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Tod und Leben tanzten miteinander

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Schülerinnen möchten mit ihrer Theateraufführung den Menschen die Angst vor dem Tod nehmen

Jugendliche feiern Premiere mit Theaterstück zum Thema „Leben und sterben lassen“. Auch Musicalmelodien und Menino-Songs begeistern

AHRWEILER. „Leben und sterben lassen“, unter diesem Motto feiert das Hospiz im Ahrtal in diesem Jahr mit einem bunten Veranstaltungsreigen seinen zehnten Geburtstag. Das Ziel: Auch Menschen, die sich bisher nicht oder nur wenig mit der Hospizbewegung befasst haben, auf niederschwellige Art die Hospizidee näher zu bringen. Mit dem Theaterstück „Zwischen den Welten – Ein Tanz von Leben und Tod“, das am Freitag bei einem Konzert-, Musical- und Theaterabend in der Aula des Gymnasiums Calvarienberg in Ahrweiler aufgeführt wurde, ist dies auf eine ganz besonders berührende Art und Weise gelungen. Denn auf der Bühne standen fünf Schülerinnen, die sich durch die Beschäftigung mit dem Stück auch erstmals ganz bewusst mit dem Thema Tod und dem Hospizgedanken auseinandergesetzt haben. 

Tod wird als Ende abgetan, aber seit ich das Stück spielen darf, merke ich, dass das nicht so sein muss. Das hat mir selber ein bisschen die Angst vor dem Tod genommen“, sagt Eduarda Oliveira, die in dem kurzen, aber sehr intensiven Stück in die Rolle der sterbenden Clara geschlüpft ist. Die fünf jungen Schauspielerinnen – neben Eduarda standen auch Julie Pfleger, Marie-Sophie Pollig, Pia Madita Peters und Paula Franken auf der Bühne – wünschen sich, dass mehr über den Tod geredet wird. „Das wird in der Gesellschaft ja oft nicht thematisiert, gehört aber zum Leben dazu. Unsere Message ist: Man braucht davor keine Angst zu haben, man wird weiterleben in den Herzen derer, die einen lieben.

Annette Gies, Schulleiterin des Gymnasiums Calvarienberg, hatte im Deutschunterricht die Frage gestellt, wer denn Interesse hätte, bei einem Theaterstück mitzumachen. Mit dem Hospizverein oder gar dem Thema Sterben hatten die meisten der jungen Schauspielerinnen bis dahin noch keine oder nur wenige Berührungspunkte. Im Gegenteil: „Ich habe immer Angst gehabt vor dem Tod“, erzählt Eduarda. Für die Aufführung hatten die Schülerinnen mehrere kurze Stücke zur Auswahl, an „Zwischen den Welten – Ein Tanz von Leben und Tod“ hat den jungen Leuten besonders gefallen, dass das Zusammenspiel zwischen Leben und Tod gut beschrieben wird. „Als Kind habe ich empfunden, dass der Tod als Ende dargestellt wird, in Abgrenzung vom Leben. Und in diesem Stück geht es mehr darum, dass eigentlich alles ein großer Kreislauf ist“, erklärt Eduarda und fügt hinzu: „Wir sind froh, dass wir das machen, auch wenn es ein etwas härteres Thema ist“. Als Regisseurin fungierte Paula Franken, die selbst auch mitspielte. Die Schülerin des Rhein-Gymnasiums Sinzig hat bereits Regieerfahrung durch ihre Mitgliedschaft in der dortigen Theater-AG.

Ein Theaterstück mit jungen Leuten zum Thema Sterben, das hatten wir noch nie“, freute sich Ulrike Dobrowolny, Vorsitzende des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr und Stiftungsvorstand, die die Aufführung selbst sehr bewegt verfolgte. In ihrer Ansprache betonte sie, wie wichtig es ist, nicht nur das Thema, sondern auch die Arbeit des Hospiz-Vereins in die Öffentlichkeit zu tragen: „Wir brauchen die Öffentlichkeit, damit es ein Hospiz im Ahrtal überhaupt gibt.“ Schließlich wird die stationäre Einrichtung zu mehr als fünf Prozent aus Spenden finanziert. 

Am Ende gab es für die eindrucksvolle Darbietung anhaltenden Applaus und den großen Wunsch, dass das Theaterstück auch noch auf anderen Bühnen aufgeführt wird. „Denn ihr macht etwas ganz Wichtiges: Ihr zeigt nicht nur, wie wichtig es ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, sondern ihr macht damit auch Werbung für den Hospizverein und den Hospizgedanken“, sagte Hospizbotschafter Edgar Steinborn. Der Ex-Fifa-Schiedsrichter führte auch durch den Abend, der neben dem Theaterstück noch zwei weitere Highlights zu bieten hatte. Das Ensemble von „Musical for you“ präsentierte Auszüge aus seiner neuen Gala „Colours – Musik in all ihren Farben“ und sorgte mit Ohrwurm-Stücken aus bekannten Musicals wie Tanz der Vampire oder Arielle für wahre Gänsehaut-Momente. Ebenfalls auf der Bühne stand Stephan Maria Glöckner, Gründer und Frontmann der Weltmusik-Band menino, der sich schon seit einigen Jahren in und für die Hospizbewegung engagiert. Er begeisterte nicht nur mit Liedern von menino, sondern auch eigenen Kompositionen – Songs, die einfach nur gute Laune machten und für eine perfekte Abrundung dieses unvergesslichen Abends sorgten.

Die gute Nachricht: Der Musik- und Theaterabend ist zwar zu Ende, doch die Veranstaltungsreihe zum Hospizjubiläum geht noch weiter. Unter anderem steht ein Golfturnier am 11. Juli auf dem Programm, im September soll es eine Trauertattoo-Ausstellung geben, im gleichen Monat findet auch die Jubiläumsfeier im Rathaussaal der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler statt. Ein Tag der offenen Tür im stationären Hospiz ist für Oktober geplant.

Pressemeldung Hospiz-Stiftung Rhein-Ahr-Eifel
Fotos: Gaby Quarg

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