Feuerwehr Heckenbach übt komplexes Szenario mit benachbarten Wehren und Landwirten

VG Altenahr / Heckenbach. Wie hoch die Gefahr von Waldbränden ist, sieht man jeden Sommer fast täglich mit beeindruckenden Bildern in den Nachrichten. Auch wenn der regnerische Sommer in unseren Breitengraden dieses Jahr eine Ausnahme darstellt, ist auch hier die Gefahr von Waldbränden hoch. Damit im Falle eines Falles alles möglichst reibungslos funktioniert, übte die Freiwillige Feuerwehr Heckenbach zusammen mit umliegenden Wehren die Löschwasserversorgung bei einem Waldbrand.
Seit Jahren mäßiger Regen, immer länger werdende Trockenheitsphasen und daraus resultierende fast 60 Hektar kahl liegende und durch Borkenkäfer geschädigte Waldflächen mit abgebrochenem trockenen Ästen am Boden stellen bei einem Waldbrand die Feuerwehren vor große Herausforderungen. Hinzu kommt noch die in den Außenbereichen fehlende Wasser-Infrastruktur.
Die Ortsgemeinde Heckenbach grenzt im südlichen Teil der Verbandsgemeinde Altenahr mit Waldflächen an den Ortsteil Ramersbach der Kreisstadt, an die Ortsgemeinde Kaltenborn der Verbandsgemeinde Adenau und zum größten Teil an die Verbandsgemeinde Brohltal mit der dortigen Ausrückegemeinschaft der Freiwilligen Feuerwehren Kempenich / Spessart / Engeln / Hohenleimbach.
Zwölf Einsatzkräfte der Feuerwehr Heckenbach zusammen mit 22 Kräften der Wehren aus dem Brohltal und Landwirte mit vier Traktorgespannen bewältigten die rund dreistündige Übung bei drückend-schwülem Sommerwetter auf der Höhenlage von Cassel und Kempenich. Bereits vor einigen Jahren hat die Feuerwehr Heckenbach acht mobile Tankfässer mit einem Fassungsvermögen von 5.000 bis 15.000 Liter Wasser von Landwirten der umliegenden Höfe in ihr Gefahrenabwehrkonzept aufgenommen. Diese Tankwagen können selbstständig an jedem offenen Gewässer in etwa drei bis vier Minuten befüllt oder entleert werden. Durch eigens erstellte Anschlüsse ist es möglich, eine feuerwehrübliche Tragkraftspritze an diese Fässer anzuschließen und einen Brand zu bekämpfen. Die Feuerwehr Heckenbach verfügt über mobile Zapfstellen, mit denen an den Teichen in der Region schnellstmöglich die landwirtschaftlichen Pumptankwagen befüllt werden. In Verbindung mit Traktoren als Zugfahrzeug sind die Gespanne weitestgehend geländegängig und mobil einsetzbar.
Großflächige Einsatzlagen wie etwa Waldbrände sind bezüglich Einsatztaktik und Kommunikation für die Wehren anspruchsvoll. Die Ablaufplanung solcher Einsätze ist von den jeweiligen Möglichkeiten der Traktorengespanne sowie der Berücksichtigung richtiger Befüllungszeiten abhängig. Mit dieser Gemeinschaftsübung wurde nun geprüft und festgestellt, wie die einsatztaktische Schlagkraft dieser mobilen Tankfässer bestmöglich genutzt und wie die bereits gute Zusammenarbeit mit benachbarten Wehren weiter optimiert werden kann.

Geübt wurden auch die Möglichkeiten des Einsatzes von sogenannten Chiemsee-Pumpen. Das sind verstopfungssichere Tauchpumpen für schwerst-verschmutztes Wasser mit Schlamm und Feststoffen wie Laub, Holzstücken, langfaserigen Textilien oder Plastikfolien. Mit diesen Spezialpumpen wird in mobilen Aufstellbehältern das von grober Verschmutzung befreite Wasser zwischengespeichert und damit die Tankwagen befüllt. Da verschiedene Aufstellbehälter bei den Wehren vorhanden sind, wurden hier die jeweiligen Vor- und Nachteile genau unter die Lupe genommen. Die fachgerechte Schlauchverlegung sowie die Möglichkeit der Durchmesserreduzierung von große auf kleine Schlauchdurchmesser zur Vermeidung von Druckabfall in langen Strecken der Löschwasserversorgung wurde ebenfalls geübt.
Mit vielen Erkenntnissen, wie die benachbarten Feuerwehren im Einsatz zusammenarbeiten können, endete die Übung am Feuerwehrgerätehaus in Cassel in gemütlicher Runde mit Fachsimpelei, einem Imbiss und kalten Getränken.

Pressemeldung Verbandsgemeindeverwaltung Altenahr
Foto: Paul Schier / FFW Heckenbach