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Rege Beteiligung an Waldbegehung der Grünen-Stadratsfraktion Remagen

Dem Wald geht es schlecht – aber es gibt Lösungen

Dass es dem Wald auf dem Remagener Reisberg nicht gut geht, konnten rund 20 Remagener Bürgerinnen und Bürger am Freitag mit eigenen Augen feststellen. Forstwirt Franz-Josef Louen vom „Forsthaus Erlenbusch“ führte die Gruppe um die Fraktionsmitglieder der Grünen im Remagener Stadtrat mit ihren Gästen zu markanten Stellen nur ein paar Minuten vom Forsthaus entfernt. Dort steht eine riesige Buche, die hundert Jahre lang Stürmen widerstanden hat. Nun aber fehlen die kleinen Äste in der Krone. Diese seien aber ganz besonders wichtig, so Louen, da dort die eigentliche Nahrungsproduktion der Bäume stattfindet. „Ich hoffe noch auf ein paar Jahre, aber langfristig sehe ich schwarz für den schönen Baum“, so der erfahrene Forstunternehmer.
Unweit der Buche ist ein freier Acker zu sehen, auf dem bis vor kurzer Zeit Fichten gestanden haben. Alle seien abgestorben und nun entfernt worden. Hundert Meter weiter verwies Louen auf eine Gruppe mit Eschen, dazwischen Unmengen von abgefallenen toten Ästen. Auch hier deutliche Schäden am Baumbestand. Verantwortlich für die Baumschäden, die auch andere heimische Baumsorten bedrohen würden, seien vor allem Bakterien, die es überall im Wald und an Bäumen gebe. Nur hätten diese bis vor wenigen Jahren den Wald nicht bedroht. Erst durch die Folgen des Klimawandels sei es zu der katastrophalen Entwicklung gekommen. „Zu trockene Perioden, die die Bäume bereits stark stressen, haben abgewechselt mit sehr warmen, zugleich sehr feuchten Zeiten. Dadurch haben die Bakterien die Bäume massiv schädigen können bis letztendlich zum Absterben“, so Forstwirt Louen.
Aber der Experte konnte auch auf wichtige Forschungsergebnisse der Forstwissenschaften verweisen, die Lösungen bereithielten. So gäbe auch bei den bekannten deutschen Baumarten Varianten, die ihre Resistenz gegen die Folgen des Klimawandels gezeigt hätten. Dies müssten verstärkt nachgepflanzt werden. Man solle aber auch an nicht-heimische Bäume denken wie die Nordmanntanne. Diese wachse an den Hängen des Kaukasus seit Urzeiten genau unter den Bedingungen, die der Klimawandel derzeit dem deutschen Wald generell und damit auch den Bäumen auf dem Reisberg beschere, so Louen.
Für die Remagener Grünen, so Stadtratsmitglied Frank Bliss, habe der lokale Wald nicht nur forstwirtschaftliche Bedeutung. Als grüne Lunge sei er ein überlebenswichtiger Teil der Natur und die Menschen. Für die Remagener Bevölkerung biete der Wald auch einen hohen Freizeit- und Erholungswert. Daher müsse sein gesunder Erhalt auch hohe politische Priorität haben.
Im Anschluss an die sachkundige Führung hatten die Gäste Gelegenheit, am Grill mit Würstchen und Getränken mit den Grünen-Ratsmitgliedern ins Gespräch zu kommen.

Frank Bliss für Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Foto: Privat

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