Es kommt noch eine neue Variante ins Spiel
Stadtrat wird am 28. September über den Standort für das Feuerwehrgerätehaus diskutieren
Sinzig. Wohin mit dem neuen Feuerwehrgerätehaus? Diese Frage wird auf der Tagesordnung der nächsten Stadtratssitzung stehen, die für 28. September terminiert ist. Es dürfte eine lebhafte und äußerst kontroverse Debatte geben. Die Stadtratsmehrheit hat sich bekanntlich für den im Juli 2021 überfluteten Standort in der Kölner Straße entschieden – sehr zum Unmut der Sinziger Feuerwehr, die einen Umzug auf die Jahnwiese fordert. Doch jetzt kommt noch eine ganz andere Variante in Sinzig-Ost ins Spiel.
Völlig unklar ist nach wie vor, ob der bisher geplante Standort Kölner Straße überhaupt genehmigungsfähig wäre. Das Gelände war von der Flutkatastrophe im Juli 2021 betroffen. Die Aufsichtsbehörde SGD Nord in Koblenz hatte jüngst klar gemacht, dass die von der Stadt Sinzig beantragte Ausnahmegenehmigung für den Bau eines Feuerwehrgerätehauses auf dem Überschwemmungsgebiet „auf Basis der vorliegenden Unterlagen” nicht erteilt werden könne. Die Behörde hat deshalb von der Stadt weitere „hydraulische Nachweise” gefordert.
„Es sind weitere Nachweise bezüglich Hochwasserrückhaltung, Wasserstandsveränderung, Hochwasserschutz und Auswirkungen auf die Nachbarschaft zu erbringen“, erklärte die Stadtverwaltung auf Anfrage. Momentan laufen demnach die Prüfungen, ob die Anforderungen der SGD erfüllt werden können. Das Ergebnis sei „derzeit offen”, hieß es aus dem Rathaus.
Sollte es dabei bleiben, dass die neue Feuerwehr nicht an dem geplanten Standort errichtet werden kann: Wie sehen dann die Alternativen aus? Ist die Jahnwiese weiterhin als Favorit im Rennen? Die Stadtverwaltung machte auf Anfrage des Rhein-Ahr Anzeigers noch einmal ihre Position deutlich: „Das wird der Stadtrat entscheiden. Die Verwaltung favorisiert nach wie vor die Jahnwiese.” Dieser Standort ist auch der Wunsch der Sinziger Feuerwehr. Ob der Plan im Stadtrat allerdings eine Mehrheit bekommt, ist noch offen, denn die kontroversen Diskussionen laufen auch innerhalb der Ratsfraktionen.
Hinter den Kulissen wird aber noch ein weiterer Standort in Sinzig-Ost diskutiert. Es geht um das bisherige Gelände des Sinziger Bauhofs, der dann ins neue Gewerbegebiet in der Kölner Straße umziehen müsste. Den neuen Vorschlag haben die Grünen eingebracht. Ob dies eine ernsthafte Alternative sein könnte und welche Kosten diese Variante verursachen würde, ist noch offen. „Die Verwaltung hat sich mit einem Umzug des Bauhofs und einer anderweitigen Verwendung dieses Grundstücks bislang nicht beschäftigt“, hieß es auf Anfrage des Rhein-Ahr Anzeigers.
Manfred Ruch / Achim Gottschalk
Foto: Archiv Gottschalk