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Vorbildliches Gewässerentwicklungsprojekt an der Ahr

Manz: „Zum Schutz von Mensch und Natur geben wir der Ahr wieder ihren Raum“

Umweltstaatssekretär Erwin Manz besucht vorbildliches Gewässerentwicklungsprojekt an der Ahr / Durch Uferabflachung wird Fließgeschwindigkeit verringert und dem Fluss mehr Platz gegeben.

Die Renaturierung der Ahr oberhalb von Liers ist ein Vorzeigebeispiel, wie wir dem Fluss mehr Raum geben wollen: Indem das Ufer abgeflacht wurde, kann sich der Fluss nun ausbreiten. Bei Hochwasser steigt der Pegel so weniger schnell an. Auch die Fließgeschwindigkeit nimmt dadurch ab. Davon profitieren alle: Die Menschen, die sich ihre schöne Heimat zurückwünschen und welche vor künftigen Hochwassern geschützt werden sollen sowie unzählige Pflanzen und Tiere, die nun in den Auen mehr Lebensraum vorfinden“, sagt Umweltstaatssekretär Erwin Manz bei seinem heutigen Besuch in Liers. Dort erkundigte er sich über den Stand der Wiederherstellung der Ahr. Diese ist ein erster Baustein des überörtlichen Hochwasservorsorgekonzeptes, das die Hochwasserpartnerschaft beschlossen hat.
 
Sowohl durch die Flut selbst als auch durch die Aufräumarbeiten hat sich das Flussbett verändert. Teilweise wurde der Uferbereich durch Aufschüttung von Boden, der beim Aufräumen bei Seite geschoben wurde, verengt. Dies soll sowohl aus Gründen der Hochwasservorsorge als auch aus ökologischen Gründen behoben werden. Vielmehr noch: Der Fluss soll sich ausbreiten und der Gewässerlauf sich so gefahrlos wie möglich entwickeln können. 

Wolfgang Treis, Präsident der SGD Nord, bedankte sich bei dem Termin vor allem für die gute Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde und betonte die Maßnahme als einen wichtigen Beitrag zur Hochwasservorsorge und zum Schutz der Anwohner:innen sowie zur ökologischen Aufwertung des Gewässers. Die Maßnahmen in den einzelnen Gemeinden und Flussabschnitten müssen, so Treis, gut aufeinander abgestimmt sein. Maßnahmen der Oberlieger dürften nie zulasten der Unterlieger erfolgen. Manz sagt: „Hier ist die Solidargemeinschaft aller Flussanlieger gefordert.“

Damit schnell mit der Umsetzung begonnen werden kann, wird das sogenannte Gewässerwiederherstellungskonzept im Auftrag der Kreisverwaltung und in enger Abstimmung mit den Kommunen in Teilabschnitten parallel erstellt werden. In einzelnen Bereichen konnten solche Maßnahmen schon umgesetzt werden, so wie im Abschnitt zwischen Liers und Dümpelfeld. Durch die hier entstandenen Auen kann sich die Ahr insgesamt nun auf etwa 30 Meter verbreitern. Die Maßnahme in Liers ist bislang rund einen Kilometer lang und soll noch deutlich in Richtung Hönningen ausgeweitet werden. 

Auch an anderen Bereichen der Ahr gilt es, dem Fluss wieder mehr Raum zu geben. Durch Umgestaltungen des Flusslaufes werden die Vorländer wieder an die natürliche Hochwasserdynamik angeschlossen und die Flächen bereitgestellt, in denen sich die Ahr zukünftig wieder frei entwickeln kann. Es entstehen somit Rückhalteräume und Abflussflächen, um die Ortschaften vor künftigen Hochwassern besser zu schützen.

Hintergrund Hochwasservorsorgekonzept

Die Aufstellung eines Hochwasservorsorgekonzeptes wurde von der Hochwasserpartnerschaft Ahr in ihrer Sitzung am 25.10.2021 beschlossen. Neben der Wiederherstellung der Ahr beinhaltet es auch Themen wie die Überarbeitung der Alarm- und Einsatzpläne, die Planung von überörtlich wirksamen Maßnahmen des Wasserrückhalts oder Verbesserungen im Bereich des Pegel- und Meldewesens.
 
Die Hochwasserpartnerschaft Ahr wird sich am 17. Februar erneut treffen, und unter anderem die weiteren Bausteine des überörtlichen Hochwasser-Vorsorgekonzepts festlegen, von denen das Wiederherstellungskonzept der erste ist.

Pressemeldung Ministerium des Innern und für Sport des Landes Rheinland-Pfalz
Foto: Gottschalk

Die Ahr oberhalb der Ahrmündung. Foto Gottschalk

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