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Infoabend zur kommunalen Wärmeplanung: GRÜNE stellen Lösungen vor

Infoabend zur kommunalen Wärmeplanung: GRÜNE stellen Lösungen vor

Mit einem Infoabend zur kommunalen Wärmeplanung haben die GRÜNEN im Kreis Ahrweiler ein wichtiges Thema auf die lokalpolitische Agenda gehoben. Die Quintessenz der gut besuchten Veranstaltung: Jedes Dorf und jedes Stadtviertel muss auf dem Weg zur klimafreundlichen Wärmeversorgung einzeln unter die Lupe genommen werden. Die technischen Lösungen sind vielfältig und können auf die lokale Situation angepasst werden.
Nachdem die GRÜNEN im Kreis Ahrweiler den Neujahrsempfang wegen Eis und Schnee absagen mussten, hatten sie für März eingeladen zu einem Informationsabend zur kommunalen Wärmeplanung. Das Thema lockte etwa 80 Menschen in die Container-Mensa der Barbarossa-Schule in Sinzig.
Zum Einstieg erläuterte Katrin Eder (GRÜNE), Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, die politische Zielsetzung sowie die Randbedingungen für die Städte und Gemeinden: “Das oberste Ziel ist die Begrenzung der Erderhitzung. Etwa 63% des Wärmebedarfs entfällt in Rheinland-Pfalz auf Wohngebäude, aber nur ca. 12% davon werden durch Erneuerbare Energien gedeckt. In der Umstellung der Wärmeversorgung steckt ein enormes Potenzial zur Senkung der CO2-Emissionen und zur Steigerung der Energieeffizienz, denn Wärmenetze sind meistens effizienter als Einzel-Heizungen. Die kommunale Wärmeplanung bringt Planungssicherheit für Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen und sorgt dafür, dass alle wissen, ob vor der eigenen Haustür auf absehbare Zeit ein Wärmenetz entsteht oder nicht.
Im Landkreis Ahrweiler existieren bereits mehrere Wärmenetze. Die GRÜNEN hatten daher Vertreter von drei sehr unterschiedlichen Netzen geladen. Dominik Neswadba, Geschäftsführer der Ahrtal-Werke erläuterte, dass diese bereits seit 2013 die Kreisstadt mit Wärme beliefern und heute über 5.000 Haushalte angeschlossen sind. In der Umstellung der Erzeugungsstruktur auf 100 % regenerative Energiequellen bis zum Jahr 2045 und dem steigenden Wärmebedarf durch stetigen Ausbau des Fernwärmenetzes sieht er für die Ahrtal-Werke die großen Herausforderungen der Zukunft. Hierfür ist das Unternehmen auch auf den Ausbau der Windkraft in unserem Landkreis angewiesen.
Nach der Flut entstand in Marienthal ein Dorfwärmenetz, das der “Kümmerer” Rolf Schmitt präsentierte. In nur 15 Monaten gelang es dort, ein Wärmenetz für 34 Wohngebäude, 3 Weingüter und 3 weitere Betriebe zu planen und zu bauen. Das Wärmenetz wird mit Holzpellets und über Solarthermie beheizt und spart gegenüber den konventionellen Einzellösungen jedes Jahr 280 t CO2 ein.
Zerstörte Heizungen und fehlende Infrastruktur nach der Flut waren auch in Rech der Anlass für den Bau eines Wärmenetzes in Rekordzeit. Unter Federführung von Projektleiter Niki Kozisek, der ehrenamtlich arbeitet, entschied man sich für ein “passives kaltes Nahwärme-Netz”, das seit Mitte März in der ersten Ausbaustufe mit 36 angeschlossenen Haushalten in Betrieb ist. Dadurch werden jährlich 676 t CO2 eingespart. Ziel ist es, bis 2035 weitere 100 Haushalte anzuschließen, um zusätzliche 1.000 t CO2 pro Jahr einzusparen.
Im Anschluss hatte das Publikum die Chance, Fragen an die kompetente Runde zu stellen. Der unabhängige Energieberater Holger Schomer unterstützte mit Hinweisen zur Energieeffizienz im konkreten Einzelfall. Es zeigte sich, dass für sehr viele Konstellationen bereits technische Lösungen am Markt existieren. Wärmenetze sind also in vielen Kommunen denkbar, zumal – so die Wahrnehmung der Netzbetreiber – im Handwerk jetzt eine Generation heranwächst, die offen für die neuen Technologien ist und sich aktiv für die Modernisierung einsetzt.
Wir begrüßen, dass im Zuge der kommunalen Wärmeplanung nun für jedes Dorf und jeden Stadtteil geprüft wird, welches Wärmekonzept technisch und wirtschaftlich das Beste ist. Dort, wo Wärmenetze entstehen werden, sind Kommunen und Energieversorger darauf angewiesen, dass die Bürger*innen diesen Schritt mitgehen. Ob sie sich frühzeitig für die zukunftsfähigen klimaschonenden Technologien entscheiden, oder abwarten, bis die vorhandene Heizung ausgedient hat oder zu teuer wird, bleibt jedem selbst überlassen“, resümieren die GRÜNEN die Ergebnisse des kurzweiligen Informationsabends.

Pressemeldung BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kreisverband Ahrweiler
Foto: Privat

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