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Lässt sich der Wolf im Kreis Ahrweiler nieder?

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Land weitet Präventionsräume auf Gebiete östlich der A61 aus

Ab sofort Förderung von Schutzmaßnahmen für Weidetiere möglich

Kreisgebiet. Der Wolf klopft an die Türen des Kreises Ahrweiler. Das Land hat jetzt das gesamte Kreisgebiet östlich der Autobahn 61 zum sogenannten Präventionsgebiet erklärt. Das bestätigte das rheinland-pfälzische Umweltministerium auf Anfrage des Rhein-Ahr Anzeigers. Damit werden entsprechende Sicherungsmaßnahmen für Weidetiere in dem entsprechenden Gebiet bis zu 100 Prozent gefördert.

Wie der Sprecher des Ministeriums, Dietmar Brück, erklärte, wurde mit diesem Schritt das bereits seit Ende 2018 bestehende Präventionsgebiet im Westerwald ausgedehnt. Es ist eines von insgesamt derzeit sechs Gebieten in Rheinland-Pfalz. Im Westerwald an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen sorgte für geraume Zeit das bis zu 15 Tiere zählende, aber mittlerweile auf nur noch zwei Tiere geschrumpfte Leuscheider Rudel für Aufmerksamkeit. Außerdem hat sich ein junger Wolfsrüde im Raum Hachenburg angesiedelt, dort wurden jüngst auch drei Welpen entdeckt.

Dass ab sofort auch der Kreis Ahrweiler östlich der A61 zum Präventionsgebiet erklärt wurde, hat indes nichts mit verstärkten Sichtungen, Wolfsspuren oder Wolfsrissen zu tun. Wie der Sprecher sagte, gibt es keine aktuellen Hinweise auf eine Wolfspopulation, auch in der Vergangenheit habe es nur sporadische Spuren gegeben. Am 11. Dezember 2021 gelang allerdings der fotografische Nachweis eines Wolfs auf Remagener Gebiet. Nach dem gerade aktualisierten Wolfsmanagementplan soll es leichter sein, Präventionsgebiete auszuweisen. So reicht es mittlerweile etwa, dass über drei Monate Spuren eines Wolfs nachgewiesen worden sind, um ihn als ansässig auszuweisen. Zuvor waren es sechs Monate.

Was bedeutet die Ausweitung des Präventionsgebietes für die örtlichen Tierhalter in Remagen und Sinzig sowie in den Verbandsgemeinden Bad Breisig und Brohltal? Sie können ab sofort Anträge beim Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO) stellen und sowohl investive Kosten für Zäune, Weidezaungeräte und ähnliches als auch Mehraufwendungen für Zäune gefördert bekommen. Die Förderungen können nach Ministeriumsangaben bis zu 100 Prozent betragen. Das im Jahr 2021 gegründete KLUWO ist die zentrale Anlaufstelle im Land für Fragen zu Luchs und Wolf. Es koordiniert demnach im Wesentlichen die Maßnahmen mit Bezug auf die beiden Großkarnivoren in Rheinland-Pfalz. 

Waldbesucher und Spaziergänger in den betroffenen Gebieten des Kreises Ahrweiler müssen allerdings keine „über die normalen Verhaltensregeln hinausgehende“ Maßnahmen ergreifen, heißt es in der Antwort des Ministeriums. Das heiße zum Beispiel, Hunde an der Leine geführt werden sollten. „Wölfe sind im Allgemeinen sehr scheu und meiden den Menschen„, so der Sprecher. 

Hilfreiche Tipps zu Verhaltensregeln gibt das Bundesumweltministerium unter https://www.bmuv.de/themen/artenschutz/nationaler-artenschutz/der-wolf-in-deutschland/wolfsbegegnungen-in-der-kulturlandschaft

Manfred Ruch
Foto: AdobeStock AB Photography

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