden nicht zulassen, dass eine kleine Gruppe dafür sorgt, dass sich Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ausbreiten und verstärken. – Der Tag der Demokratie ist für uns wichtig, um klar zu zeigen, dass die Menschen die sich in unserem Land für Frieden, Freiheit, Toleranz und ein solidarisches Miteinander engagieren, die deutliche Mehrheit sind und dass wir für diese Werte einstehen. Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit & Rassismus haben weder in Remagen noch irgendwo anders Platz.
Tim Schäfer, Sprecher Bündnis 90/Die Grünen OV Remagen
Unsere Demokratie verdient es, auch nachdem keine Neonazis mehr durch Remagen marschieren, verteidigt und gefeiert zu werden. Weiterhin drohen rechtsextreme Gruppierungen und Parteien die Stimmung in der Gesellschaft zu vergiften und unsere Demokratie von innen heraus zu zerstören. Deshalb zeigen wir Grüne Präsenz am „Tag der Demokratie“ und uns bei vielen weiteren Aktionen stark für eine wehrhafte Demokratie und ein gutes Zusammenleben aller Menschen.
Herta Stiren, Vorsitzende des CDU Stadtverband Remagen
Der Tag der Demokratie in Remagen erinnert uns seit vielen Jahren daran, wie wichtig es ist unsere Demokratie zu schützen. Leider ist es in vielen anderen Ländern der Welt nicht selbstverständlich in einer Demokratie zu leben. Dabei ist nicht jedem bewusst, dass es auch in Deutschland ein langer Weg bis zu einem freien und friedlichen Miteinander war. Unsere Demokratie ist von uns allen zu unterstützen und zu stärken: Nur durch unser aller demokratisches Miteinander in allen Teilen der Gesellschaft ist es möglich unsere Demokratie mit ihren wesentlichen Merkmalen beschützen und zu achten. Lügen, Hetze, Gewalt und Aggressionen gegen unsere Demokratie sind bereits in den Anfängen zu unterbinden.
Gabriele Keiser, Autorin
Warum ich den „Tag der „Demokratie“ in Remagen unterstütze
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit – auch wenn wir manchmal sorglos so tun, als sei diese Staatsform „normal“. In einer Demokratie – also übersetzt: Volksherrschaft – werden politische Entscheidungen durch den Mehrheitswillen der Bevölkerung getragen. In einer Diktatur hingegen hat nur ein einziger Mensch das Bestimmungsrecht – und zwar über alle wichtigen Entscheidungen bis hin zur Kleiderordnung. Daraus folgt unweigerlich: Wer nicht für mich ist, ist gegen mich – und wer gegen mich ist, wird bekämpft.
Was eine rechtspopulistische Diktatur anrichten kann, haben gerade wir Deutschen im Nationalsozialismus schmerzlich erleben müssen. Besorgniserregend ist, dass dennoch eine größere Mehrheit rechtsgerichtetes Gedankengut wieder attraktiv zu finden scheint. Nicht nur ich sehe mit Schrecken, dass in Deutschland die Demokratie in Gefahr ist. Laut einer repräsentativen Umfrage halten ca. 20 % der Deutschen die rechtspopulistische AfD für eine wirkliche Alternative zu den alteingesessenen Parteien. Gleichwohl ist leicht zu erkennen, dass die AfD keine echten Lösungsansätze bietet, sondern das tut, was Rechtspopulisten immer tun: Sie geben einfache Antworten auf komplexe Fragen. Hinzu kommt: Hier will eine undemokratische Partei mit den Mitteln der Demokratie an die Macht kommen.
Zur Zeit findet in Koblenz ein Prozess gegen eine rechtspopulistische Gruppierung statt, den ich interessiert verfolge. Das erklärte Ziel dieser sogenannten „Vereinten Patrioten“ war – und ist – die Aushebelung der Demokratie. Dass dies oftmals intelligente Menschen sind, die sich solches ausdenken, darunter auch eine habilitierte Theologin, ist mehr als beunruhigend. Zu den Schülern dieser ehemaligen Religionslehrerin einer Mainzer Schule zählt auch der heutige rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD).
Zugegeben: Politik ist schwierig – Politik kann es nie allen recht machen – manchmal werden auch in einer Demokratie unpopuläre Entscheidungen getroffen, dennoch müssen wir alles tun, uns diese einzig richtige Staatsform zu erhalten, um nicht wieder dort zu landen, wo Willkür, Unfreiheit und Rechtlosigkeit herrschen.
Mit meinen Krimis, in denen ich oftmals zwei Zeitebenen miteinander verbinde, versuche ich auf unterhaltsame und spannende Weise einen Beitrag zu Denkanstößen zu liefern. Wir können – und müssen – aus den Fehlern der Vergangenheit lernen, um sie nicht zu wiederholen. Zwei unterschiedliche Reaktionen auf meinen Roman „Tatort Rheinbrücke“, der in Remagen spielt, zeigen deutlich, wie man mit dem Thema „Vergangenheit“ umgehen kann. (In Gänze jeweils nachzulesen auf der Seite von „Amazon“):
„Ich hatte einen spannenden Krimi erwartet. Bekommen habe ich eine langatmige Abrechnung der schändlichen Verbrechen der Nazis an den Sinti und Roma sowie das angebliche Fortbestehen des Rassismuses (sic!) gegenüber diesem Bevölkerungskreis bis in die heutige Zeit.„
„Hier hat die Autorin so sehr meinen Nerv getroffen, wie selten ein Buch aus diesem Genre. Nicht nur die Haltung der Figuren im Roman entspricht vollständig meiner, sondern auch die Rückblicke in die „Hitlerzeit“ sind heute mehr denn je nötig. Den Mut aufzubringen hier so klar Stellung zu beziehen, bewundere ich und einige Rezensionen zeigen wie verwundbar und angreifbar jene sind, die sich hier offenbar betroffen fühlen. … Ich danke Gabriele Keiser für dieses Leseerlebnis und die Betroffenheit, die dieses Buch bei mir ausgelöst hat.“
Auch das ist die Errungenschaft einer Demokratie: Jede(r) ist befugt, sich seine eigene Meinung zu bilden und diese auch zu äußern.
Irina Garshina, Künstlerin aus der Ukraine, lebt seit 16 Monaten in Deutschland
Übermittelt von Jörg Timm: Irina Garshina meint, dass sie stolz auf ihr Land ist, dass es sich stellvertretend für andere Demokratien für die Demokratie einsetzt. Sie wünscht sich ein baldiges Ende des furchtbaren Krieges und den Sieg der Demokratie in ihrem Land.
Sie lebt seit 16 Monaten in Deutschland und ist dankbar für ihre demokratischen Rechte und für die Meinungsfreiheit. Sie wünscht ihren Verwandten, Freunden und ukrainischen Mitbürgern, in einer freien, demokratischen Ukraine zu leben. Sie möchte mit Ihrer Teilnahme ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, in einem demokratischen Land leben zu dürfen, in dem auch Künstler frei ihre Kunst zeigen dürfen.
Bettina Fellmer, Fraktionssprecherin von Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Remagen
Für mich ist es in diesem Jahr wichtiger denn je, am Fest der Demokratie in Remagen teilzunehmen. Demokratie ist die einzige Staatsform, in der wir alle eine Stimme haben, in der wir also alle gleichberechtigt bestimmen können, wie wir zusammenleben wollen. Das sollte selbstverständlich sein, aber täglich müssen wir erleben, dass die Demokratie bedroht ist. Vor allem Rechtsextremisten wollen sie zerstören, mit Gewalt und Lügen. Dagegen sollten sich Demokraten öffentlich wenden und zeigen, wie wichtig Demokratie für uns ist. Wie schön, dass man das auch mit einem Fest machen kann!
Michael Ebling, Innenminister Rheinland Pfalz
Demokratie ist eine Antwort in einer Zeit, in der sich Krisen stapeln und Unsicherheiten zunehmen. Sie zu schützen ist Aufgabe des Staates und einer wachsamen Gesellschaft.
Dominik Springer, Volt
Volt nimmt am Tag der Demokratie in Remagen teil, um ein starkes Statement für die Demokratie abzugeben. Als europäische Bewegung/Partei, die sich als Reaktion auf den Rechtsruck in Europa formiert hat, wollen wir aktiv gegensteuern und für eine starke, progressive und inklusive Demokratie in ganz Europa eintreten. Unser Motto lautet: „Über nationale Grenzen hinweg“ – denn wir glauben daran, dass eine gemeinsame europäische Demokratie der Schlüssel zu einer gerechten und zukunftsorientierten Gesellschaft ist, in der jeder Bürger eine Stimme hat.