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Trinkwasser: Schacht ist wahrscheinliche Ursache

Gesundheitsschutz der Bevölkerung hat oberste Priorität – 400 Kilometer Leitungsnetz untersucht – Bisher 450 Kontrollproben

Eine wahrscheinliche Ursache für die Trinkwasserverunreinigung in Teilen der Gemeinde Grafschaft und den östlichen Stadtgebieten von Bad Neuenahr-Ahrweiler ist identifiziert. Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Belüftungsschacht der 12 Kilometer langen Transportleitung, die aus Wachtberg (Nordrhein-Westfalen) in die Gemeinde Grafschaft und in die östliche Kreisstadt führt. Der Schacht liegt an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Das hat die Kreisverwaltung Ahrweiler am Mittwoch (10. September) gemeldet.

Das Schachtwasser wies eine besonders hohe Bakterienkonzentration auf. Der Schacht wurde sofort freigepumpt, gereinigt, desinfiziert und abgedichtet. Alle weiteren Schächte entlang der Leitung wurden ebenfalls kontrolliert und vorsorglich desinfiziert. Der Eintrag der E-Coli-Bakterien in den verunreinigten Schacht steht nach Einschätzung des Gesundheitsamtes offenbar im Zusammenhang mit den teilweise ungewöhnlich starken Regenfällen der vergangenen Wochen.

Die gesamte Transportleitung wird gechlort. Das Chloren, das sich in Geruch und Geschmack bemerkbar machen kann, entspricht den Vorgaben der Trinkwasserverordnung, dient dem Schutz der Verbraucher und ist gesundheitlich unbedenklich.

Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung hat mit den betroffenen Kommunen, den Wasserversorgern und dem Trinkwasser-Experten Prof. Dr. med. Martin Exner vom Hygiene-Institut der Universität Bonn mit Hochdruck an der Ursachenfindung gearbeitet. Zeitgleich wurden die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen vorgenommen. Das Kreis-Gesundheitsamt hat umfangreiche Schutzmaßnahmen angeordnet, unter anderem das Abkochgebot sowie die Desinfektion und Spülung des gesamten rund 400 Kilometer langen Leitungsnetzes. Bei der Suche nach der Ursache wurden rund 450 Kontrollproben im gesamten Netz gezogen und Untersuchungen vorgenommen. Das gilt für 15 Hochbehälter, 11 Druckerhöhungsanlagen und 5 Pumpwerke.

Wie sehen das weitere Vorgehen und die zeitliche Perspektive aus? Der Gesundheitsschutz der Bevölkerung hat weiterhin oberste Priorität. Es gilt der Grundsatz: Gründlichkeit und Sorgfalt gehen vor.

Vor Ort-Kontrollen der Trinkwasserbauwerke werden weiter fortgeführt. Nach den gesetzlichen Vorgaben der Trinkwasserverordnung kann das Abkochgebot erst dann aufgehoben werden, wenn drei Labor-Probenserien in Folge ergeben haben, dass dabei die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung uneingeschränkt eingehalten werden. Das gilt für das gesamte betroffene Trinkwassernetz.

Mehr als 50 Kontrollstellen werden derzeit weiterhin beprobt. Jede der täglich gezogenen Proben wird in den Laboren in Bonn und Neuwied analysiert. Jede Analyse dauert mindestens 20 bis 24 Stunden.

Nach derzeitiger Einschätzung des Gesundheitsamtes greifen die durchgeführten Sicherheitsmaßnahmen offensichtlich. Nach den heute (10. September) dem Gesundheitsamt vorgelegten 55 Probeergebnissen überschreitet nur 1 Probe die gesetzlichen Grenzwerte; diese Probe stammt aus der Transportleitung aus Wachtberg.

Sobald das Abkochgebot aufgehoben werden kann, meldet die Kreisverwaltung dies umgehend. Bis dahin bittet das Gesundheitsamt die Bevölkerung um Verständnis für die Fortführung der Sicherheitsmaßnahmen. Diese seien absolut erforderlich, um Erkrankungen vorzubeugen. Das Abkochgebot werde offenbar sehr gut umgesetzt, bisher sei keine Häufung von entsprechenden Krankheitsbildern erkennbar.

Betroffen sind wie bisher folgende Stadtteile und Orte: die gesamte Gemeinde Grafschaft sowie Bad Neuenahr, Heppingen, Heimersheim, Gimmigen, Kirchdaun, Lohrsdorf, Köhler Hof, Ehlingen und Green.

 

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