Über 10.000 Euro aus Dernau und Rech für Alfafar/Spanien
Die Dernauer trauten ihren Augen nicht: die Bilder, die ihnen die Tagesschau am Abend des 29. Oktober 2024 ins Haus schickte, kannten sie nur allzu gut: überflutete Strassen, Autos, die das Wasser aufgetürmt hatte, Menschen, die verzweifelt nach Hilfe Ausschau hielten. Der Zyklon „Dana“ hatte mehreren Gebieten in Ostspanien sintflutartige Regenfälle beschert. 232 Menschen starben und es gab erhebliche Sachschäden. Eine der tödlichsten Naturkatastrophen der spanischen Geschichte. An der Ahr erinnerte man sich an die Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021.
Die Pfarrgemeinde Dernau bereitete sich gerade vor auf eine Aktion in der Pfarrkirche aus Anlass des Martinsmarktes unter dem Motto „Teilen verbindet“. In der Vorbereitungsgruppe entstand spontan die Idee: „Wir teilen mit den Menschen in Spanien“. In der Spendenbox in der Pfarrkirche sammelten sich schnell mehrere Tausend Euro.
Auch die A-capella-Gruppe „Querbeat“, die am Lucia-Markt im Nachbarort Rech mit ihren Kurzkonzerten begeisterte, beteiligte sich an dieser Aktion und so kamen schließlich insgesamt 11.800,00 Euro zusammen. Jetzt konnte man das Geld nach langem Suchen nach Spanien überweisen und erste Kontakte knüpfen.
Die Caritas der Pfarrei Alfafar wird das Geld verwalten und in einer Gemeinde einsetzen, die als eine der kleinsten Gemeinden Spaniens gilt und sich in den Tagen der Flut als „die am meisten vergessene“ wähnte wie regionale Zeitungen berichteten.
Inzwischen sind die ersten Nachrichten zwischen dem Ahrtal und Valencia hin- und her geschickt worden. Beide Seiten waren überrascht als man Fotos der Weihnachtskrippe austauschte: in der Dernau lag das Jesuskind in einer Schubkarre zwischen Steinen, Zement und Handwerkszeug und in Alfafar im Schlamm, auf einer verschmutzten Regionalflagge, umgeben von Steinen und Besen sowie verschlammten Schuhen. „Im Gebet vereint“, schreibt Pfarrer Javier Frances aus Alfafar dazu.
In Dernau will man die Gemeinde in Spanien jetzt an den Sonntagen ins fürbittende Gebet einschließen, will für die Menschen dort den gleichen Mut und Kraft, den gleichen Beistand und die gleiche Hoffnung und Zuversicht erbitten, die man selbst erfahren hat.
Pressemeldung Msgr. Wilfried Schumacher, Pfarrer & Stadtdechant i.R.
Fotos: Privat