GRÜNER Experte aus dem Landtag im Überflutungsgebiet der Unterahr –
Andreas Hartenfels im ehemaligen Flora-Fauna-Schutzgebiet
Bad Neuenahr-Ahrweiler/Bad Bodendorf
Die gewaltigen Zerstörungen durch die verheerende Kraft der Flutkatastrophe im Sommer sind auch nach fast 6 Monaten überall erkennbar. Auf gemeinsame Einladung der GRÜNEN aus Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig hin kam MdL Andreas Hartenfels in das Überflutungsgebiet zwischen Lohrsdorf und Bad Bodendorf. Die Ahr hat sich hier in besonders deutlicher Form ein neues Flussbett geschaffen. Der Verlauf entspricht tatsächlich dem von vor über 200 Jahren, wie alte Karten zeigen. Durch jetzt wieder entstandenen Verbreiterungen und Verschwenkungen verlangsamt sich die Fließgeschwindigkeit. Auch ergibt sich dadurch mehr Platz im Flussbett für höhere Pegelstände.
In dem Bereich zwischen Lohrsdorf und Bad Bodendorf sehen die GRÜNEN von Sinzig und der Kreisstadt große Potentiale, um einen wirksamen Hochwasserschutz für Sinziger Gebiete zu realisieren. Erste und einfachste Maßnahme: Der Ahr das Überschwemmungsgebiet überlassen und den Fluss nicht wieder in ein enges Bett zurückdrängen. Ob sich in diesem Gebiet auch Polder realisieren lassen sollte unbedingt überprüft werden, empfahl der Landtagsabgeordnete. Durch seine Sachkenntnisse konnten mehrere Möglichkeiten des Hochwasser- und Naturschutzes vor Ort diskutiert werden.
Es werden viele Diskussionen zu führen sein, zu welchem Zweck welche Fläche zur Verfügung gestellt wird. Im Ahrtal schenkt man dem PKW- und LKW-Verkehr viel Fläche, die der Ahr als Retentionsfläche verloren geht. Daher reichte die GRÜNE Stadtratsfraktion auch einen Antrag ein, die B266n zwischen Ehlingen und der Abfahrt Bad Neuenahr auf 2 Spuren zu begrenzen. So gibt man der Ahr bei einem höheren Pegelstand mehr Platz und schützt so Mensch und Natur.
Aus Sicht aller Teilnehmenden muss der Schwerpunkt des politischen Handels der nächsten Wochen, Monate und Jahre darauf liegen, zukünftige Hochwasser- und Flutkatastrophen wo immer es geht zu verhindern oder wenigstens abzumildern. Ein komplettes Hochwasserschutzkonzept muss von der Quelle mit allen zubringenden Tälern bis hin zur Mündung in den Rhein gedacht und geplant werden.
Pressemeldung Bündnis 90/Die GRÜNEN
Foto: Privat