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Kriminalstatistik 2023 der Polizeiinspektion Remagen

Polizeiinspektion Remagen: Bericht zur Kriminalstatistik 2023

Kernsätze

Gesamtzahl der Straftaten erneut leicht rückläufig Aufklärungsquote (AQ) mit 64,1 % auf hohem Niveau Sachbeschädigungen auf öffentlichen Wegen und Plätzen gestiegen

Allgemeines und Grunddaten

Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Zusammenstellung aller der Polizei in einem bestimmten geografischen Raum bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte. Im Fall der PI Remagen umfasst dieser Raum die Städte Remagen und Sinzig, Stadt und Verbandsgemeinde Bad Breisig sowie große Teile der VG Brohltal – ein Gebiet von rund 200 qkm mit insgesamt etwa 60.000 Einwohnern.

Straftatenaufkommen leicht rückläufig

Im Vergleich zum Jahr 2022 ist das Straftatenaufkommen bei der PI Remagen im Jahr 2023 erneut leicht rückläufig. So wurden im Jahr 2023 3.061 Straftaten erfasst, was einen Rückgang der Straftaten um 2,5 % (- 80 Fälle) darstellt.
Von den im Jahr 2023 erfassten 3.061 Straftaten konnten 1961 Fälle aufgeklärt werden. Dies entspricht einer AQ von 64,1 %, (2022 66,5%). Es wurden 1.574 Personen als Tatverdächtige erfasst (Vorjahr 1.564), darunter 50 Kinder (6-13 Jahre), 118 Jugendliche (14-17 Jahre) und 107 Heranwachsende (18 – unter 21 Jahre). Damit wurden insgesamt 275 Tatverdächtige unter 21 Jahren festgestellt, was einem Anteil an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen von ca. 17,5% entspricht. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen (TV) lag bei 29,4% und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 % gestiegen.
Von den bereits erwähnten 3.061 registrierten Straftaten wurden 2.299 bei der PI Remagen abschließend bearbeitet. Das entspricht einem Anteil von ca. 75 %. Die nicht abschließend bearbeiteten Strafanzeigen wurden dabei jedoch in aller Regel von der Remagener Polizei im sogenannten “Ersten Angriff” aufgenommen, in der Folge aber bei anderen Dienststellen, in deren eigentlicher Zuständigkeit die Sachbearbeitung liegt, endbearbeitet. Andere Dienststellen in diesem Zusammenhang sind hier zum Beispiel die Kriminalinspektion Mayen, die Bundespolizei (insbesondere bei Delikten im und um den Bahnverkehr), sowie in besonderen Einzelfällen auch die Kriminaldirektion Koblenz. Dabei liegt der Schwerpunkt in der Zusammenarbeit sicherlich bei der KI Mayen, mit der eng zusammengearbeitet wird, denn Polizeiarbeit ist zum großen Teil Teamwork. Beispielhaft für die Zusammenarbeit sei hier der Bereich der ausgewiesenen Mehrfach- und Intensivtäter genannt, die häufig für ganze Serien von Taten verantwortlich sind. Der erste Angriff findet zwar oftmals durch die Kolleginnen und Kollegen der PI Remagen statt, die Endsachbearbeitung liegt hier allerdings bei der KI Mayen. Hier werden die Taten der einzelnen Täter zusammengeführt, Muster erkannt und die Beweislage verdichtet, um eine spätere Verurteilung erreichen zu können.

Zahl der Einbrüche steigt an, bleibt aber insgesamt auf einem niedrigen Niveau

Die Anzahl der erfassten Fälle von Wohnungseinbruchsdiebstahl (WED) sowie Tageswohnungseinbruch (TWE) sanken in den Vorjahren deutlich ab. Dieser Trend hat sich in den Jahren 2022 und 2023 nicht fortgesetzt, denn die Fallzahlen stiegen in diesem Bereich, wenn auch nur leicht, an. So wurden im Jahr 2023 im Bereich WED 47 Fälle erfasst, was gegenüber dem Vorjahr einer Veränderung von +10 Fällen entspricht. Allerdings blieb es in 26 Fällen nur beim Versuch des WED. Hier spielen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Beratungsangebote zum Einbruchschutz sowie sie Sensibilisierung der Nachbarschaft (Stichwort: “Wachsamer Nachbar”) eine wichtige Rolle. Im Rahmen der Einbruchsberatungen vor Ort werden mögliche Schwachstellen, die die Täter zum Einbruch nutzen können, erkannt, analysiert und in der Folge gesichert, sodass es für die Täter beim Versuch bleibt. Erfreulicherweise konnte die AQ in diesem Bereich nicht nur gehalten, sondern leicht auf 27,7% gesteigert werden (Vorjahr: 27,0 %)

Rohheitsdelikte leicht gefallen

Rohheitsdelikte wie Raub und Körperverletzungsdelikte werden oft in sozialen Medien thematisiert und beeinflussen das subjektive Sicherheitsgefühl. Insgesamt wurden 576 Rohheitsdelikte registriert. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Minimierung um 25 Fälle. Die AQ lag bei erfreulichen 93,4 % (2022 90,7%). Die Veränderung bei den Rohheitsdelikten ist den vorliegenden Zahlen zu Folge minimal und bewegt sich im Rahmen der üblichen statistischen Schwankungen. Bei den registrierten Raubdelikten kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einer leichten Veränderung. Es wurden 13 Raubdelikte registriert (Vorjahr 9). Die AQ betrug 76,9% (2022: 88,9%). Körperverletzungen spielen eine große Rolle innerhalb der Rohheitsdelikte. So wurden im Jahr 2023 370 Körperverletzungen registriert (Vorjahr 375 Fälle, -5 Fälle, -1,3%). Die AQ betrug bei den KV-Delikten 95,1%, was gegenüber dem Vorjahr (93,1%) eine Steigerung von +2 % bedeutet. Oftmals kennen sich bei Körperverletzungen Opfer und Täter, oder es gibt sonstige konkrete Ermittlungsansätze wie gute Täterbeschreibungen oder Zeugen, was die Aufklärung erleichtert. Im Bereich bei den gefährlichen Körperverletzungsdelikten in der Öffentlichkeit, also auf Straßen, Wegen und Plätzen, wurden 30 Fälle erfasst, was einer Minimierung von 10 Fällen (25 %) entspricht.

Sachbeschädigungen auf öffentlichen Wegen und Plätzen gestiegen

Sachbeschädigungen sind insgesamt von 315 Delikten im Jahr 2022 auf aktuell 256 Delikte gesunken (- 59 Fälle, -18,7%). Von den angezeigten Sachbeschädigungen entfielen 105 auf Sachbeschädigungen an KFZ (Vorjahr 116 Fälle, -11 Fälle, – 9,5%). Insgesamt wurden 80 Fälle von Sachbeschädigungen auf öffentlichen Wegen und Plätzen (Vorjahr 57 Fälle) registriert, was einer Steigerung von 23 Fällen und damit +40,35% entspricht.

Betrug stark rückläufig – Tatmittel Internet spielt eine zentrale Rolle

Auf den ersten Blick wird es viele Betrachter erstaunen, dass die Betrugsdelikte bei der PI Remagen seit Jahren rückläufig sind. Waren es in 2015 noch über 900 Fälle, sank deren Zahl kontinuierlich auf nunmehr 451 Delikte in 2023. Wie kommt es dann, dass fast jeder in seinem Familien- oder Bekanntenkreis jemanden kennt, der in den letzten 12 Monaten tatsächlich oder beinahe Opfer einer betrügerischen Attacke wurde? Ein ebenso wesentlicher wie einleuchtender Erklärungsansatz liegt im Tatort- bzw. Territorialprinzip der Kriminalstatistik begründet. Die große Masse der (Serien-) Betrugsdelikte wie etwa Anrufe falscher Polizeibeamter oder anderer Amtsträger, Microsoft-Support-Anrufer, falsche Gewinnbenachrichtigungen, Bitcoin-Erpressungen, falsche Inkassoschreiben oder ausgespähte Kreditkartendaten um nur einige der gängigsten Maschen zu nennen, wird inzwischen über das Telefon und/oder das Internet abgewickelt. Die Täter befinden sich in diesen Fällen also gar nicht körperlich innerhalb des Dienstgebietes der PI Remagen und in vielen Fällen nicht einmal innerhalb Deutschlands. Diese Delikte werden daher in der PKS überhaupt nicht erfasst. Sie werden zwar “gezählt”, aber eben nur vom BKA auf Bundesebene, da sie in der Regel keinem bestimmten Ort oder Region als Tatort zugerechnet werden können. Allerdings wohnen im Bereich der PI Remagen natürlich viele Opfer bzw. Geschädigte dieser überregionalen Betrugsmaschen, so dass die Aufnahme, Erstbearbeitung und Steuerung dieser Delikte auch bei der PI Remagen sehr viel Zeit und Personalressourcen bindet – und für viel Verärgerung bei den Betroffenen sorgt.

Rauschgiftdelikte gesunken

Im Bereich der Rauschgiftdelikte wurden im Jahr 2023 insgesamt 333 Fälle registriert. Das bedeutet, dass damit 41 Fälle weniger als im Jahr 2022 bekannt wurden (374 Fälle im Vorjahr, -10,6%). Die AQ liegt im Jahr 2023 bei 92,2%. Verstöße in Zusammenhang mit Cannabis wurden in 164 Fällen erfasst (Vorjahr 144 Fälle, +13,9%). Die AQ liegt hier bei 92,7%.
Der Bereich der Rauschgiftdelikte zählt zum Bereich der sogenannten “Kontrollkriminalität”, das heißt, dass Lageerkenntnisse stark von Ausmaß und Intensität der Bemühungen der Strafverfolgungsbehörden abhängig sind.
Dem wird im Bereich der PI Remagen durch entsprechende Kontrollmaßnahmen Rechnung getragen, um das Etablieren einer “Szene”, mit all den negativen Begleiterscheinungen, zu verhindern.
Neben der Bekämpfung der Szene vor Ort kommt der Ermittlungsarbeit in diesem Bereich eine bedeutende Rolle zu. Hier sei nochmals auf die Zusammenarbeit mit der KI Mayen hingewiesen. Die Feststellungen vor Ort werden der in der Regel für die Endsachbearbeitung zuständigen KI Mayen mitgeteilt. Hier werden die Erkenntnisse gesammelt, bewertet und ggf. größere Ermittlungsverfahren gegen erkannte Strukturen eingeleitet. Oftmals ergeben sich dann innerhalb dieser Verfahren weitere Verfahren, z.B. gegen identifizierte Dealer, Kuriere etc.

Fazit

Abschließend ist festzustellen, dass das Straftatenaufkommen im Dienstbezirk der PI Remagen in der Gesamtheit im Jahr 2023 etwas niedriger war als im Jahr 2022. Die Anzahl der erfassten Straftaten bewegt sich insgesamt weiterhin auf einem niedrigen Niveau.

Pressemeldung Polizeiinspektion Remagen
Foto: Archiv

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