Schließung der Gynäkologie und der Geburtsstation im Maria Hilf Krankenhaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Die Wogen gehen hoch, wenn man die Aufregung um die Schließung der Gynäkologie und der Geburtsstation im Maria Hilf Krankenhaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler medial betrachtet. Betreiberin Marienhausgruppe mit Sitz in Waldbreitbach schreibt auf ihrer Webseite: “Das Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler sieht sich aufgrund signifikanter Engpässe beim medizinischen und pflegenden Fachpersonal für die Bereiche Geburtshilfe und Gynäkologie gezwungen, die stationäre Geburtshilfe (Kreißsaal) zum 5. Dezember 2022 und die stationäre gynäkologische Versorgung zum 16. Dezember 2022 am Standort Bad Neuenahr einzustellen.” Als Grund für die Schließung gibt der Betreiber fehlendes Fachpersonal an. “Trotz intensiver Maßnahmen zur Gewinnung neuer qualifizierter Mitarbeitender für die Abteilung, ist es nach wie vor äußerst schwierig, Ersatz für ausscheidende oder längerfristig ausfallende Mitarbeitende zu werben. Unsere Bemühungen, die Chefarztposition nachzubesetzen und darüber hinaus ein Oberarzt-Team zu gewinnen, waren ebenfalls nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt.“
Zu anderen Erkenntnissen kommt das Satiremagazin Extra 3 in seiner Sendung vom 8.12.2022. Danach liegt das Problem deutschlandweit bei den vor über 20 Jahren von der damaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und ihrem damaligen Berater und heutigem Gesundheitsminister Karl Lauterbach eingeführten Fallpauschalen. Es werden oft nur noch Fälle behandelt, für die die Kassen gut bezahlen. Das System muss sich rechnen. Nicht zu den lukrativen Behandlungen gehören Geburten. Das kommt davon, wenn nicht Ärzte, sondern BWLer das Zepter schwingen. Nach gut 20 Jahren hat Lauterbach den Fehler erkannt und weicht jetzt das von ihm konstruierte System auf.
Hier im Umkreis befinden sich die nächsten Geburtsstationen im Gemeinschaftskrankenhaus Bonn und im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth in Neuwied. Somit gibt es im gesamten Kreis Ahrweiler keine Geburtsstation mehr.
Das erinnerte Karikaturist, Grafiker und Ex-Sinziger Mike Grunzke an eine schon etwas ältere Geschichte und hat diesen Gedanken zu Papier gebracht. Er kommt zu dem Schluss: “Die heutige Geburtensituation ist so ähnlich wie vor 2022 Jahren“.
AG
Karikatur: Mike Grunzke